FC Viktoria Köln : Borussia Dortmund II

Fazit:
Der FC Viktoria Köln und Borussia Dortmund II trennen sich im Sportpark Höhenberg mit 1:1 voneinander. Während es für die Kölner tabellarisch um nicht mehr allzu viel geht, verpassen die Westfalen es damit, den Klassenerhalt auch rein rechnerisch klar zu machen - viel anbrennen dürfte da aber nicht mehr. Nach einem ereignisarmen Spielbeginn setzte Özkan mit einem Traumtor das erste Ausrufezeichen und brachte den BVB in Führung (28.). Die Kölner reagierten stark und waren im Anschluss das stärkere Team, hatten vor und nach dem Seitenwechsel die besseren Gelegenheiten. Es dauerte lange, bis es im Tor klingelte, Wunderlich erlöste die Domstädter in Minute 71 mit einem Rechtsschuss. Ein paar gute Chancen gab es noch auf beiden Seiten, doch am Spielstand änderte sich nichts mehr. Köln gastiert nächste Woche Samstag bei der SpVgg Bayreuth, die Dortmunder Zweitvertretung reist am Montag zum Abendspiel bei Erzgebirge Aue. Einen schönen restlichen Sonntag!

Marseilers Ecke ist zu lang getreten, auch im zweiten Anlauf wird es nicht mehr gefährlich im Dortmunder Strafraum.

Heister holt einen letzten Eckstoß heraus. In den letzten Minuten wollten die Hausherren die drei Punkte mehr...

Wunderlich ganz frech! Einen Freistoß von mehr als 35 Metern Entfernung chippt der Viktorianer den Ball hoch Richtung Tor, möchte Lotka auf dem falschen Fuß erwischen. Das klappt beinahe, der Ball fliegt nur einen halben Meter über die Latte und auf das Tordach. Wahrscheinlich wäre der BVB-Keeper aber auch zur Stelle gewesen.

180 Sekunden Nachspielzeit kommen in Höhenberg obendrauf.

Gibt es hier auf einer Seite noch den Lucky Punch? Es scheint so, als würden beide Teams nicht mehr volles Risiko gehen wollen.

Beim folgenden Eckstoß möchte es Becker mit vollem Risiko versuchen, trifft die scharfe Flanke im Gewusel aber nicht per kompliziertem Volley.

Lotka reagiert stark! Nach einer Flanke von Einwechselspieler Heister köpft Becker aus etwa zehn Metern stark und wuchtig Richtung rechtes Eck. BVB-Keeper Lotka darf sich nochmal auszeichnen und hechtet zum Ball.

Die Flankenläufe der Kölner könnten besser sein, oft ist ein Dortmunder im Weg. Dafür gibt es aktuell viele Eckbälle, von denen einer mal wieder Gefahr ausstrahlt. Fritz kommt am ersten Pfosten zum Kopfball, nickt den Ball aber über den Querbalken.

Handle und Becker schaffen Erstgenanntem per Doppelpass viel Freiraum, doch ein schwarzgelber Gegenspieler schmeißt sich in die Hereingabe von Handle.

Kurz darauf geht Siebert bei einem Eckstoß mit dem Kopf nicht konsequent genug zum Ball, wischt ihn eher Richtung andere Eckfahne weiter.

Es entwickelt sich nun scheinbar ein offener Schlagabtausch. Köln erobert recht weit vorne den Ball, Marseiler schlägt aber zu viele Haken, ehe ein Dortmunder Verteidiger ihm den Ball abluchst.

Beim fälligen Eckstoß zappelt der Ball im Netz, der eingewechselte Akono hat ihn über die Linie bugsiert. Die Dortmunder Freude ist nur von kurzer Dauer, denn der Ball ist bei der Eckstoßflanke wohl im Aus gewesen - Abstoß.

Auf der anderen hat Njinmah die erneute Führung wieder auf dem Fuß, scheitert aus halbrechten zwölf Metern aber am blendend reagierenden Voll! Der Viktoria-Keeper lenkt den Ball ins Toraus.

Den daraus resultierenden Eckstoß schickt der eingewechselte Marseiler deutlich zu weit.

Die Viktoria führt einen Freistoß kurz aus, Marseiler nimmt den Ball auf und möchte es aus etwas größerer Distanz probieren. Da hat ein schwarzgelber Gegenspieler was gegen und blockt den Schuss.

Marseiler schlägt einen Eckstoß scharf Richtung kurzer Pfosten, dort ist der Ball für Fritz nur minimal zu hoch. Dadurch steigt der Kopfball des 29-Jährigen aus kurzer Distanz gleich hoch und somit über die Latte.

Gute Kontermöglichkeit für die Rheinländer! Meißner verzögert geschickt, dadurch öffnet sich die Gasse. Er spielt steil in den Lauf von Handle, der kurz vor dem Tor nach innenzieht. In seinen scharfen Querpass wirft sich aber ein Schwarzgelber herein.

Pohlmann hat erneut recht viele Freiheiten, nimmt aber die risikoärmste Option und spielt rechts zu Özkan heraus. Der hat Distanzschüsse heute lieben gelernt, der Flachschuss mit dem Innenspann ist aber zu mittig platziert.

Papadopoulos hält Becker gut vom Ball fern, der Kölner Stürmer kommt an der Sechzehnergrenze zwar noch irgendwie mit dem Kopf an den Ball. Doch der steigt harmlos Richtung Himmel auf und fällt in die Hände von Lotka herunter.

Das geht besser! Marseiler tankt sich auf der linken Außenbahn gut durch, legt den Ball zurück auf Meißner. Der möchte es mit ein wenig Gegnerdruck an der Strafraumkante per Direktabnahme probieren, trifft den leicht hoppelnden Ball aber nicht richtig.

Pohlmann wird von der rechten Seite mit einem Flachpass bedient und hat mittig viel zu viel Platz. Er treibt die Kugel bis etwa 18 Meter vor dem Tor heran und zieht dann mit dem Spann ab. Der Schuss setzt links neben dem Tor auf. Die Westfalen sind aktuell offensiv ein wenig gefährlicher.

Der Ball zirkuliert in den Kölner Reihen, der Gastgeber findet aktuell aber nicht das richtige Rezept, um die Dortmunder Defensive auszuhebeln.

Njinmah läuft links tief und möchte den Ball aus etwa 14 Metern Distanz ins lange Eck schieben. Etwas zu weit rechts visiert er jedoch an, dennoch mal wieder eine ordentliche Chance für den BVB.

Der aufprallende Ball fällt hinter Michel zurück, dessen Drehschuss nicht hart und platziert genug daherkommt.

Mit den drei Wechseln gehen für die Hausherren übrigens auch einher. Unter anderem bilden Becker und Meißner nun eine Doppelspitze, Marseiler spielt auf der linken Seite. Handle wechselt die Seiten und flankt den Ball gerade hinter das Tor.

Direkt die nächste Kölner Gelegenheit: Handle bringt den Ball aus dem rechten Halbfeld scharf vor das Tor, wo Marseiler in der Luft steht. er will den Ball gefühlvoll mit dem Kopf wischen, trifft die Kugel aber nicht.

Mit gleich drei Wechseln auf Seiten der Viktoria geht es weiter!

Halbzeitfazit:
Die Dortmunder Zweitvertretung liegt nach 45 Minuten in Köln-Höhenberg mit 1:0 in Führung. Dabei sah es mehr als 25 Minuten lang nach einem klassischen 0:0-Spiel aus, es gab praktisch keine Strafraumaktionen auf beiden Seiten. Aus dem Nichts ging die U23 des BVB durch ein Traumtor von Özkan in Front (28.), damit waren etwas unterhaltsamere letzte zwanzig Minuten eröffnet. Richtig gefährlich wurde es nach dem Dortmunder Führungstreffer aber vor allem auf der anderen Seite. Die Kölner Viktoria ließ allerdings ein Geschenk von BVB-Keeper Lotka ungenutzt (35.), Handle scheiterte mit dem Kopf unglaublicherweise an der Latte (42.) und Meißner setzte einen Schuss recht freistehend links neben das Tor (45. +2). Der Gastgeber hätte den Ausgleich inzwischen also verdient gehabt, war im Strafraum aber einfach nicht cool genug.

Die nächste Großchance für die Viktoria: Der fällige Freistoß ist in erster Instanz harmlos. Aus dem Rückraum zieht Handle ab, den Schuss vergeigt er jedoch. Dadurch wird es aber erst gefährlich, denn halblinks steht Meißner alleine auf weiter Flur. Den leicht hoppelnden Ball schießt er aus etwa 14 Metern links neben das Tor.

Die letzten zwanzig Minuten hatten zumindest zweitweise dann doch noch etwas zu bieten. Köln hätte sich den Ausgleichstreffer inzwischen verdient.

Wie kann der Kopfball nicht drin sein? Risse spielt scharf quer zu Wunderlich, der aus etwas spitzem Winkel an dem gut reagierenden Lotka scheitert. Die Situation bleibt heiß: Der Ball springt zurück zum Viktorianer, der mit einer gechippten Flanke am zweiten Pfosten Handle findet. Der muss aus kürzester Distanz eigentlich nur noch ins leere lange Eck einnicken, doch der kleingewachsene Offensivmann köpft gegen die Latte - Wahnsinn! Ein paar Sekunden später ist die Aktion aufgrund eines Offensivfouls abgepfiffen.

Kurz vor der Strafraumkante steht der Ball vor Wunderlich in der Luft. Der 37-Jährige will mit links volley abschließen, trifft den Ball aber nicht annähernd richtig.

Für Özkan war es übrigens das erste Drittliga-Tor seiner Karriere - und dann so ein schönes! Auf dem Platz passiert seit dem BVB-Führungstreffer ausgenommen der Meißner-Chance (35.) weiterhin nicht viel, eine Flanke von Koronkiewicz landet in den Fängen von Lotka.

Falko Michel probiert es mal aus der zweiten Reihe. Doch er gibt dem Schuss etwas zu viel Power mit, das Spielgerät fliegt klar über den Querbalken hinweg.

Beinahe ein Geschenk für die Domstädter: Nach einem zu kurzen Rückpass von Rothe kann Lotka Risse noch aussteigen lassen, spielt den Ball dann aber in die Füße von Meißner. Der zieht in das im langen Eck verwaiste Tor ab, doch Papadopoulos rutscht mit wichtiger Rettungstat in den Schuss. Risse kommt an den Ball, steht aber nun im Abseits.

Özkan hat Selbstvertrauen getankt. Handle köpft eine BVB-Flanke erneut vor die Füße des Torschützen, der es wieder per Volley probiert. Doch dieses Mal trifft er das Spielgerät nicht so satt, der nun auch laschere Abschluss geht links am Gehäuse vorbei.

Koronkiewicz ist nach dem Kopftreffer sofort benommen zu Boden gegangen, wird nun behandelt. Dies war in den Sekundenbruchteilen natürlich kein Ding für Özkan, das Spiel zu unterbrechen - es beschwert sich auch niemand. Koronkiewicz ist nach kurzer Behandlungszeit und einem schnellen Check wieder spielbereit.

Die Viktoria lässt den Ball hintenrum laufen und sucht vergeblich nach einer Lücke. Schließlich findet ein tiefer Pass Wunderlich, dessen hoher Steilpass allerdings deutlich zu optimistisch ist.

Risse spielt einen hohen Pass ins Niemandsland. Nicht viel los auf der rechten Rheinseite in Köln. Beide Mannschaften neutralisieren sich weitestgehend im Mittelfeld und gehen bei den Offensivaktionen noch nicht groß ins Risiko. Die Halbchance von Njinmah vor wenigen Minuten war noch die beste Gelegenheit der Partie.

Eberwein trifft den Ball mit dem rechten Fuß überhaupt nicht, die anvisierte Flanke fliegt also mehr als deutlich ins Toraus.

Njinmah knüpft Wunderlich im rechten Mittelfeld den Ball ab und macht dann Tempo. Er dribbelt in der Einzelaktion am Strafraumeck in den Sechzehner und probiert es mit einem Spannschuss, verfehlt das Tor rechts vom kurzen Eck aber klar.

Wunderlich schlägt die Freistoßflanke deutlich zu kurz, der BVB klärt ohne Probleme.

Handle arbeitet sich im Laufduell stark vor Özkan, der den Kölner ungestüm umrennt. Freistoß von der linken Außenbahn für den Gastgeber.

Viktoria-Kapitän Risse schlägt einen Halbfeld-Freistoß deutlich zu lang. Ob Mitspieler oder Gegenspieler - niemand kommt an die Kugel.

Die Hausherren machen einen guten Job. Anfangs standen sie defensiv gut und konnten einige Bälle erobern, waren dann aber zu zielstrebig. Zuletzt hatten sie selbst ein wenig länger Ballbesitz.

Schultz verteidigt einen Vorstoß vom steil geschickten Eberwein im Laufduell konsequent und klärt den Ball zur Ecke. Diese ist zu kurz getreten, der Ball wird aber in den Rückraum zu Özkan geklärt. Der hält voll drauf, doch das Leder rutscht ihm über den Spann. Weit rechts vorbei.

Bis dato haben die Höhenberger einige Balleroberungen, gehen mit den potenziellen Gegenstößen aber etwas leichtfertig um. Risses Steilpass landet in den Füßen eines Schwarzgelben.

Handle steht nach einer Viktorianer Balleroberung weit in der gegnerischen Hälfte im Abseits, als Meißner den Ball mit dem Kopf tief verlängert.

Marcel Lotka macht im Spielaufbau einen risikoreichen Querpass, das Zuspiel rollt nur knapp am so gut wie einschussbereiten Meißner vorbei zu Coulibaly.

Wichtige Aktion: Kapitän Pfanne geht zum Tackling herunter und trifft im Laufduell mit Handle stark den Ball. Sonst wäre der Gegenspieler halblinks alleine auf weiter Flur gewesen.

Die U23 des BVB beginnt mit etwas mehr Ballbesitz, noch spielt sich das Geschehen aber im Mittelfeld ab.

Dann ertönt der Anpfiff. Dortmund spielt in den schwarzgelb gestreiften Trikots, die Kölner agieren in Rot.

Der Sportpark Höhenberg schweigt nun in Gedenken an Franz-Josef Wernze. Ein Plakat mit einer Dankesbotschaft sowie ein Bildplakat werden ausgerollt - ein würdiger Abschied.

Bei der Dortmunder Zweitvertretung gibt es im Vergleich zum 2:0-Heimsieg gegen Tabellenführer zwei Änderungen. Coulibaly beginnt in der Innenverteidigung statt Dams, Pohlmann läuft für Kamara auf.

Bei den Domstädtern nimmt Trainer Olaf Janßen im Vergleich zum 1:1 bei Erzgebirge Aue einen Wechsel in der Startelf vor: Anstelle des Linksaußen Luca Marseiler spielt Verteidiger Jamil Siebert, wodurch sich wohl ein paar Positionsänderungen ergeben werden.

Für die Kölner Viktoria steht das Spiel heute in einem ganz besonderem Rahmen. Franz-Josef Wernze ist am 27. April verstorben, der 74-Jährige hatte den Verein durch sein finanzielles Engagement von Liga fünf in die Drittklassigkeit geführt. Die Viktorianer gedenken ihrem langjährigen Unterstützer heute.

In den bisherigen drei Drittliga-Begegnungen siegte übrigens stets die jeweilige Auswärtsmannschaft – zweimal die Viktoria (1:0 und 2:0) und einmal Dortmund II (2:0). Der Logik nach wären heute wieder die Westfalen an der Reihe.

Vor allem die starke Defensive hat den Dortmundern dabei geholfen: Im ganzen April kassierten sie nur zwei Gegentore. Nur Verl konnte zweimal treffen, ein torloses Remis und drei Zu-Null-Siege steuerten keine weiteren Gegentreffer bei. Beim Gegner aus Köln sieht das übrigens genau gegensätzlich aus, in den letzten zehn Pflichtspielen fing sich Viktoria immer mindestens einen Treffer. Eine weiße Weste behielt Keeper Ben Voll zuletzt beim 1:0-Auswärtssieg bei 1860 München.

Auch die BVB-Reserve ist enorm formstark, die Arbeit von Neu-Coach Jan Zimmermann scheint sich nach anfänglich fünf Niederlagen in sechs Partien inzwischen auszuzahlen. In den letzten sieben Partien holten die Dortmunder starke 16 Zähler, nur Aufstiegskandidat Wehen Wiesbaden konnte in dieser Zeit gleich viel punkten. Dank zuletzt fünf Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage (vorletzte Woche 1:2 in Verl) arbeitete sich die Borussia von Abstiegsplatz 17 am 27. Spieltag auf den aktuell 14. Platz – und viel wichtiger: mit inzwischen sieben Vorsprung zu den Abstiegsrängen.

Die Kölner Viktoria hat von den letzten zehn Spielen nur eines verloren und sich so nach einem anfangs schwachen Start ins Kalenderjahr aktuell auf Tabellenplatz acht gearbeitet. Von den letzten vier Spielen konnte allerdings auch nur das Heimspiel gegen Ingolstadt (3:1) gewonnen werden, zwei Remis in Aue und gegen Duisburg sowie die Auswärtsniederlage beim Tabellenführer aus Elversberg stehen demgegenüber.