1. FC Heidenheim : VfB Stuttgart

Fazit:
Der VfB Stuttgart gewinnt das schwäbische Duell auf dem Schlossberg mit 3:1 und stürzt den 1. FC Heidenheim noch tiefer in die Krise, der nun wettbewerbsübergreifend bei sieben Niederlagen in Serie steht. Dabei kam der Vizemeister nach der verdienten Pausenführung giftig aus der Kabine zurück, erarbeitete sich mehrere Abschlüsse, verpasste aber das dritte Tor, wodurch die Brenzstädter im Spiel blieben. Zunehmend spürten die Kicker von der Ostalb, dass die Gäste, bei denen die Kräfte dann schwanden, angreifbar wurden. Allerdings verpasste auch der engagierte FCH den Ausgleich. Als Woltemade dann einen Elfmeter zum 3:1 versenkte, war der Widerstand der Rot-Blauen gebrochen. Nach vier sieglosen Auswärtsspielen in Folge gewinnt der VfB erstmals wieder in der Ferne und klettert zumindest vorübergehend auf Rang sechs.

Nach flacher Hereingabe von links ist Justin Diehl im Heidenheimer Strafraum völlig blank, rutscht dann aber aus. Bleibt er hier auf den Beinen, kann er sich aus zehn Metern die Ecke aussuchen.

Die reguläre Spielzeit ist abgelaufen. Vier Minuten gibt es jetzt noch on top. Will der FCH sich noch gegen die drohende Heimpleite stemmen, muss nun ein schnelles Tor her. Danach sieht es aber im Moment beim besten Willen nicht aus. Die Weiß-Roten kontrollieren das Geschehen.

Doppelwechsel bei den Gästen: Diehl und Stergiou bekommen noch ein paar Minuten.

Die Brenzstädter schwärmen noch einmal aus, aber erst wird nach Schöppner-Zuspiel Kaufmann geblockt und dann auch noch Busch. Die VfB-Defensiv macht das weiterhin sehr gut.

Beim FCH kommt nun noch Schimmer für Gimber. Ein schnelles Tor muss nun her.

Elfmeter für Stuttgart! Woltemade bedient Rieder, der in den Strafraum eindringt und dort umgesenst wird. Der Schiedsrichter zeigt sofort auf den Punkt.

Ermedin Demirović hat jetzt Feierabend. Yannik Keitel übernimmt und soll mithelfen, die inzwischen wacklige Führung über die Zeit zu bringen.

Kaufmann erobert im Zentrum den Ball und bedient dann Schöppner, der die Kugel perfekt in den Lauf von Honsak steckt. Der schießt im Eins-gegen-Eins dann aber aus 14 Metern den herauslaufenden Nübel an, der mit ausgestreckten Armen seine Körperfläche stark vergrößert.

Auch beim Team von der Ostalb gibt es einen Doppelwechsel: Busch und Beck sollen irgendwie noch den Punktgewinn erzwingen. Eine knappe Viertelstunde bleibt noch.

Rieder schießt beim Freistoß aus 22 Metern Traoré an, von dem aus der Ball bei Woltemade landet, der die Kugel aber aus sechs Metern nur mit der Schläfe touchiert. Der Aufsetzer landet in den sicheren Händen von Müller.

Sebastian Hoeneß wechselt nun erstmals doppelt und bringt Hendriks und Rieder.

Der Vizemeister, der das dritte Tor nach Wiederanpfiff verpasst hat, steht inzwischen unter Dauerdruck, hält den Laden aber defensiv noch immer am Laufen. Dennoch steht die knappe Führung zunehmend auf wackligen Beinen. Die Hausherren spüren, dass hier noch etwas gehen könnte.

Honsak flankt von der linken Strafraumgrenze aus sehr scharf in Richtung zweiter Pfosten, wo Kaufmann sich hineinwirft, die Hereingabe jedoch nicht mehr erreicht.

Karazor und Kaufmann rasseln im Luftduell ineinander und der Stuttgarter, der dabei hart am Kopf getroffen wird, muss kurz auf dem Platz behandelt werden. Schnell kommt jedoch die Entwarnung. Er kann weitermachen.

Frank Schmidt wechselt erneut und bringt nun Sirlord Conteh für Marvin Pieringer.

Traoré nimmt Fahrt auf, aber seine flache Hereingabe wird vom aufmerksamen Chabot per Grätsche zur Ecke geklärt. Wanner zieht den ruhenden Ball jedoch zu nah ans Stuttgarter Tor. Nübel schraubt sich hoch und pflückt die Kugel sicher aus der Luft.

Führich macht den Ball am Heidenheimer Strafraum fest und wird nicht wirklich attackiert. Er legt sich die Kugel auf den rechten Fuß und zieht dann scharf aus 15 Metern ab. Allerdings steht Mitspieler Woltemade im Weg, der das Leder unfreiwillig blockt.

Die Rot-Blauen kombinieren sich sehenswert über links nach vorne und nach starkem Steckpass ist Pieringer durch, zieht nach innen, schießt dann aber aus 14 Metern nur die VfB-Defensive an, anstatt für den nachrückenden Wanner abzulegen.

Der FCH zeigt sich wieder. Traoré bedient aus dem rechten Halbfeld den freien Honsak, der die Kugel hinter dem zweiten Pfosten aus 13 Metern mit vollem Risiko volley nehmen muss. Der Aufsetzer ist nicht schlecht, geht aber deutlich über die Querlatte hinweg. Abstoß Stuttgart.

Die Brenzstädter erarbeiten sich mal wieder einen Eckball, aber die Hereingabe von Wanner klärt Chabot souverän per Kopf.

Führich schraubt sich vom linken Flügel aus nach innen und nimmt dann Maß aufs lange Eck, wo die Heidenheimer Defensive aber klären kann. Auch nach dem Seitenwechsel ist der VfB mehr am Drücker.

Woltemade macht den Ball fest und bedient dann Millot, der die Kugel nicht wirklich gut mitnimmt und dann beim Abschluss mit links aus zwölf Metern auch noch an Müller scheitert, der bei diesem flachen und zentralen Ball einfach nur die Fäuste hochfahren muss.

Im direkten Gegenzug wird Kaufmann entscheidend von Führich gestört und schießt sich dann auch noch unglücklich selbst an, woraufhin der Ball ins Toraus kullert. Abstoß Stuttgart.

Stiller zieht eine Ecke von rechts etwas zu nah vors Heidenheimer Tor. Müller ist zur Stelle und faustet den Ball aus der Gefahrenzone.

Die Teams kehren auf den Rasen zurück und beim FCH bleibt Scienza in der Kabine, für den nun Kaufmann übernimmt. Beim VfB gibt es noch keine Wechsel. Weiter geht's.

Halbzeitfazit:
Der VfB Stuttgart führt zur Pause auf dem Schlossberg mit 2:1 beim 1. FC Heidenheim und mit Blick auf den Spielverlauf geht dieser Zwischenstand auch in Ordnung. Die Brenzstädter kamen zwar insgesamt besser ins Spiel, gerieten allerdings im Zuge eines sehr starken Angriffs der Gäste in Rückstand, woraufhin der Vizemeister das Heft völlig in die Hand nahm und gute Chancen ausließ, zu erhöhen. Ein Führich-Freistoß ging beispielsweise nur an den Außenpfosten. Dann war es nach Millot-Fehler im Aufbauspiel auf einmal Wanner, der sehenswert aus der Distanz ausglich, ehe eben jener Millot per Kopf in der Nachspielzeit den alten Abstand wiederherstellte. Die Weiß-Roten wirkten insgesamt ballsicherer, müssen allerdings weiterhin aktiv bleiben.

Beim anschließenden Eckball von Stiller brennt es ebenfalls lichterloh im Strafraum der Rot-Blauen. Chabot bekommt jedoch nicht genug Präzision in den Ball, der das lange Eck knapp verfehlt und auch für den lauernden Demirović zu steil ist.

Dicke Chance für Stuttgart! Mittelstädt bedient Millot, der aus zehn Metern halblinker Position jedoch an einem starken Reflex von Müller scheitert. Am zweiten Pfosten zögert Vagnoman dann zu lange mit dem Abschluss, der letztlich zur Ecke geblockt wird.

Die Brenzstädter versuchen, das Momentum mitzunehmen und den VfB weiter unter Druck zu setzen, aber auch die Gäste sind um eine Antwort bemüht, wodurch das Spiel im Moment recht hektisch wirkt.

Beim ruhenden Ball klärt Mainka per Kopf, woraufhin die Heidenheimer einen Konter über Scienza fahren können, der sich jedoch auf dem linken Flügel von Führich abkochen lässt. Stark verteidigt.

Pieringer legt nun Rouault. Wieder bekommen die Weiß-Roten einen vielversprechenden Freistoß zugesprochen. Dieses Mal will Führich es aber nicht direkt probieren, sondern chippt die Kugel aus 27 Metern hoch in Richtung zweiter Pfosten, wo die FCH-Defensive zur Ecke klärt.

Pfosten für den VfB Stuttgart! Chris Führich übernimmt den direkten Freistoß und nagelt die Kugel mit rechts aus 24 Metern an den linken Außenpfosten. Glück für Heidenheim!

Millot wird von Dorsch sechs Meter vor dem eigenen Strafraum gelegt. Das bringt dem Vizemeister einen gefährlichen Freistoß aus zentraler Position ein.

Das Gegentor entpuppt sich dennoch zunehmend als Wirkungstreffer. Die Weiß-Roten können sich immer wieder spielerisch befreien und haben deutlich mehr Zug zum gegnerischen Tor. Vom FCH hingegen kommt im Moment nicht allzu viel.

Die Brenzstädter wollen nicht aufstecken und spielen weiterhin energisch nach vorne. Auch die Traoré-Hereingabe von rechts ist aber nicht präzise genug, um die VfB-Defensive zu überwinden.

Bei einem hohen Ball in die Tiefe gibt Demirović, der für einen Schubser gegen Gimber bereits Gelb sah, eben jenem Gimber nun den nächsten leichten Stoß mit auf den Weg, der dann allerdings auch eine Spur zu bereitwillig zu Boden geht. Der Schiedsrichter belässt es beim Pfiff.

Wanner bringt eine Ecke von links hoch in die Box, aber Chabot klärt per Kopf, ehe bei der anschließenden Hereingabe dann Vagnoman zur Stelle ist, um zum nächsten Eckstoß zu klären, der dann nichts weiter einbringt.

Josha Vagnoman probiert es mal aus der zweiten Reihe, aber der stramme Linksschuss aus 18 Metern setzt zwar gefährlich auf, kommt jedoch viel zu zentral aufs Heidenheimer Tor. Kein Problem für Kevin Müller, der den Ball sicher fängt.

Nach Dorsch-Vorstoß über links landet der Ball beim nachrückenden Wanner, der im Zweikampf mit Stiller im Sechzehner zu Boden geht. Der Schiedsrichter entscheidet jedoch sofort auf Weiterspielen.

Der FCH ist bemüht darum, sich nicht in der eigenen Hälfte einschnüren zu lassen, sondern aktiv am Spiel teilzunehmen. Weil auch die Stuttgarter um Initiative ringen, ist der Anfang durchaus lebhaft.

Dorsch zieht vom linken Flügel aus nach innen und wird nicht richtig attackiert. Sein Rechtsschuss aus 18 Metern wird dann allerdings erfolgreich geblockt.

Nick Woltemade tankt sich über den linken Flügel nach vorne, kommt dann aber im entscheidenden Dribbling nicht durch.

Anpfiff auf dem Schlossberg! Die Heidenheimer treten in ihren gewohnten rot-blauen Heimfarben an. Die Gäste spielen in Weiß. Los geht's.

Dabei könnte insbesondere der zweite Durchgang recht torreich werden. Nur der VfL Bochum fing sich schließlich nach dem Seitenwechsel noch mehr Gegentreffer ein (21) als der 1. FC Heidenheim (17), während nur der FC Bayern München in der zweiten Spielhälfte mehr Treffer erzielt hat (24) als der VfB Stuttgart (17).

Apropos Torejagd: Darauf könnte heute allen voran der VfB Stuttgart gehen, denn der 1. FC Heidenheim war zuletzt defensiv ausgesprochen anfällig. Die Kicker von der Ostalb haben in jedem ihrer letzten drei Bundesliga-Spiele stets mindestens vier Gegentore kassiert (insgesamt 13). In den ersten 44 Bundesliga-Partien der Vereinsgeschichte war das dem FCH nur vier Mal insgesamt passiert.

Der VfB hat mit Heidenheim auch noch eine Rechnung offen. Letzte Saison holten die Stuttgarter im schwäbischen Duell mit dem FCH gerade einmal einen von sechs möglichen Punkten – weniger als gegen jeden anderen Bundesligisten in 2023/24. Allerdings steht Tim Kleindienst, der für drei der fünf Heidenheimer Tore gegen die Weiß-Roten verantwortlich zeichnete, inzwischen nicht mehr an der Brenz unter Vertrag, sondern geht für Borussia Mönchengladbach auf Torejagd.

Der amtierende Vizemeister hat in der Saison 2024/25 durchaus mit Schwierigkeiten zu kämpfen und hat nach 13 Spieltagen bereits zehn Punkte weniger auf dem Konto als in der starken Vorsaison. Zuletzt fuhren die Schwaben jedoch sieben von neun möglichen Punkten ein und sind damit durchaus formstark. Aber: Erstmals überhaupt haben die Weiß-Roten unter Sebastian Hoeneß vier aufeinanderfolgende Bundesliga-Auswärtsspiele nicht gewonnen (drei Remis, eine Niederlage).

Der VfB Stuttgart feierte unter der Woche einen fulminanten 5:1-Heimsieg in der Champions League gegen den BSC Young Boys. Die Weiß-Roten haben damit drei Pflichtspiele in Folge gewonnen. Trainer Sebastian Hoeneß belässt es angesichts dieser Leistungen daher auch bei einem Wechsel: Für Fabian Rieder (Bank) startet heute Nick Woltemade.

Schauen wir uns direkt die Aufstellungen beider Teams an. Beim FCH gibt es nach der Niederlage am Bosporus harte Rotation. Gleich acht Veränderungen an der Startformation vollzieht Trainer Frank Schmidt heute Nachmittag. Lediglich Léo Scienza, Niklas Dorsch und Paul Wanner stehen auch heute wieder in der ersten Elf.

Die Brenzstädter stecken gehörig in der Krise, sind seit acht Bundesliga-Spielen gänzlich sieglos (ein Remis, sieben Niederlagen) und haben auch unter der Woche bei Istanbul Başakşehir in der Conference League mit 1:3 verloren. Damit stehen aktuell sechs verlorene Pflichtspiele in Folge bei 6:21-Toren zu Protokoll.