AS Monaco : Benfica Lissabon

Fazit:
Eine unfassbare Partie mit unzähligen Wendungen findet mit Benfica Lissabon einen späten, aber nicht ganz unberechtigten Sieger. Die zweite Halbzeit geprägt von einem spektakulären Hin und Her inklusive Aluminium, zwei vom VAR aberkannten Treffern und einem fragwürdigen Platzverweis, wird noch wilder, als die AS Monaco in Unterzahl durch Magassa in Führung geht (67.). Doch die Hütter-Elf schafft es nicht, die Leidenschaft und die Aufmerksamkeit über die volle Spielzeit durchzuziehen. Der hochbetagte Hochbegabte Ángel Di María bereitet zwei Kopfballtore in der Schlussphase mit seinen Traumflanken vor. Die Joker Arthur Cabral (84.) und Zeki Amdouni (88.) drehen die Partie komplett. Somit verliert Monaco das erste Spiel dieser Ligaphase und Benfica schließt ins Tabellenmittelfeld auf.

Ein letzter langer Schlag der Monegassen führt zu nichts, das dürfte es gewesen sein.

Benfica hält den Ball clever im letzten Drittel, die Sekunden ticken herunter. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle nähert sich einem seichten Ende.

Ángel Di María hat Feierabend. Bleibt es bei diesem knappen Erfolg ist er der Matchwinner für die Adler. Monaco bleiben noch rund vier Minuten der üppigen Nachspielzeit, doch der Wille scheint gebrochen.

Nun haben die Gäste Oberwasser, Benfica will den Dreier. Die Hausherren ziehen sich weit zurück, der Ausgleich war ein Wirkungstreffer.

Die Defensivkette der Gäste klärt einen Vanderson-Standard mit vereinten Kräften. Und doch sind wieder einige Sekunden verstrichen, die AS ist auf Siegkurs in Unterzahl.

Arthur Cabral kommt im Sechzehner aussichtsreich an den Ball, doch wird im entscheidenden Moment gestört und verliert die Kontrolle. Lissabon nähert sich immerhin an.

Die Schlussphase beginnt, das Spiel steht mal wieder auf dem Kopf und Benfica weiß gerade nicht so richtig, wohin mit sich und seiner Überzahl. Ein Versuch aus der Distanz von Aktürkoğlu bleibt jedenfalls ohne Erfolg, der Elf von Bruno Lage muss mehr einfallen.

Mawissa kommt nach einem weiteren Eckball aus spitzem Winkel volley zum Abschluss und zwingt den Benfica-Schlussmann zur einer Fußabwehr.

Die AS Monaco macht es derzeit richtig gut, es gibt Ecke für die Hausherren. Trubin faustet die schnittige Ecke von Akliouche vom Tor weg. Benfica muss lange kämpfen, um die Standardsituation abschließend zu verteidigen, die Monegassen agieren in diesen Minuten selbstbewusst.

Benfica Lissabon gerät nun in Überzahl sogar in Rückstand, die Aufgabe in diesem hitzigen Spiel wird nicht leichter.

Auf Benficas Seite wird es hingegen offensiver, nun steht ein Stürmer mehr auf dem Feld und soll aus der Überzahl etwas Zählbares fabrizieren.

Hütter reagiert auf die Unterzahl und bringt mit Salisu einen gelernten Innenverteidiger. Die Hausherren möchten etwas Ruhe und Kontrolle ins Spiel bekommen.

Die Ereignisse des bisherigen zweiten Durchgangs reichen für mehrere Partien aus. Jedenfalls sind nun die Gäste selbsterklärlich am Drücker, Lissabon hat noch eine gute halbe Stunde in Überzahl, um drei Punkte aus dem Fürstentum mitzunehmen.

VAR-Entscheidung: Das Tor durch A. Bah (SL Benfica) wird nicht gegeben, Spielstand: 1:1
Bah trifft nach einer gefühlvollen Flanke von links, geschlagen von Di María, zur vermeintlichen Benfica-Führung, doch auch dieses Mal wird das Tor gecheckt. Di María steht wenige Zentimeter im Abseits, auch dieses Tor wird aberkannt.

Riesentat von Majecki! Pavlidis gelingt beinahe der Blitz-Doppelpack, doch der Monaco-Keeper hält den Kopfball aus wenigen Metern dank eines starken Reflexes.

VAR-Entscheidung: Das Tor durch M. Akliouche (AS Monaco) wird nicht gegeben, Spielstand: 1:1
Beinahe die sofortige Antwort der Gastgeber: Akliouche wird steil geschickt und bleibt vor Trubin cool. Doch der aktive Außenspieler steht minimal im Abseits. Nach kurzem VAR-Check wird der Treffer zurückgenommen.

Embolos Pfostenknaller! Kurz nach Wiederbeginn wackelt das Gebälk der Gäste aber mal so richtig. Zunächst faustet Trubin eine Flanke mit einer Faust zur Seite, doch die Aktion ist noch nicht final geklärt. Embolo kommt im Strafraum an den Ball, zieht aus der Drehung ab und donnert den Ball an den rechten Pfosten.

Ohne personelle Veränderungen wird das Match an der Côte d'Azur fortgesetzt.

Halbzeitfazit:
Die AS Monaco liegt vor heimischer Kulisse zur Pause mit 1:0 durch das Tor von Eliesse Ben Seghir (13.) gegen Benfica Lissabon vorne. Insgesamt geht der Zwischenstand in Ordnung und doch machen die Gäste ordentlich mit und setzen die Gastgeber in mehreren Drangphasen gehörig unter Druck. Die Partie ist von vielen Fouls und Nickligkeiten geprägt, Schiedsrichter Obrenovic scheint teilweise völlig überfordert. Die portugiesischen Adler haben Glück, dass sie noch mit elf Spielern in die Kabine dürfen: Álvaro Fernández hätte nach einem zweiten Vergehen definitiv vom Platz gemusst.

Álvaro Fernández probiert es über halblinks und holt mit seinem Schuss immerhin noch einen Eckball heraus. Singo klärt am ersten Pfosten.

Florentino verlängert die Ecke von Di María am ersten Pfosten artistisch mit dem Fuß und befördert das Spielgerät damit übers Tor.

Benfica Lissabon ist das tonangebende Team vor der Pause. Nach einem hohen Steckpass geht Pavlidis im Zweikampf mit Singo zu Boden und will unbedingt einen Elfmeter. Doch das ist zu wenig für einen Strafstoß, es gibt nur Ecke.

Otamendi verpasst um Zentimeter! Zunächst scheitert Di María im Eins-Gegen-Eins an Majecki, der zur Ecke blockt. Diese hätte es allerdings gar nicht geben dürfen, da der Argentinier deutlich im Abseits steht. Die Hereingabe landet genau auf dem Kopf von Otamendi, der das Leder aus fünf Metern extrem knapp über den monegassischen Kasten bugsiert.

Maghnes Akliouche geht das Wagnis ein, einen Freistoß aus etwa 33 Metern direkt aufs Tor zu ziehen. Kein schlechter Versuch, doch weit davon entfernt, Trubin herauszufordern.

Beinahe-Eigentor! Wilfried Singo hält das Bein in einen zentralen Schuss von Álvaro Fernández hinein und erhöht die Gefahr des Abschlusses damit um ein Vielfaches. Der Ball senkt sich nur minimal hinter der Querlatte aufs Tor, Glück für Monaco.

Pavlidis legt im Strafraum rechts zu Di María, der sofort aufs Tor knallt, doch nur den Körper von Caio Henrique trifft.

Eliesse Ben Seghir hat Lust auf dieses Spiel. Trotz intensiver Bemühungen von Florentino ihn am Abschluss zu hindern, schließt der Torschütze zum 1:0 von der Strafraumkante ab. Sein Schlenzer ist sehenswert, doch etwas zu hoch und landet auf dem Tordach.

Di María kommt über rechts in die Gefahrenzone und möchte das Leder per Chip in die Strafraummitte befördern, doch sein Versuch ist zu kurz, um einen Mitspieler zu erreichen.

Florentino sollte aufpassen. Nach einem erneuten Foul gegen Embolo ist er akut gelb-rotgefährdet.

In der Blitztabelle steht die AS Monaco derzeit auf Rang zwei. Dies hätte man vor Beginn der Ligaphase auch nicht unbedingt erwartet. Die Hütter-Mannen haben die Drangphase der Gäste überstanden, das Spiel verlagert sich ins Mittelfeld.

Trubin faustet eine Ecke von links aus dem Sechzehner und wird zusätzlich durch Ben Seghir behindert. Der Schiedsrichter entscheidet auf Offensivfoul.

Die Elf von Bruno Lage setzt sich aktuell vorne fest und möchte sich den schnellen Ausgleich erarbeiten. Zunächst rettet Vanderson in höchster Not, beim nächsten Angriff ist der deutsche Nationalspieler Kehrer noch rechtzeitig dazwischen.

Die Führung für den Klub aus dem Fürstentum ist nach dieser Anfangsphase verdient, doch seit dem Gegentreffer scheinen die Benfica-Spieler erwacht und versuchen mehr und mehr. Eine erste Ecke für die Gäste an den langen Pfosten ist letztlich eine Beute für Majecki.

Pavlidis haut den Abpraller eines Di María-Abschlusses über den halbleeren Kasten. Doch er sollte sich nicht zu lange ärgern, denn er steht weit im Abseits, ein etwaiger Ausgleichstreffer hätte nicht gezählt.

Monaco arbeitet an der Führung. Akliouche lässt Álvaro Fernández stehen und gibt zu Zakaria in den Rückraum, der aufs Tor schießt. Doch es fehlt die Genauigkeit, der Abschluss ist zu zentral.

Den muss Ben Seghir doch machen! Beste Gelegenheit dieser Anfangsphase: Akliouche bringt den Ball halbhoch in die Gefahrenzone, Álvaro Fernández fälscht die Kugel unglücklich ab, sodass Ben Seghir am Fünfer zum Abschluss kommt, es aber nicht schafft, den Ball am herausstürzenden Trubin vorbei ins Tor zu spitzeln. Sein Versuch geht knapp links daneben.

Di María meldet Lissabon vorne an. Sein zentraler Abschluss aus 20 Metern ist aber kein Problem für Majecki.

Vanderson kommt bei einem AS-Angriff über rechts an den Ball und will ihn scharf in den Sechzehner geben. Otamendi passt gut auf und grätscht den Steckpass ab.

Caio Henrique holt auf links den ersten Eckball der Partie für die Monegassen hinaus. Camara passt kurz zu Akliouche, dessen Flanke wird geblockt.

Die Gastgeber beginnen druckvoll und laufen hoch an. Auch der ein oder andere intensive Zweikampf wird bereits geführt.

Der slowenische Unparteiische Rade Obrenovic pfeift an. Die Partie im nicht ausverkaufen Stade Louis II läuft.

Die Startelf der Les Monegasques ändert sich auf drei Positionen im Vergleich zum Heimsieg gegen Stade Brest. Caio Henrique, Camara und Singo beginnen für Magassa, Mawissa und Salisu. Bei Benfica rotiert nach dem Pokalerfolg alles zurück. Es ist die erste Elf vom eindrücklichen Erfolg gegen Rivale Porto.

Die "Águias" (Adler) aus Lissabon bestreiten eine schwierige Spielzeit. Anfang August entließ man Roger Schmidt als Cheftrainer, sein Nachfolger Bruno Lage konnte die Situation zumindest etwas verbessern. In der heimischen Liga Portugal pirscht man sich wieder oben heran, am Wochenende zog man gegen Ligakonkurrenten Estrela Amadora ins Pokalachtelfinale ein und in der Königsklasse sind die Plätze im Mittelfeld in absoluter Reichweite.

Bei der AS Monaco, der Truppe vom ehemaligen Frankfurter und Gladbacher Trainer Adi Hütter läuft es blendend. In der Liga platziert man sich hinter dem haushohen Favoriten aus Paris als Zweiter und gewann die letzten beiden Spiele gegen Straßburg und Brest. In der Champions League blieb man bislang ungeschlagen: Mit drei Siegen und einem Unentschieden ist Monaco auf dem besten Wege in Richtung der direkten Qualifikation fürs Achtelfinale.

Königsklasse unterm Flutlicht im Fürstentum: Die sehr erfolgreich gestarteten Monegassen empfangen den Gast aus Portugal zum 5. Spieltag dieser Ligaphase. Platz 6 gegen Platz 22 - der Blick auf die Tabelle schiebt die Favoritenrolle zu den Hausherren. Monaco konnte allerdings noch nie gegen Benfica gewinnen. Erst zwei direkte Duelle bestritten die Teams: Eins gewann der portugiesische Hauptstadtklub, eins endete Remis.