FC Augsburg : VfB Stuttgart

Fazit:
Der FC Augsburg bleibt zum sechsten Mal in Folge sieglos, der VfB Stuttgart bleibt unter Sebastian Hoeneß ungeschlagen. Die Partie hätte auch keinen Sieger verdient, das Abstiegsduell wurde seinem Namen gerecht. Abgesehen von den beiden Treffern waren Torraumszenen Mangelware, vor allem die Gäste zeigten sich über die gesamten 90 Minuten sehr unkreativ. Einzig ein Standard bewahrte den VfB vor einer Niederlage. Kurios: Mit nur zehn Versuchen stellt die Partie die bisher schussärmste Begegnung in der Bundesliga-Saison dar.

Augsburg rennt ein letztes Mal an. Die Gäste können zwar nicht konsequent klären, wirklich gefährlich wird es allerdings auch nicht.

Den fälligen Freistoß schlägt Hiroki Ito auf Landsmann Wataru Endo, der im Sechzehner jedoch ein Offensivfoul begeht.

Josha Vagnoman scheint von den Gastgebern als Schwachstelle ausgemacht worden sein, wird gedoppelt und so tatsächlich vom Ball getrennt.

Das bietet nun allerdings Räume für Konter der Gäste. Silas wird auf rechts steil geschickt und legt für den einrückenden Guirassy quer. Der Angreifer kann den scharfen Ball aber nicht kontrollieren.

Die Crunchtime beginnt. Gelingt einem der beiden Teams noch der Lucky Punch? Augsburg investiert gerade wieder etwas mehr in die Partie.

Der FCA legt wieder eine Schippe drauf! Arne Engels schiebt von rechts eine scharfe Hereingabe quer durch den Sechzehner. Allerdings hat Enrico Maaßen so ziemlich alle Offensivspieler ausgewechselt, sodass der Strafraum nicht besetzt ist.

Plötzlich ändert sich die Ausgangslage komplett. Augsburg muss wieder mehr für das Spiel tun, Stuttgart hat nun wohl Blut geleckt.

Positionsgetreue Änderung. Mads Pedersen hat heute 75 Prozent seiner Zweikämpfe gewonnen und verlässt dementsprechend ausgelaugt den Platz.

Der nächste Defensivwechsel der Hausherren bahnt sich bereits an: Robert Gumny macht sich intensiv warm.

Serhou Guirassy hat auf links Platz, lässt sich mit dem Zuspiel in die Mitte aber zu viel Zeit und wird letztlich doch noch gestellt.

Das ist sinnbildlich, Josha Vagnoman schießt im Augsburger Strafraum den eigenen Mann an.

Enrico Maaßen wechselt defensiv, mit Julian Baumgartlinger kommt ein ganz erfahrener Abräumer. Auf Stuttgarter Seite soll Tiago Tomás neue Offensivakzente setzen.

Stuttgart wird stärker! Wataru Endo hält aus dem Rückraum drauf, doch ein Verteidiger steht ihm im Weg.

Da wäre mal etwas Platz für den VfB! Josha Vagnoman steckt an der Sechzehnerkante quer zu Wataru Endo durch, der Japaner legt sich die Kugel aber zu weit vor und bleibt an Maximilian Bauer hängen.

Seit der zwölften Minute lässt ein Torschuss auf einer der beiden Seiten nun schon auf sich warten. Ein Ende der Durststrecke ist nicht in Sicht.

Unbedrängt spielt Waldemar Anton die Kugel ins Seitenaus, was die Heimfans natürlich mit hämischem Applaus quittieren.

Mittlerweile ist die Stundenmarke erreicht. Ein wirkliches Aufbäumen ist bei den Gästen weiterhin nicht zu erkennen.

Auch das reicht nicht für einen Elfmeter, Waldemar Anton springt die Kugel an den Rücken. Allerdings darf Josha Vagnoman den Ball zuvor erst gar nicht so leichtfertig vertändeln.

Gefährlich wird es allerdings nur im gegnerischen Sechzehner. Es könnte ein Handspiel eines Stuttgarters vorgelegen haben, die Szene wird noch einmal überprüft.

Eine Flanke von rechts klärt Maximilian Bauer vorsichtshalber ins eigene Toraus. So springt für den VfB immerhin mal ein Eckball heraus.

Mit einem hohen Ball wird Silas in den Sechzehner geschickt. Die Ballannahme ist gut, so kann Felix Uduokhai nicht mehr entscheidend eingreifen. Silas spürt seinen Gegenspieler dennoch im Nacken und lässt sich fallen - für einen Strafstoß reicht das nicht.

Nicklige Fouls prägen weiterhin das Geschehen. So kommen beide Teams zu Freistößen in Tornähe, wirklich gefährlich wird es allerdings nicht. Maximilian Bauer rutscht am zweiten Pfosten weit an der Engels-Hereingabe von links vorbei.

Stuttgart kontert. Silas holt mit einem Vorstoß über rechts immerhin einen Einwurf in Tornähe heraus.

Der FCA nimmt sofort das Zepter in die Hand. Das war so nicht zu erwarten, nachdem Stuttgart vor allem in der letzten Viertelstunde des ersten Durchgangs deutlich mehr Ballbesitz verbuchte.

Drei Wechsel zur Pause. Auf Augsburger Seite verlässt der bislang einzige Torschütze Dion Beljo überraschend den Platz. Beim VfB sollen Tanguy Coulibaly und Silas mehr Akzente setzen als die völlig abgemeldeten Chris Führich und Enzo Millot.

Halbzeitfazit:
Der FC Augsburg führt im Schwabenduell gegen den VfB Stuttgart miz 1:0. Mit der ersten klaren Gelegenheit gingen die Fuggerstädter in Führung, Dion Beljo kam in der achten Minute nach Meier-Flanke im Fünfmeterraum zum Flugkopfball. In der Folge passierte nicht mehr allzu viel. Der VfB Stuttgart verbuchte zwei Annäherungen, die den Namen Torchance allerdings kaum verdienen. Die Hoeneß-Elf tut sich im Spielaufbau bislang sehr schwer und muss im zweiten Durchgang wieder auf die eigenen Comebackqualitäten hoffen.

In den Schlussminuten schafft es der VfB immerhin noch einmal, das Spiel komplett in die gegnerische Hälfte zu verlagern. Ein Steckpass von Wataru Endo ist allerdings leicht vorhersehbar.

Vorangegangen war dem Vagnoman-Kopfball mal wieder ein langes Holz. Im Aufbau tut sich Stuttgart bislang extrem schwer, im Mittelfeld herrscht viel zu wenig Bewegung.

Josha Vagnoman kommt im gegnerischen Sechzehner frei zum Kopfball. Aus spitzem Winkel kann er zwar nicht viel ausrichten, allerdings stand der eingewechselte Renato Veiga auf der linken Abwehrseite ganz schön im Schilf.

Auffällig oft kommt es heute vor, dass sich die Goalies die Kugel gegenseitig hin- und herspielen. Das ist natürlich kein Qualitätsmerkmal für die Partie.

Nach einem Foul von Sosa an Pedersen kommt es zu einem leichten Gerangel. Ruben Vargas ist besonders leidenschaftlich an der Auseinandersetzung beteiligt.

Übler Abwehrbock der Gäste! Atakan Karazor leitet einen Flachpass von Fabian Bredlow direkt auf die rechte Seite weiter. Dort kommt jedoch ein Augsburger angerannt und geht dazwischen. Glück für Stuttgart, dass der Ball verspringt.

Portugiese für Brasilianer. Bei Iago zwickt es wohl in der Leiste.

Sorgenfalten bei Enrico Maaßen: Iago bleibt auf dem Spielfeld liegen und zeigt sofort an, dass er nicht weitermachen kann.

Nach einer guten halben Stunde bleibt festzuhalten: Ein Reißer ist das hier bislang nicht. Beide Teams stellen unter Beweis, warum man sie in der unteren Tabellenhälfte anfindet.

Guirassy muss selbst lachen, dass er diesen Freistoß gepfiffen bekommt. Der Gefoulte überlässt schließlich für Borna Sosa, der die Kugel in die Mauer drischt.

Jetzt bekommt der VfB einen gefährlichen Freistoß zugesprochen. Die Entscheidung ist allerdings sehr zweifelhaft, Serhou Guirassy dreht sich eigentlich selbst in den Gegenspieler hinein.

Augsburg schafft es immer wieder, das Mittelfeld mit kreativen Lösungen zu überbrücken. Das kann man von Stuttgart bislang nicht behaupten, die Gäste greifen oft zum langen Holz.

Waldemar Anton versucht es mit einem langen Ball auf Chris Führich, doch Mads Pedersen schirmt souverän ab. Die Intensität der Gäste hat nach der zwischenzeitlichen Drangphase wieder abgenommen.

Viel Lärm um nichts, Mads Pedersen bleibt direkt an der Drei-Mann-Mauer hängen. Um ein Haar leitet der VfB sogar noch einen gefährlichen Konter ein.

Der Kölner Keller greift nicht ein, es bleibt bei der Tatsachenentscheidung auf Freistoß. Natürlich ist die Position aber vorzüglich.

Die Partie hat sich nun wieder etwas beruhigt. Die beiden Torhüter werden immer wieder in den Spielaufbau eingezogen.

So langsam finden die Gäste besser ins Spiel. Serhou Guirassy lässt eine flache Führich-Hereingabe im Sechzehner für Wataru Endo durch. Den Ball hätte er allerdings zumindest noch anstubsen sollen, denn er verhungert auf dem Weg zum Japaner.

Es besteht noch Hoffnung für den VfB. Denn Augsburg ist der Bundesligist, der mit Abstand die meisten Punkte nach Führung noch liegengelassen hat - 21 sind es an der Zahl. Zudem hat Stuttgart am letzten Wochenende ja schon eine spektakuläre Aufholjagd hingelegt.

Bevor der fällige Eckstoß ausgeführt wird, muss Atakan Karazor nach einem harten Einsteigen von Elvis Rexhbeçaj behandelt werden.

Nun auch der erste Abschluss für den VfB! Chris Führich dringt in den Sechzehner ein, schlägt einen Haken und zieht aus spitzem Winkel ab. Tomáš Koubek reißt die Fäuste hoch!

Dion Beljo ist on fire! Mit einem Tunnel verschafft sich der junge Kroate im Mittelfeld Platz und leitet den nächsten Angriff ein.

Das Tor kann dem Spiel nur gut tun. Die WWK Arena ist übrigens ausverkauft, auf den Rängen herrscht vor allem nach dem Führungstreffer eine fantastische Stimmung.

Atakan Karazor verunglückt ein Diagonalball auf Borna Sosa völlig. Noch hat es keine der beiden Mannschaften in den gegnerischen Strafraum geschafft.

Der FCA bekommt einen Freistoß aus mehr als 30 Metern zugesprochen. Die Hereingabe bringt zwar nichts ein, doch Standards könnten in diesem Spiel noch ein Faktor werden.

Viel Stückwerk in den Anfangsminuten, die Teams tasten sich erst einmal ab.

Nicht mal eine Minute ist gespielt, da geht Hiroki Ito nach einem Bandencheck von Ermedin Demirović zu Boden. Wie heißt es so schön, Demirović wollte wohl früh ein Zeichen setzen.

Rein in das Spiel! Die schwarz gekleideten Gäste haben Anstoß.

Felix Uduokhai und Wataru Endo stehen bei Christian Dingert zur Seitenwahl bereit. Für Uduokhai ist es das erste Mal seit August 2021, dass er den FCA als Kapitän aufs Feld führt. Der Grund ist, dass der eigentliche Captain Jeffrey Gouweleeuw gelbgesperrt fehlt und Vize Daniel Caligiuri nur auf der Bank sitzt.

So langsam hält der Frühling auch in Bayern Einzug, in Augsburg herrschen auch zu später Stunde noch Temperaturen um die 16 Grad Celsius. Es ist also alles angerichtet für ein packendes Schwabenduell unter Flutlicht!

Das Hinspiel konnte der VfB mit 2:1 für sich entscheiden. Nach frühem Rückstand durch Florian Niederlechner drehten Serhou Guirassy und Waldemar Anton die Partie. Allgemein ist Augsburg der Lieblingsgegner der Baden-Württemberger: Nur gegen den FCA konnte Stuttgart seit dem Wiederaufstieg 2020 vier Spiele gewinnen.

Nachdem sich der FCA in Leipzig zuletzt alle drei Gegentore schon vor der Halbzeitpause fing, versucht es Enrico Maaßen heute mit einem offensiveren Ansatz: Für den gelbgesperrten Jeffrey Gouweleeuw und Robert Gumny dürfen mit Ermedin Demirović und Ruben Vargas deutlich offensiver orientierte Akteure ran. Auf VfB-Seite rückt nur Hiroki Ito für den gesperrten Konstantinos Mavropanos in die Startelf.

Die Formkurve des FC Augsburg verläuft eher entgegengesetzt: Die Fuggerstädter warten seit fünf Bundesliga-Partien auf einen Dreier, konnten auch die direkten Duelle gegen Schalke und Köln nicht für sich entscheiden. So kommt es, dass Augsburg und Stuttgart in der Tabelle nur noch fünf Punkte trennen. Der VfB verfügt zudem über das leicht bessere Torverhältnis.

Schon das Debüt war Hoeneß vollends geglückt, mit einem 1:0-Erfolg gegen Nürnberg zog der VfB nach zehn Jahren mal wieder ins DFB-Pokal-Halbfinale ein. Wenige Tage später folgte mit einem 3:2 in Bochum der erste Auswärtssieg seit einem Jahr und vier Monaten. Am vergangenen Wochenende nahm man aus Dortmund trotz langer Unterzahl noch einen Punkt mit.

Trainerwechsel während der laufenden Saison ziehen immer Gesprächsstoff mit sich, man schaue nur mal nach München. Beim VfB Stuttgart hat man in dieser Saison schon zweimal zu diesem Mittel gegriffen: Auf Pellegrino Matarazzo folgte Bruno Labbadia und auf Labbadia folgte zuletzt Sebastian Hoeneß. Zumindest der zweite Trainerwechsel scheint sich gelohnt zu haben, unter Hoeneß hat der VfB noch kein Spiel verloren.