1. FC Nürnberg : Jahn Regensburg

Fazit:
Nürnberg schlägt Regensburg am Ende extrem deutlich mit 8:3 und verpasst den Oberpfälzern den nächsten empfindlichen Rückschlag, die heute im Spiel nach vorne zwar sehr effizient waren und auch viel Einsatzwille an den Tag legten, defensiv aber einfach völlig neben der Spur waren. Dass die Partie dennoch so lange ausgeglichen war, dürfte dem SSV mit Blick auf das Endergebnis dennoch wohl kaum einen Boost fürs Selbstvertrauen verleihen. Die Gesichter sind bei allen Beteiligten sehr lang, während bei den Franken ausgelassene Stimmung herrscht. Mit dem dritten Dreier in Serie klettert der Club vorübergehend auf Platz sechs und konnte sich bei 15 erzielten Toren aus den letzten drei Ligaspielen sogar noch für das Pokalspiel in Hoffenheim am kommenden Mittwoch warmschießen, während die Krise beim Jahn weiter andauert.

Fragende Gesichter auf dem Platz. Nach vierminütiger Überprüfung ist jetzt aber endlich klar, dass das Regensburger Tor nicht zählt. Scheinbar aufgrund eines Handspiels. Wie dem auch sei: Es bleibt beim 8:3.

Die Nachspielzeit ist abgelaufen, aber der VAR-Check läuft immer noch. Scheint eine sehr enge Angelegenheit zu sein. Vermutlich werden dadurch nun aber noch einmal gute drei Minuten nachgespielt.

Der VAR schaut bereits seit zwei Minuten drauf, ob wirklich eine Abseitsstellung vorliegt oder nicht. Mühsam.

Abermals zappelt nun der Ball im Nürnberger Tor, aber erneut zählt der Treffer nicht, denn nach einem Lattentreffer knallt Regensburg das Leder aus einer Abseitsposition heraus unter die Querlatte.

Satte fünf Minuten gibt es noch on top und der Club läuft weiter erbarmungslos an.

Schleimer aus sechs Metern fast mit dem achten Tor. Gebhardt kann sich am kurzen Pfosten aber mit einem starken Reflex mal auszeichnen.

Die Franken haben nach wie vor Lust auf dieses Spiel. Regensburg hat mit der Defensivarbeit alle Hände voll zu tun, um zu verhindern, dass es ein noch bitterer Abend wird.

Klose schöpft nun sein Wechselkontingent ebenfalls voll aus.

Enochs zieht seine letzten beiden Pfeile aus dem Köcher. Die Messe ist im Max-Morlock-Stadion allerdings schon gelesen. Dem SSV ist der Stecker gezogen.

Großchance Nürnberg! Die Oberpfälzer gehen All-In und das öffnet dem FCN natürlich Räume für Konter. Nach einem Pass in die Tiefe taucht dabei Castrop frei vor Gebhardt auf, setzt den flachen Rechtsschuss aber knapp links am Regensburger Tor vorbei. Entscheidung vertagt.

Joe Enochs vollzieht einen Doppelwechsel. Soll die Niederlage noch abgewendet werden, muss jetzt der schnelle Anschlusstreffer her.

Elfmeter für Nürnberg! Justvan bedient Yılmaz, der im gegnerischen Strafraum die Kugel an Ziegele vorbei legen möchte. Der erwischt dabei nur seinen Gegenspieler und holt Yılmaz von den Beinen. Der Schiedsrichter entscheidet sofort auf Elfmeter.

Die Jahnelf setzt Nürnberg ganz schön unter Druck. Die Franken tun sich im Moment sehr schwer, den Laden defensiv am Laufen zu halten. Es fehlen die entlastenden Momente.

Doppelwechsel beim Club: Klose bringt für seine Torschützen Tzimas und Emreli mit Schleimer und Goller zwei frische Kräfte.

Die Jahnelf hat sich noch lange nicht aufgegeben und feuert nun aus allen Rohren. Jetzt ist es Breunig, der aus 25 Metern die linke Klebe auspackt. Sein strammer Schuss rauscht jedoch am linken Pfosten vorbei und knallt dort lautstark in die Bande.

Irre! Schon wieder zappelt der Ball im Nürnberger Tor, aber der Treffer zum 4:4 zählt nicht, weil Kother beim Kopfball aus drei Metern, den Reichert noch mit einem irren Reflex pariert, ehe Ziegele den Ball über die Linie drückt, im Abseits steht.

Enochs vollzieht jetzt seinen ersten Wechsel und bringt Ochojski für Bauer.

Oliver Villadsen holt nach Vorstoß über rechts einen gefährlichen Freistoß nahe des rechten Strafraumecks heraus.

Jetzt tauchen aber die Franken mal wieder gefährlich im Regensburger Strafraum auf. Mahir Emreli setzt den flachen Linksschuss aus 14 Metern halblinker Position allerdings am langen Eck vorbei.

So richtig will gerade keines der beiden Teams auf das vierte Tor gehen. Dem Spiel fehlt im Moment ein Stück weit der Zug zum Tor.

Nein! Der VAR-Check ist vorbei und der Treffer der Rothosen zählt. Die Partie kann beim Stand von 3:3 damit fortgesetzt werden.

Schockmoment für den SSV: Der Treffer wird vom VAR auf eine mögliche Abseitsstellung in der Entstehung des Treffers überprüft. Bleibt es doch bei der Nürnberger Führung?

Die Teams kehren aufs Feld zurück und beim FCN bleibt Danilo Soares in der Kabine, für den nun Berkay Yılmaz übernimmt. Beim Jahn gibt es noch keine Wechsel. Weiter geht's.

Halbzeitfazit:
In einem packenden Zweitliga-Spiel führt Nürnberg zur Pause mit 3:2 gegen Regensburg. Zwar schoss der Jahn alleine in dieser Hälfte doppelt so viele Tore wie an den ersten neun Spieltagen insgesamt. Letztlich reichte die starke Phase der Oberpfälzer, als der Club sich etwas zu sehr auf der komfortabel wirkenden 2:0-Führung ausruhte, aber nicht aus, um mit einem Erfolgserlebnis in die Pause zu gehen. Die Franken zogen das Tempo vor dem Seitenwechsel noch einmal an und kamen erneut zur Führung. Mit Blick darauf, dass bei den Rothosen aus dem Spiel heraus nicht allzu viel ging, wäre alles andere als eine Führung der überlegenen Klose-Elf allerdings auch zumindest mit dem Prädikat "schmeichelhaft" zu versehen gewesen.

Pfosten für Nürnberg! Finn Jeltsch greift einfach mal auf völlig eigene Faust auf dem rechten Flügel an. Als er sieht, dass er nur zögerlich attackiert wird, drückt er das Gaspedal völlig durch, kommt rechts in die Box rein und nagelt den Rechtsschuss aufs kurze Eck aus zehn Metern dann an den Pfosten. Glück für die Jahnelf!

Die Franken sind bemüht, vor der Pause noch eine Reaktion zu zeigen, tun sich nun aber deutlich schwerer gegen den selbstbewusster agierenden Jahn.

Elfmeter für Regensburg! Bei einer Pröger-Ecke von rechts köpft Breunig die ausgestreckte Hand von Knoche an. Der Schiedsrichter zeigt sofort auf den Punkt.

Jetzt wollen die Nürnberger wiederum die direkte Antwort abliefern. Castrop bedient Tzimas, der aus neun Metern wuchtig aufs linke obere Eck abzieht. Gebhardt steht aber goldrichtig und kann mit einem starken Reflex den Ball über die Querlatte lenken. Die anschließende Ecke bringt dann nichts weiter ein.

Die Regensburger lassen die Köpfe zwar nicht hängen und sind weiterhin bemüht, allerdings kommt aus dem Spiel heraus einfach so gut wie gar nichts. Stattdessen muss der SSV bei Ballverlusten immer höllisch auf die schnellen Umschaltmomente der Franken aufpassen. Ganz schwieriges Spiel für den Aufsteiger.

Nach Ballgewinn durch Kother, der Jeltsch die Kugel vom Fuß stibitzt, schwärmt der Jahn mal aus. Die Hereingabe vom linken Flügel klärt jedoch Karafiát vor Hottmann.

Jetzt wird es natürlich ein richtig dickes Brett, das die Rothosen in diesem Auswärtsspiel zu bohren haben. Der SSV agiert allerdings auch viel zu statisch bei eigenem Ballbesitz und stellt den Club nicht wirklich vor Probleme.

Justvan steckt sehenswert auf Emreli durch, der aus zwölf Metern halbrechter Position eigentlich auch selbst abschließen könnte, es jedoch stattdessen mit einem Pass versucht, den die Jahn-Defensive noch zur Ecke klären kann. Da war mehr drin.

Auf der anderen Seite folgt beinahe eine Antwort der Oberpfälzer. Nach einem Freistoß schraubt sich Hottmann im Nürnberger Strafraum gefährlich nach oben und drückt per Kopf aus zwölf Metern aufs rechte untere Eck ab. Reichert streckt sich aber und kann den Ball zur Seite abwehren.

Stefanos Tzimas fackelt nicht lange. Als sich aus 23 Metern eine kleine Lücke auftut, zieht er sofort mit rechts ab. Der flache Schuss aufs linke untere Eck stellt Felix Gebhardt allerdings vor gar keine Probleme. Der Jahn-Keeper begräbt die Kugel sicher unter sich.

Oliver Villadsen schraubt sich auf dem Flügel nach vorne und sucht mit seiner hohen Hereingabe den einlaufenden Stefanos Tzimas. Louis Breunig ist aber zur Stelle und kann klären.

Der FCN drückt jetzt auf die Führung, bekommt den Ball allerdings noch nicht im Regensburger Kasten unter gebracht. Erst trifft Julian Justvan die Kugel aus zehn Metern nicht richtig, ehe er beim Nachschuss nur Louis Breunig anschießt.

Der Jahn ist in den ersten Minuten durchaus bemüht und erobert sehr effektiv die Bälle, hat im Spiel nach vorne aber noch keine zündenden Ideen.

Die Gäste tauchen erstmals im Nürnberger Strafraum auf, aber der Hottmann-Kopfball ist viel zu harmlos und unplatziert. Reichert hat den Ball sicher.

Anpfiff in Nürnberg. Die Hausherren treten in ihren rot-schwarzen Heimfarben an. Die Gäste aus der Oberpfalz laufen in weißen Trikots über roten Hosen auf. Los geht's.

Dass es für eine Trendwende noch nicht gänzlich zu spät ist, haben schon zwei Zweitligisten vorgemacht. Von 15 Teams in der gesamten Geschichte der 2. Bundesliga, die nach neun Spieltagen vier oder weniger Punkte auf dem Konto hatten, sind 13 Klubs zwar am Saisonende abgestiegen. Zuletzt zeigte aber der FC Ingolstadt mit dem Ligaverbleib in 2010/11, dass erst am letzten Spieltag abgerechnet wird. Mit Blick darauf, dass dem Jahn trotz dem Katastrophenstart gerade einmal drei Zähler zum rettenden Ufer fehlen, dürfte der Glaube bei den Rothosen allerdings ohnehin noch nicht erloschen sein.

Gegen das aktuelle Schlusslicht der Tabelle spricht auch die verheerende Auswärtsbilanz. Regensburg hat als erst dritter Zweitligist aller Zeiten in den ersten vier Auswärtsspielen einer Saison null Punkte geholt und kein einziges Mal getroffen (0:12). Das war zuvor nur dem 1. FSV Mainz 05 (1995/96) und dem FSV Frankfurt (2009/10) passiert.

Auch die Bilanzen sprechen heute Abend für die Nürnberger. Der Club hat nur eines der letzten zehn Zweitliga-Spiele gegen den Jahn verloren (drei Siege, sechs Remis) und ist aktuell überdies seit elf Zweitliga-Partien gegen Aufsteiger ungeschlagen (sieben Siege, vier Remis). In den letzten drei Vergleichen mit den Oberpfälzern behielten die Franken überdies eine Weiße Weste.

Die Regensburger sind seit inzwischen sieben Zweitliga-Partien gänzlich torlos geblieben und stellten damit einen neuen Vereinsnegativrekord auf. Seit die 2. Bundesliga eingleisig ist, ist der Jahn überhaupt erst das zweite Team, das nach acht Spieltagen erst ein Tor geschossen hat (nach Aachen in 2011/12 mit ebenfalls nur einem Treffer).

Beim Jahn gab es am letzten Samstag eine 0:3-Heimpleite gegen Fortuna Düsseldorf, bei der mit Leopold Wurm und Bryan Hein gleich zwei Spieler vom Platz geflogen sind, die heute eine Sperre absitzen müssen. Für sie übernehmen Robin Ziegele und Jonas Bauer. Außerdem beordert SSV-Trainer Joe Enochs Alexander Ballas und Dominik Kother für Florian Ballas (nicht im Kader) und Christian Kühlwetter (Bank) in die Startelf. Insgesamt vier Wechsel also bei den Oberpfälzern.

Schauen wir uns direkt die Startaufstellungen beider Teams an. FCN-Coach Miroslav Klose ist mit dem 4:0 im Frankenderby natürlich hoch zufrieden gewesen und sieht folgerichtig keinerlei Handlungsbedarf. Er schickt exakt die gleiche Startelf erneut von Anfang an aufs Feld.

Der Club möchte den jüngsten Aufwärtstrend bestätigen und an das 4:0 im Frankenderby bei der SpVgg Greuther Fürth anknüpfen. Die Jahnelf kommt da als Gegner grundsätzlich wie gerufen, denn die Oberpfälzer haben mit nur vier von 27 möglichen Punkten die Rote Laterne inne und schossen bei bereits 22 Gegentreffern erst ein einziges Tor in der Saison 2024/25.