Borussia M'gladbach : 1. FSV Mainz 05

Fazit:
Abgezockte Mainzer gewinnen verdient mit 3:1 gegen Borussia Mönchengladbach. Die Gäste überzeugten dabei keinesfalls über die kompletten 90 Minuten. Allerdings schlugen sie mit ihren Treffern in der ersten starken Phase von Gladbach, direkt nach der Pause und sofort nach dem Anschlusstreffer zu psychologisch extrem wichtigen Zeitpunkten zu und zogen die Partie damit auf ihre Seite. Die Borussia warf zwar alles rein, aber erzeugte über die gesamte Spieldauer betrachtet einfach zu wenig Torgefahr. Dadurch bleiben sie auch im neunten Ligaspiel in Folge gegen den FSV sieglos und können den Rückstand auf die Nullfünfer nicht verkürzen. Die Rheinhessen bauen den stattdessen durch ihren vierten Dreier hintereinander auf sieben Punkte aus und klettern sogar zumindest vorübergehend bis auf den dritten Platz. Vor der Länderspielpause müssen die Fohlen noch an die Weser nach Bremen. Auf Bo Henriksen und seine Truppe wartet mit dem SC Freiburg ein weiterer direkter Konkurrent im Kampf um das internationale Geschäft.

Florian Neuhaus haut den Ball volley aus der zweiten Reihe drauf und trifft ihn eigentlich richtig stramm mit dem rechten Spann. Allerdings ist der Weitschuss viel zu zentral und von daher eine leichte Beute für Robin Zentner.

Vier Minuten bleiben der Borussia noch, um mit einem kleinen Wunder doch noch die Niederlage abzuwenden. Mainz steuert hingegen mit großen Schritten auf den vierten Sieg in Serie hin.

Von einer absoluten Schlussoffensive der Borussia ist hier nichts zu sehen. Mainz spielt das jetzt souverän herunter und schafft es den Ball weitestgehend fern vom eigenen Tor zu halten.

Bo Henriksen schont gleich drei absolute Leistungsträger mit einem frühzeitigen Feierabend. Mit den frischen Lennard Maloney, Silvan Widmer und Armindo Sieb ist aber keinesfalls ein deutlicher Leistungsabfall zu erwarten.

Noah Pesch feiert in den Schlussminuten sein Profidebüt. Für den Youngster verlässt Nathan Ngoumou das Feld.

Kleindienst scheitert nach einer perfekten Pléa-Flanke von rechts mit einem Kopfball am sich groß aufbauenden Zentner. Im Anschluss geht aber ohnehin die Fahne hoch.

Das 3:1 war ein heftiger Rückschlag für die Borussia, den sie nicht direkt abschütteln können. Die Drangphase der Hausherren scheint dahin.

Nadiem Amiri erlebt eine richtige Fabelsaison und steht bereits bei sechs Saisontoren und vier Vorlagen. Damit spielt sich der 28-Jährige sicherlich in den Dunstkreis der deutschen Nationalmannschaft.

Gerardo Seoane hatte den dreifach Wechsel bereits vor dem Anschlusstreffer vorbereitet und setzt ihn jetzt trotzdem um. Damit wird es personell etwas offensiver.

Gladbach rennt aktuell unermüdlich an und versucht irgendwie die Lücke im tiefen FSV-Block zu finden. Es bleibt aber weiterhin dabei, dass die Rheinländer eigentlich ausschließlich mit Flanken den Weg in die Box finden.

Jonathan Burkardt muss angeschlagen raus, gibt die Kapitänsbinde an Nadiem Amiri ab und wird im Sturmzentraum von Nelson Weiper ersetzt.

In der Blitztabelle belegt der 1. FSV Mainz 05 durch den sich anbahnenden Sieg den dritten Platz. Damit würde der Traum von der Champions League natürlich noch weiter anwachsen.

Der Druck der Gladbacher nimmt im Moment ein wenig zu. Mehr als ungenaue Flanken in den Strafraum von denen Robin Zentner nun eine sicher abfängt kommen dabei aber nicht heraus.

Danny da Costa hat bei seiner Verteidigungsaktion gegen Robin Hack anscheinend eine Blessur davongetragen und muss angeschlagen raus. Für ihn ist Andreas Hanche-Olsen neu dabei.

Ein bisschen aus dem Nichts ist Robin Hack fast frei durch. Danny da Costa hält im Zweikampf aber dagegen und schafft es dadurch, dass der Gladbacher nicht zu einem platzierten Abschluss kommt und an Zentner scheitert.

Mit der Zwei-Tore-Führung im Rücken ziehen sich die Mainzer jetzt mal wieder etwas zurück, lassen die Hausherren kommen und lauern ihrerseits auf Konter. An dessen Ende kommt Nebel jetzt nach Anspiel von Amiri halblinks in der Box zum Abschluss. Aus dem Lauf heraus visiert der 22-Jährige das lange Eck an und scheitert nur knapp an Omlin.

Kevin Stöger konnte das Spiel heute nicht zu Gunsten der Borussia gestalten und macht deswegen nun Platz für Alassane Pléa, der die Rolle auf der Zehn noch ein bisschen offensiver interpretieren wird.

Die Mainzer geben seit dem Wiederanpfiff eindeutig den Ton an und drängen jetzt sogar auf das 3:0. Die Borussia wirkt aktuell ziemlich verunsichert und sucht nach einem Weg zurück in das Spiel.

Jonathan Burkardt nimmt einen weiten Kopfball von Moritz Jenz in der gegnerischen Hälfte stark mit der Brust an, dreht sofort nach vorne auf und macht einige Meter. Mit dem rechten Spann probiert es der Angreifer aus der zweiten Reihe dann einfach mal und jagt den Ball nur knapp links neben das Tor.

Seinen ersten Saisontreffer hat Dominik Kohr mit dem Ball unter dem Trikot gefeiert und mit dem Babyjubel wohl Nachwuchs angekündigt.

Weiter geht's! Beide Trainer verzichten zunächst auf personelle Veränderungen.

Halbzeitfazit:
Der 1. FSV Mainz 05 führt zu Pause mit 1:0 gegen Borussia Mönchengladbach. Nach einer anfänglichen Phase des Abtastens waren es die Gäste, die zu den ersten Chancen kamen. Die weckten die Fohlen jedoch erst richtig auf. Dadurch übernahmen sie etwa ab der 25. Minute die Kontrolle und scheiterten nach einem Kopfball von Kleindienst nur denkbar knapp an der Latte. Ausgerechnet in diese starke Gladbach-Phase herein trafen die Mainzer nach einem gut vorgetragenen Angriff jedoch durch Nebel zur Führung, die sie im Anschluss ohne echte Probleme in die Kabine verteidigen konnten. Im zweiten Abschnitt ist die Borussia jetzt also gefragt, wenn sie das dritte sieglose Heimspiel in Folge noch verhindern wollen. Es dürfte also spannend werden. Bis gleich!

Kevin Stöger geht im Strafraum weit abseits des Balles zu Boden. Deshalb ist die Begegnung aktuell unterbrochen. Der Österreicher und Dominik Kohr haben sich da behagt und nach einem kleinen Schubser ging es für den Gladbacher etwas theatralisch zu Boden. Trotzdem war das keinesfalls eine astreine Aktion vom Mainzer.

Zwei Minuten kommen im ersten Durchgang oben drauf. Da es, abgesehen von dem Treffer, kaum Unterbrechungen gab, ist das auch absolut ausreichend.

Eine direkte Antwort in Form eines Sturmlaufs der Gladbacher bleibt zunächst aus. Stattdessen sammeln sie nur Ballbesitz, den die Mainzer aber auch gerne hergeben.

Für Paul Nebel, der in seiner ersten Saison als Stammspieler in der Bundesliga sein Können direkt unter Beweis stellt, ist es bereits der siebte Treffer.

Es hat ein wenig gedauert, aber jetzt lassen sich auch die Mainzer mal wieder in der Offensive blicken. Burkardt setzt zum Dribbling an und zieht von links vor dem Strafraum nach innen. Der Schuss des Stürmers wird noch von Friedrich abgefälscht und landet dadurch per Bogenlampe in den Armen von Omlin.

Nach zwischenzeitlichem FSV-Vorteil sind die Gladbacher mittlerweile klar am Drücker. Dabei geht es immer wieder über die Flügel, wobei sogar fast die Hälfte aller Angriffe über die rechte Seite nach vornegetragen werden.

Tim Kleindienst ist auf der linken Seite durch, hat den Kopf oben und legt bedacht an die Sechzehnerlinie zurück zu Stöger. Der Österreicher rutscht bei seiner Direktabnahme aber aus und drückt den Ball dadurch weit neben das lange Eck.

Mit Tim Kleindienst und Jonathan Burkardt, die jeweils 14 Tore auf ihrem Konto haben, stehen sich heute auch die zwei treffsichersten deutschen Stürmer im direkten Duell gegenüber. Julian Nagelsmann dürfte also ganz genau hinschauen wie die beiden sich heute schlagen.

Beinahe das 1:0 für die Borussia! Sander bringt den Ball aus dem rechten Halbfeld hoch an den langen Pfosten. Dort setzt sich Kleindienst in der Luft stark gegen da Costa durch und probiert den Ball per Kopf über Zentner hinweg in die Maschen zu nicken. Der Schlussmann lenkt den Ball mit ganz viel Glück aber noch an die Latte und kann sich den Abpraller danach sicher schnappen.

Mönchengladbach scheint nach den zwei Torannäherungen der Gäste aufgewacht und ist plötzlich voll da. Es gelingt den Fohlen aber weiterhin nicht sich bis in den gegnerischen Strafraum zu kombinieren, da die Mainzer hellwach sind.

Hack lässt den nachvorne verteidigenden da Costa an der linken Seitenlinie mit einer leichten Körpertäuschung elegant ins Leere laufen und legt sofort mit der Hacke in den Lauf von Ullrich ab. Der 20-Jährige wird auf dem Weg in Richtung Sechzehner aber noch von Caci gestellt.

Allmählich wird der FSV aktiver. Dieses Mal brechen die Rot-Weißen über den rechten Flügel durch und der Ball kommt flach in die Mitte. Burkardt lässt den Ball in der Box aber nochmal für Mwene durch die Beine passieren. Der Österreicher schließt daraufhin aus rund 13 Metern direkt ab. Lainer steht aber genau in der Schussbahn und blockt sicher ab.

Der erste Abschluss gehört den Gästen. Nebel wird halbrechts vor dem Strafraum von Amiri bedient und zieht nach noch ein paar Schritten einfach mal ab. Sein Distanzschuss rauscht nur knapp links am Tor vorbei. Omlin wäre ansonsten aber wohl auch zur Stelle gewesen.

Die Anfangsviertelstunde ist vorbei und das Bild auf dem Rasen hat sich noch nicht wirklich geändert. Beide Teams scheuen das Risiko und sind erst einmal auf Sicherheit bedacht.

Mainz setzt die Borussia phasenweise ganz früh unter Druck. Dieses Mal ist es Jae-sung Lee, der sogar bis zu Jonas Omlin durchläuft. Dadurch zwingt der Südkoreaner den Keeper zu einem schwierigen Pass rechts raus, der zu hoch für Stefan Lainer ist und deshalb im Aus landet.

Friedrich wehrt einen Ball in der Abwehr stark ab und schlägt den Ball damit direkt nach vorne. Mit etwas Glück wird die Aktion sogar zum Steilpass für Hack. Da Costa ist aber hellwach und kann den 26-Jährigen als letzter Mann noch gerade eben ablaufen.

Eine hohe Flanke aus dem rechten Halbfeld kann Jonas Omlin an der Fünferkante locker aus der Luft pflücken. Dabei erwischt er den anlaufenden Jonathan Burkardt aber mit dem angezogenen Knie am Oberkörper. Beide Akteure brauchen eine kurze Pause, aber können wohl weitermachen.

Burkardt holt auf der linken Seite einen Eckstoß heraus. Den bringt Amiri anschließend mit viel Schnitt zum Tor an den zweiten Pfosten. Dort steht aber kein Abnehmer bereit und das Warten auf die erste Möglichkeit geht weiter.

In den ersten Minuten ist der gegenseitige Respekt eindeutig spürbar. Dadurch sind die ersten Aktionen noch eher zaghaft und nicht vom Zug nach vorne geprägt.

Bei bester Stimmung ist Gladbach früh bemüht über eigenen Ballbesitz das Spiel zu kontrollieren. Dadurch haben sie sich jetzt erstmals in der gegnerischen Hälfte festgesetzt. Viel Raumgewinn erzielen die Fohlen dabei gegen kompakt verteidigende Nullfünfer aber nicht.

Los geht's! Die Heimelf stößt an und spielt im gewohnten Weiß. Mainz hält in den roten Trikots dagegen.

Nach Bayern (19) und Leverkusen (15) haben Mönchengladbach und Mainz zusammen mit Augsburg und Freiburg mit 13 Punkten die meisten Zähler in der Rückrunde gesammelt. Dementsprechend gibt es im Vorfeld keinen klaren Favoriten. Für den FSV waren die Fohlen zuletzt aber ein absoluter Lieblingsgegner, da sie in der Liga im direkten Duell achtmal nacheinander ungeschlagen blieben. Dabei konnten die Rheinhessen zwar drei Siege feiern, aber es kam gleich fünfmal zur Punkteteilung. Eine davon war das 1:1 im Hinspiel bei dem Lainer per Eigentor und Kleindienst die Treffer erzielten.

Mainz ist die Überraschungsmannschaft der Saison und träumt jetzt sogar völlig zu Recht von der Champions League! Für den größten Erfolg der Klubgeschichte müssen die Nullfünfer aber weiter viele Punkte sammeln. Das gelang ihnen zuletzt mit drei Siegen in Folge aber enorm gut. Sollte es der Henriksen-Elf gelingen diesen Lauf auch heute fortzusetzen, würden sie sogar mindestens vorübergehend auf den dritten Platz vorrücken. Noch viel wichtiger wäre es aber einen direkten Konkurrenten im Rennen um das internationale Geschäft noch weiter auf Distanz zu halten.

Die Borussia hat nur eine der letzten sechs Partien verloren, hat davon sogar vier gewonnen und ist dadurch mit 37 Punkten mittendrin im Kampf um die internationalen Ränge. Mit einem Sieg könnten die Gladbacher sogar bis auf ein Pünktchen an Mainz heranrücken, die aktuell den vierten Platz belegen. Dafür müssen die Rheinländer vor heimischem Publikum aber wieder dreifach punkten. Das glückte ihnen in den letzten beiden Begegnungen nämlich nicht. Gegen Augsburg gab es die einzige Niederlage der letzten Wochen und gegen Frankfurt reichte es nur für ein Remis.

Nach dem 2:1-Achtungserfolg bei RB Leipzig sieht Bo Henriksen nachvollziehbarerweise keinen Grund für große Veränderungen. Nur Dominik Kohr, der letzte Woche wegen seiner zehnten Gelben Karte zum Zuschauen gezwungen war, ist neu in der Anfangsformation. Dafür nimmt Andreas Hanche-Olsen zunächst auf der Bank Platz.

Gerardo Seoane wechselt im Vergleich zum 3:0-Erfolg gegen den 1. FC Heidenheim gleich viermal das Personal. Jonas Omlin steht nach abgesessener Rotsperre wieder für Tiago Pereira Cardoso zwischen den Pfosten. Dafür fehlen mit Ko Itakura und Joe Scally gleich zwei Stammspieler aus der Viererkette heute aufgrund einer Gelbsperre. Sie werden positionsgetreu durch Marvin Friedrich und Stefan Lainer ersetzt. Mit Kevin Stöger für Alassane Pléa gibt es aber auch einen Tausch, der nicht durch eine Sperre beeinflusst ist.