Eintracht Frankfurt : Union Saint-Gilloise

Fazit:
Eintracht Frankfurt wacht in dieser Partie zu spät auf und scheidet mit einem 1:2 im Playoff-Rückspiel gegen Union Saint-Gilloise aus. Nach einer ereignisarmen ersten Hälfte, kam die SGE schläfrig aus der Kabine und wurde von Puertas kalt erwischt. Mit der Führung im Rücken machten es die Belgier clever, hatten die besseren Chancen und erhöhten nach einer Ecke durch Eckert-Ayensa. Erst der Anschlusstreffer von Dina-Ebimbe brachte den Glauben und die Energie zurück, der kam aber letztendlich zu spät, die Adlerträger konnten sich keine klare Ausgleichschance mehr erspielen. Demnach scheidet Frankfurt nach dem DFB-Pokal auch aus der UEFA Conference League aus und muss sich ab sofort lediglich auf die Bundesliga konzentrieren.

Tuta checkt Puertas am eigenen Sechzehner weg und bringt den Gästen damit viele Sekunden ein. Das dürfte es schon beinahe gewesen sein.

Nur noch drei Minuten bleiben den Adlerträgern, um hier noch die Verlängerung zu erzwingen. Derzeit baut die SGE haarsträubende Fehlpässe ein und kommt daher nicht mehr in den Strafraum der Belgier.

Koch - mittlerweile als Mittelstürmer eingesetzt - kommt nach einem langen Ball irgendwie aus zehn Metern zum Abschluss, wird aber direkt geblockt.

Toppmöller feuert Fans und Mannschaft nochmal an, die SGE wirkt aber stark angeknockt und hat regulär nur noch fünf Minuten auf der Uhr.

Bitter für die Eintracht: Vor dem Eckball lag eine Abseitsposition vor, die das Schiedsrichtergespann nicht ahndete.

Beste Eintracht-Chance: Dina-Ebimbe flankt von rechts von der Grundlinie an den langen Pfosten, wo Nkounkou angerauscht kommt und es mit dem Kopf per Aufsetzer versucht. Moris ist zur Stelle und wehrt zur Ecke ab, die nichts einbringt.

Jetzt geht es Schlag auf Schlag: Beim nächsten Union-Konter hämmert Lapoussin die Kugel aus fünf Metern halblinker Position an den Pfosten. Zuvor lag jedoch sowieso eine Abseitsposition vor.

Wieder spielt sich die SGE schön über die Außen nach vorne, diesmal ist es Nkounkou auf der linken Seite. Auch dessen Hereingabe ist nicht präzise genug und zu nah ans Tor geschlagen, Moris kann die Kugel sicher aufnehmen.

Glück für die Eintracht! Saint-Gilloise kontert nach einem Ballverlust im Aufbauspiel von Tuta perfekt. Amoura legt wieder von links nach innen, wo der Ball acht Meter vor dem Tor völlig frei vor Puertas legt. Der Abschluss des Schweizers ist diesmal jedoch nicht gut und geht zu zentral auf Trapps Brust. Was für eine Chance, hier schon fast alles klar zu machen.

Koch kommt bei einer Chaïbi-Ecke von rechts gut eingelaufen, sein Kopfball aus sechs Metern geht jedoch gute zwei Meter links am Tor vorbei.

Die Gastgeber gehen jetzt früher drauf und mehr Risiko. Auch Marmoushs Hereingabe von rechts ist für Chaïbi nicht zu erreichen. Eine klare Torchance hat sich die Toppmöller-Elf immer noch nicht erspielt.

Die Eintracht wird etwas aktiver. Knauffs flache Hereingabe von der rechten Seite ist etwas zu steil für Ekitike. Knauff hatte vorher aber sowieso im Abseits gestanden.

Toppmöller reagiert und erhofft sich von Ekitike und Dina-Ebimbe mehr offensive Kreaitivität. Ekitike fügt sich direkt mit einem Distanzschuss ein, der aber in den Frankfurter Nachthimmel fliegt.

Der erste Frankfurter Abschluss ist artistisch, Marmoush springt in eine Knauff-Flanke von rechts herein und setzt die Kugel aus 14 Metern volley mit der Fußspitze einen halben Meter rechts am Tor vorbei.

Mit einer überragenden Grätsche stoppt Koch Amoura sieben Meter alleine vor Trapp und bewahrt die SGE vor dem 0:2. Starke Aktion des Abwehrchefs.

Lapoussin dringt nach einem Doppelpass mit Nilsson links stark in den Strafraum ein und wird im letzten Moment von Buta abgedrängt. Die Belgier haben zwar nicht viel Ballbesitz in dieser Phase, sind aber gefährlicher, wenn sie mal nach vorne kommen.

Frankfurt wirkt immer noch geschockt vom Gegentreffer. In den Sechzehner von Saint-Gilloise sind die Gastgeber im zweiten Abschnitt noch immer nicht gekommen.

Aus dem Spiel heraus kamen die Hausherren noch nicht zu einer nennenswerten Torchance. Auch zu Beginn des zweiten Abschnitts bleibt die SGE-Offensive harmlos.

Puertas Freistoß aus rund 28 Metern fliegt gute zwei Meter über das linke Kreuzeck.

Wie fällt die Reaktion der Eintracht aus? Was die Adlerträger sich in der Kabine vorgenommen haben, wurde direkt über den Haufen geworfen. Die SGE ist nun noch mehr gefordert.

Weiter geht's, die Eintracht spielt im zweiten Durchgang auf ihre Kurve zu.

Halbzeitfazit:
Es geht um den Achtelfinaleinzug in Frankfurt und das ist sowohl der SGE als auch den Gästen aus Belgien anzumerken. Dadurch war es im ersten Spielabschnitt eine zerfahrene und ereignisarme Partie in der beide Teams sich auf die Defensivarbeit konzentrierten. Nach einer halben Stunde kam die Eintracht etwas besser rein, erspielte sich ein minimales optisches Übergewicht und hatte durch einen direkten Freistoß von Chaïbi kurz vor der Pause die beste Chance der ersten Halbzeit. Um den Achtelfinaleinzug perfekt zu machen, muss im zweiten Durchgang mehr von der Toppmöller-Elf kommen.

Mac Allister trifft Marmoush im Kopballduell deutlich und es gibt eine gute Freistoßposition für die SGE. Aus 20 Metern halbrechter Position schnappt sich Chaïbi die Kugel und schlenzt diese stark in Richtung des rechten Winkels. Moris verhindert mit den Fingerspitzen die Frankfurter Führung.

Marmoush holt bei einem Konter die nächste Ecke heraus und heizt das Publikum an. Chaïbi bringt diese von links an den langen Pfosten, wo Tuta in die Mitte gibt und Marmoush die Kugel vier Meter vor dem Tor nur knapp verpasst. Dann kann Union klären.

Amoura hält aus 17 Metern halbrechter Position drauf, der halbhohe Abschluss bleibt ungefährlich für Trapp und geht zwei Meter links am Tor vorbei.

Frankfurt reißt das Spiel etwas mehr an sich, hat mehr Ballbesitz aus dem die Adlerträger aber noch gar kein Kapital schlagen können.

Die Eintracht bekommt mal wieder einen Eckball. Chaïbi bringt diesen von rechts an den Fünfer, doch Mac Allister köpft die Kugel sicher raus.

Einige kurze Unterbrechungen stören den ohnehin kaum vorhandenen Spielfluss. Man merkt, was heute auf dem Spiel steht.

Nach einem weiten Ball will Knauff rechts im Strafraum zu Marmoush in die Mitte legen. Der Versuch rutscht ihm etwas über den Schlappen, Moris nimmt die Kugel sicher auf. Es fehlt an Zielstrebigkeit und Präzision im Offensivspiel der SGE.

Nach einem Foul von Mac Allister an Marmoush gibt es einen Freistoß aus gut 30 Metern halbrechter Position für die Eintracht. Den schlägt Chaïbi kläglich viel zu lang ins Toraus.

Burgess sieht bei einem langen Ball nicht gut aus, sodass Marmoush links im Strafraum beinahe alleine auf Moris zuläuft. Doch der Verteidiger macht seinen Fehler wieder gut und klärt in höchster Not zur Ecke. Die bringt nichts ein.

Beide Teams scheuen nach wie vor jegliches Risiko, Torraumszenen bleiben weiterhin Mangelware.

Im Gegenzug schickt Buta Chaïbi in den Strafraum, der aus 15 Metern frei vor Moris das vermeintliche 1:0 erzielt, dabei aber deutlich im Abseits steht. Die Fahne geht direkt hoch.

Machida chippt den Ball vom linken Strafraumeck an den langen Pfosten, wo Castro-Montes scharf in die Mitte zu Nilsson geben willen. Die Kugel fliegt gefährlich an Freund und Feind vorbei ins Toraus.

Es ist ein ausgeglichener Beginn in Frankfurt, noch tasten sich beide Teams ab.

Puertas taucht rechts im Strafraum auf und zieht aus 15 Metern ab. Der Versuch des Schweizers verfehlt den rechten Winkel um einen guten Meter.

Der erste Abschluss der Belgier kommt von Mashida, der aus 23 Metern halblinker Position einfach mal draufhält. Den halbhohen Ball in Richtung linke Ecke klärt Trapp sicher zur Ecke, die keine Gefahr einbringt.

Amoura geht rechts im Strafraum bis zur Grundlinie durch und chippt das Leder in die Mitte. Nilsson steigt hoch, kann aber auch diese Hereingabe nicht erreichen.

Nkounou setzt sich auf der linken Außenbahn durch und sucht Marmoush am Fünfer, der aber gut von Mac Allister gestellt wird und einen Abstoß für die Belgier herausholt.

Chaïbi flankt von der linken Seite auf Knauff, der am Fünfmeterraum in die Höhe steigt, aber nicht mehr unter den Ball kommt. Es kommt lediglich eine Bogenlampe heraus, die über das Tor segelt.

Die Gäste bekommen einen ersten Freistoß nahe der rechten Eckfahne. Den bringt Rasmussen in den Strafraum, die Hereingabe ist etwas zu hoch und somit unerreichbar für Nilsson.

Los geht's und das mit noch ordentlich Rauch über dem Spielfeld - die Gästefans schweißten ihre Mannschaft mit viel Pyrotechnik auf das Spiel ein.

Das Schiedsrichtergespann um Espen Eskås, der von Isaak Bashevkin und Anders Dale assistiert wird, kommt aus Norwegen. Kann die Eintracht ins Achtelfinale einziehen? Gleich geht's los im ausverkauften Deutsche-Bank-Park, viel Spaß!

Blessin verändert seine Startelf im Vergleich zum 3:1 in Kortrijk auf vier Positionen: Mac Allister rückt für Sykes (Bank) zurück in die Dreierkette, im Mittelfeld ersetzen Lapoussin und Sadiki den aufgrund der Gelb-Roten Karte im Hinspiel gesperrten Vanhoutte und Teklab (Bank). Außerdem nimmt der ehemalige Ingolstädter Eckert-Ayensa zunächst auf der Bank Platz, dafür beginnt Hinspieltorschütze Nilsson neben Amoura in der Sturmspitze.

Die Hessen mussten zu Beginn der Woche die Hiobsbotschaft eines Kreuzbandrisses bei Leihspieler Kalajdžić verkraften. Ansonsten kann Toppmöller aber beinahe aus dem Vollen schöpfen, lediglich Mittelfeldstratege Larsson ist noch nicht rechtzeitig fit geworden. Im Vergleich zum 3:3 in Freiburg beginnt Koch - in der Liga gelbgesperrt - anstelle von Hasebe (Bank). Außerdem rücken Nkounkou für Max (Bank) und der am Sonntag überragende Knauff für Kalajdžić in die Anfangsformation.

Saint-Gilloise nahm den Schwung aus dem Comeback gegen die Eintracht mit in die Liga und feierte einen ungefährdeten 3:1-Auswärtssieg gegen Kortrijk. So ist Union weiter alleine auf weiter Flur in der Jupiler League und hat acht Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten Anderlecht. Der deutsche Trainer Alexander Blessin hat Respekt vor der Stimmung in Frankfurt: "Es wird eine sehr intensive Atmosphäre auf uns zu kommen. Wir müssen unsere Emotionen kontrollieren und unsere Chancen nutzen."

Im Hinspiel vor einer Woche in Anderlecht führte die Eintracht nach zehn Minuten bereits mit 2:0, gab diese komfortable Führung dann aber leichtfertig aus der Hand und musste sich mit einem 2:2-Unentschieden begnügen. So ist vor dem heutigen Rückspiel im Deutsche-Bank-Park noch alles offen und die SGE gefordert. In der Liga gab es am Sonntag einen wilden Ritt in Freiburg, bei dem die Adlerträger gleich drei Mal eine Führung wieder her gaben (3:3). Das darf heute nicht wieder passieren, wenn die Frankfurter ins Achtelfinale der UEFA Conference League einziehen wollen. Dabei setzt Cheftrainer Dino Toppmöller auf die Fans: "Wir wollen den Heimvorteil für uns nutzen und mit unseren Fans im Rücken als zwölften Mann dem Gegner von Anfang an zeigen, dass es sehr schwer wird, hier etwas mitzunehmen."