Paris St. Germain : Borussia Dortmund

Fazit:
Das Spiel ist aus! Borussia Dortmund zieht durch ein 1:0 bei Paris Saint-Germain im Halbfinalrückspiel ins Finale der Champions League! Nach dem Führungstreffer von Hummels kam es zu einer heroischen Abwehrschlacht, in der die Borussen alles reinwarfen und bei insgesamt vier Aluminium-Treffern von PSG auch das nötige Glück hatten. So bleibt der BVB über 180 Minuten gegen das Pariser Star-Ensemble ohne Gegentor und reist am 1. Juni nach Wembley! PSG muss weiter auf den lange ersehnten Champions-League-Sieg warten, stattdessen steht die Borussia zum dritten Mal in ihrer Vereinsgeschichte im Champions-League-Finale.

Es sind nur noch 30 Sekunden auf der Uhr, das muss für den BVB reichen!

Schlotterbeck hat noch Körner übrig und marschiert mit dem Ball aus der eigenen Hälfte zur linken Eckfahne. Dort wird er von Lucas Beraldo weggecheckt, bekommt aber keinen Freistoß. Das hat dennoch viel Zeit gebracht.

Hummels köpft die nächste Hakimi-Flanke aus dem Strafraum.

Mbappé wird steil in den Strafraum geschickt und stark von Schlotterbeck bedrängt. Der Pariser fordert Elfmeter, das reicht aber nicht.

Es gibt nur vier Minuten obendrauf, nachdem der BVB auch diese wilde Phase überstanden hat, ist das Finale greifbar nahe.

Jetzt ist es Lee, der aus 17 Metern halblinker Position abzieht und das linke Kreuzeck um einen halben Meter verfehlt.

Wieder Aluminium von PSG! Das gibt es nicht, zum vierten Mal in dieser Partie treffen die Hausherren Aluminium. Diesmal ist es ein Distanzschuss von Vitinha, der aus 18 Metern an die Unterkante der Latte knallt.

Mbappé an die Latte! Nach einer Dembélé-Flanke von rechts kommt es zu einer wilden Sequenz. Zunächst fehlt Nuno Mendes beim Kopfball frei vor dem Tor jegliches Timing. Der Aufsetzer fliegt quer durch den Fünfer, wo Kobel raushechtet und klärt. Dort legt Vitinha zu Mbappé zurück, der aus sieben Metern per Aufsetzer nur die Oberkante der Latte trifft, Kobel war wohl auch noch dran.

Es bleiben nur noch fünf Minuten, selbst den Pariser Fans im Stadion scheint der Glaube an ein Comeback zu fehlen.

Schlotterbeck läuft mit dem Ball auf der linken Seite ins Seitenaus und schirmt diesen dann am Boden liegend ab. Sowohl Hakimi als auch Dembélé geben dem Dortmunder ordentlich eine mit.

Lee schlägt einen Freistoß von der linken Seite an den Fünfer, wo Marquinhos am höchsten steigt, das Leder aber einen halben Meter neben den linken Pfosten setzt.

Mbappé wird von Hakimi in den Strafraum geschickt und zieht aus acht Metern von halbrechts aus sehr spitzem Winkel aufs kurze Eck ab. Der Schuss rauscht ans Außennetz.

Eine weitere Ecke von links bringt Barcola flach an den ersten Pfosten. Maatsen schlägt ein Luftloch, zwei Abschlüsse von Vitinha können jedoch ebenfalls geblockt werden. PSG versucht jetzt alles und entwickelt enorm viel Offensivpower.

Im Anschluss an die Ecke blockt Hummels einen Distanzschuss von Vitinha.

PSG umzingelt den Dortmunder Strafraum. Barcolas Abschluss von halblinks blockt Ryerson zur Ecke.

Wieder zappelt der Ball nach einer Dortmunder Ecke im Pariser Tornetz, diesmal stand Hummels, der nach einem Kopfball von Füllkrug artistisch abstaubt, aber gute zwei Meter im Abseits.

Den Hausherren läuft so langsam die Zeit davon. Ähnlich wie im Hinspiel fehlt den Parisern auch heute das Abschlussglück, andererseits schafft es PSG noch nicht wirklich dauerhaften Druck auf den BVB auszulösen.

Nach einem hohen Schlotterbeck-Ballverlust arbeiten die Borussen gut zurück und trennen Barcola schließlich in Person von Hummels vom Ball.

Eine flache Mbappé-Hereingabe von der rechten Seite findet keinen Mitspieler, Ryerson kann klären.

Hummels bekommt eine Flanke von Nuno Mendes voll im Gesicht ab und bleibt direkt benommen liegen. Nach einer kurzen Pause kann der Torschütze weiterspielen.

Mit einer ordentlichen Portion Glück hat Dortmund die Drangphase der Hausherren überstanden. Terzić sendet ein klares Signal und bringt Süle für Sancho, sodass der BVB auf eine Fünferkette umstellt.

Den Freistoß aus 16 Metern halbrechter Position will Asensio mit links aufs lange Eck schlenzen, der halbhohe Versuch wird vom eigenen Mitspieler geblockt.

Gonçalo Ramos vergibt die nächste Großchance, als er von Nuno Mendes von der linken Grundlinie in Szene gesetzt wird und den Ball erneut aus gut acht Metern über das Tor setzt.

Mendes an den Pfosten! Der Linksverteidiger fasst sich aus gut 23 Metern halblinker Position ein Herz und zieht ab. Der halbhohe Aufsetzer knallt an den rechten Pfosten, da wäre Kobel chancenlos gewesen.

Ramos verpasst den Anschlusstreffer! Vitinha legt den Ball von der rechten Strafraumkante an den Elfmeterpunkt, wo Gonçalo Ramos unbedrängt zwischen Hummels und Ryerson abschließen darf. Der Rechtsschuss fliegt jedoch Zentimeter über den Kasten.

PSG wirkt durchaus geschockt und hat seit dem Gegentreffer keinen ordentlich vorgetragenen Angriff präsentiert.

Terzić ersetzt Adeyemi durch Reus, das dürfte auch eine Reaktion auf den Führungstreffer sein.

PSG kesselt Dortmund zunächst rund um deren Sechzehner ein, kommt aber nicht in den Strafraum. Auf der Gegenseite holt Ryerson gegen Mbappé den nächsten Eckball ein, bei dem jedoch ein Offensivfoul von Schlotterbeck vorliegt.

Das ist natürlich ein enorm wichtiger Treffer für die Borussia, Paris braucht nun alleine für die Verlängerung zwei Tore. Wie reagiert die Elf von Luis Enrique?

Zaire-Emery an den Pfosten! Die Ecke spielen die Hausherren kurz aus, eine Mbappé-Flanke vom linken Strafraumeck wird von Sabitzer abgefälscht gefährlich. Gonçalo Ramos kommt fünf Meter vor dem Tor und vor Kobel an den Ball, bringt diesen jedoch nicht aufs Tor, sondern verlängert ihn mit der Fußspitze an den langen Pfosten. Da taucht Zaire-Emery vor dem leeren Kasten auf, setzt die Kugel aus drei Metern aber an den Pfosten, von dem sie dem 18-Jährigen an die Hüfte und ins Toraus springt. Glück für den BVB!

Hakimi wird rechts im Strafraum freigespielt und gibt druckvoll flach nach innen. Ryerson klärt in höchster Not zum Eckball.

Weiter geht's ohne personelle Wechsel und viel Pyrotechnik im Pariser Fanblock, der BVB hat angestoßen.

Halbzeitfazit:
Torlos geht es in die Kabinen - und das ist vor allem ein Kompliment an den BVB! Die Anfangsoffensive der Gastgeber überstanden die Borussen ohne Gegentreffer, wirkliche Hochkaräter waren da noch nicht dabei. Danach entwickelte sich eine taktisch geprägte Partie, in der Dortmund sich phasenweise weit zurückzieht, aber immer wieder Nadelstiche setzt. Dembélé ließ aus kurzer Distanz die beste PSG-Chance liegen, auf der Gegenseite hatte Adeyemi die BVB-Führung nach einem Konter auf dem Fuß. So bleibt alles offen für den zweiten Durchgang, in dem der Pariser Druck deutlich zunehmen dürfte.

Fabián Ruiz zieht druckvoll von halbrechts von der Strafraumkante ab, Schlotterbeck fälscht den Ball dann auch etwas glücklich zum Eckball ab. Bei dem liegt ein Offensivfoul von Marquinhos an Schlotterbeck vor.

Vitinha versucht es erneut aus der Distanz, Kobel hat auch den halbhohen Flatterball auf die Tormitte aus 23 Metern sicher.

Mbappé geht mit seinem Tempo links im Strafraum an Ryerson vorbei, die Flanke von der Grundlinie pflückt Kobel aber problemlos aus der Luft.

Dortmund spielt stark von hinten raus, Ryersons flache Hereingabe von der rechten Strafraumkante geht zu nah ans Tor, Donnarumma nimmt diese sicher auf.

Füllkrug hatte sich nach einem Luftduell wehgetan, kann nach kurzer Behandlungspause aber wohl weiterspielen.

Adeyemi verpasst 1:0! Im direkten Gegenzug kontert Dortmund im Zwei-gegen-zwei. Adeyemi macht es nach einem Sprint über den gesamten Platz selbst, zieht an der Strafraumkante stark bedrängt nochmal nach links rüber und kommt aus vollem Lauf aus zehn Metern zum Abschluss. Donnarumma macht sich breit und pariert den Linksschuss stark.

PSG kombiniert sich gut durch den Strafraum bis Fabián Ruiz von der Grundlinie von der linken Seite an den Fünfer zurückgibt. Hummels spitzelt die Kugel in höchster Not dem einschussbereiten Mbappé weg. Das ist stark verteidigt!

Dembélé! Mbappé bekommt links nach einem Ballverlust von Can mal viel Platz und zieht nach innen an drei Dortmundern vorbei. An der Strafraumkante könnte der Starspieler selbst abschließen, legt aber auf die rechte Seite zu Zaire-Emery, der direkt zu Dembélé weitergibt. Aus acht Metern halbrechter Position rauscht der stramme Schuss des Ex-Dortmunders Zentimeter am rechten Kreuzeck vorbei. Das war die beste Chance der Partie.

Die Partie ist nach der rasanten Anfangsphase mit vielen Torraumszenen verflacht. Das dürfte dem BVB aber recht sein.

Vitinha zieht bedrängt von Can aus 18 Metern halblinker Position ab, der Schlenzer misslingt jedoch vollkommen und fliegt in den Pariser Nachthimmel.

Auch das Pariser Publikum ist nicht mehr so frenetisch dabei, der solide Beginn des BVB scheint Wirkung bei den PSG-Anhängern zu zeigen.

Dortmund hat sich nun etwas weiter zurückgezogen, geht ab der Mittellinie aber konsequent auf den Ballführenden. Dagegen findet Paris derzeit keine Mittel, ein Pass hinter die Kette auf Dembélé gerät zu lang.

Auf der Gegenseite misslingt eine Dembélé-Flanke von rechts nach einem Konter und segelt quer durch den Strafraum.

Auch der zweite Borussia-Abschluss entsteht aus einem weiten Ryerson-Einwurf. Wieder findet der Rechtsverteidiger Füllkrug im Strafraum, der den Ball gut festmacht und zum einlaufenden Ryerson wieder zurücklegt. Aus zehn Metern und spitzem Winkel von halbrechts rauscht der Rechtsschuss des Norwegers ans Außennetz.

Der Anfangsdruck von Paris ist verflogen, Dortmund hat sich befreit und ist nun gut im Spiel.

Ryerson setzt sich nahe der rechten Eckfahne stark gegen drei Mann durch und dringt in den Strafraum ein, dort wird der Dortmunder Rechtsverteidiger dann aber von Lucas Beraldo gestoppt.

Gonçalo Ramos kommt zentral an der Strafraumkante nach gutem Zuspiel von Vitinha frei zum Abschluss, der Rechtsschuss geht jedoch gute zwei Meter am linken Pfosten vorbei.

Erster Abschluss der Borussia: Ryerson wirft von der rechten Seite lang in den Strafraum ein, wo Füllkrug mit der Brust perfekt zu Adeyemi zurücklegt. Der nimmt die Kugel direkt, der stramme Abschluss wird jedoch von Marquinhos zur Ecke abgefälscht. Die bringt keine Gefahr ein.

Jeder Pariser Ballgewinn wird äußerst lautstark vom Publikum begleitet. Aktuell sind das viele, Dortmund kommt noch gar nicht zu längeren Ballbesitzphasen.

PSG beginnt dominant, ohne dabei ganz vorne zu pressen und extremen Druck zu entwickeln. Den Borussen ist etwas Nervosität anzumerken, die BVB-Akteure bauten bereits einige Unsauberkeiten im Passspiel ein.

Im Anschluss an den Eckball kommt die Kugel halblinks zu Mbappé, der direkt abzieht, der Aufsetzer aus 15 Metern ist jedoch nicht platziert genug und sichere Beute für Kobel.

Dembélé holt gegen Adeyemi auf dem rechten Flügel die erste Ecke der Partie raus. Die schlägt der ehemalige Dortmunder an den ersten Pfosten, Hummels köpft den Ball sicher raus.

Aus spitzem Winkel hält Hakimi von der rechten Strafraumkante direkt drauf, Kobel packt wieder sicher zu.

Eine erste Flanke von Hakimi an den ersten Pfosten findet Gonçalo Ramos kurz vor Hummels, der jedoch nur mit der Fußspitze an die Kugel kommt. So bleibt der Abschluss harmlos, Kobel hat den Ball sicher.

Den schlägt Maatsen auf den Kopf von Füllkrug, der nicht richtig zum Ball kommt, Donnarumma fängt das Leder sicher ab. Dabei hatte der Dortmunder sowieso im Abseits gestanden.

Die erwartete PSG-Sturmflut in der Anfangsphase bleibt zunächst aus, der BVB bekommt einen Freistoß im rechten Halbfeld.

Los geht's, der Ball rollt! Kann das Pariser Star-Ensemble sich für die Hinspielniederlage revanchieren?

Das Schiedsrichtergespann kommt aus Italien. Der Unparteiische ist Daniele Orsato und wird von Ciro Carbone und Alessandro Giallatini an den Seitenlinien begleitet. Als VAR-Assistent fungiert Massimiliano Irrati. Beide Fanlager stimmen sich mit eindrucksvollen Choregraphien ein, die Spieler sind bereits auf dem Rasen. In wenigen Momenten geht's los, viel Spaß!

Luis Enrique geht mit Respekt aber durchaus optimistisch in die Begegnung: "Es wird ein hochklassiges und enges Spiel, in dem wir als Sieger gegen dieses starke Borussia Dortmund herausgehen möchten". Dabei hob der Spanier auch den Heimvorteil hervor: "Die Fans werden eine zentrale Rolle spielen. Ich hoffe, dass wir am Ende mit ihnen zusammen den Finaleinzug feiern können."

Im Gruppenspiel habe Edin Terzić besonders der Mut seiner Mannschaft gefehlt, sodass er im Vorfeld dieser Partie immer wieder eine immense "Widerstandsfähigkeit" seiner Elf thematisierte. Diese Intensität will der BVB-Trainer heute auf jeden Fall auf dem Platz sehen: "Wenn es notwendig ist, rennen wir nochmal 20 Kilometer mehr".

Die Borussen gastieren bereits zum zweiten Mal in dieser Champions-League-Saison im Parc des Princes, am 1. Spieltag der Gruppenphase setzte es eine deutliche 0:2-Niederlage. Insgesamt ist es bereits das vierte Aufeinandertreffen in dieser Saison, das Gruppenphasen-Spiel in Dortmund endete 1:1.

Auf der Gegenseite war PSG wie schon zwischen den Viertelfinalbegegnungen am Wochenende spielfrei. Im Vergleich zum Hinspiel nimmt Luis Enrique zwei Änderungen vor: Auf Lucas Hernández, der sich in Dortmund einen Kreuzbandriss zuzog, muss der PSG-Coach gezwungenermaßen verzichten und ersetzt den Innenverteidiger durch Lucas Beraldo. Außerdem sorgt der spanische Trainer für eine Überraschung ganz vorne: Anstelle von Flügelflitzer Barcola beginnt Gonçalo Ramos im Sturmzentrum, sodass Mbappé auf seine favorisierte linke Seite rückt.

BVB-Coach Edin Terzić vertraut demselben Personal wie im Hinspiel. Nach der 10-Mann-Rotation am vergangenen Samstag gegen Ausgburg (5:1) kehren demnach alle zehn Feldspieler, die auch im Hinspiel in der Startelf standen, in die Anfangsformation zurück. Das Abwehrzentrum bilden Hummels und Schlotterbeck, die Flügel bearbeiten erneut die im Hinspiel starken Adeyemi und Sancho, in der Sturmspitze beginnt Torschütze Füllkrug. Der 18-jährige Wätjen, der gegen den FCA sein Bundesligadebüt feierte, reiste nach seiner Abiturprüfung heute Morgen nach Paris nach und steht im Kader.

Im Hinspiel zeigte der BVB eine überzeugende Leistung und siegte durch einen Treffer von Niclas Füllkrug mit 1:0. PSG war jedoch insbesondere offensiv gewohnt gefährlich, Dortmund hatte unter anderem bei zwei Aluminiumtreffern der Pariser auch das nötige Spielglück. Der französische Meister kennt sich außerdem mit Hinspielniederlagen aus, bereits im Viertelfinale gegen den FC Barcelona drehte das Team von Luis Enrique eine 2:3-Pleite aus dem Hinspiel und zog durch einen 4:1-Erfolg in Barcelona im Rückspiel ins Halbfinale ein.

Borussia Dortmund könnte heute zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte (nach 1997 und 2013) ins Champions-League-Finale einziehen. Elf Jahre nach dem deutschen Finale in Wembley gegen den FC Bayern bringt die Konstellation besondere Brisanz - auch in diesem Jahr wird das Endspiel um den Henkelpott in London ausgetragen und auch die Bayern könnten morgen bei Real Madrid ins Finale nachziehen.