FC Sevilla : OSC Lille

Fazit:
OSC Lille siegt beim FC Sevilla nach einer leidenschaftlichen Aufholjagd verdient mit 2:1 und feiert den ersten Auswärtssieg in der Champions-League seit neun Jahren! Eine ordentliche erste Halbzeit samt Führung durch Lucas Ocampos gaben die Blanquirrojos kurz vor dem Halbzeitpfiff ab, als Jonathan David einen unnötigen Foulelfmeter verwandelte. Der zweite Spielabschnitt startete mit einigen Möglichkeiten auf beiden Seiten und dem Treffer von Jonathan Ikoné äußerst spektakulär. Anschließend wurde die Begegnung zunehmend von Hektik geprägt und verlor spürbar an Qualität. So kam die Mannschaft von Lopetegui in der verbleibenden Zeit nicht mehr zu zwingenden Abschlüssen. Die Nordfranzosen springen durch den Erfolg in der Gruppe G mit fünf Punkten auf den zweiten Platz, dagegen müssen die Spanier als Tabellenletzter um das Weiterkommen zittern.

Bei der nächsten Ecke eilt auch Yassine Bounou mit nach vorne. Die Hereingabe von Joan Jordán landet jedoch in den Armen von Ivo Grbić, der anschließend zu Boden fällt.

Marcos Acuña schlägt einen Eckstoß von links in die Mitte, der zu Munir an die Strafraumgrenze durchrutscht. Reinildo riskiert alles und blockt den Schuss per Grätsche!

Die Andalusier spielen sich den Ball geduldig durch die eigenen Reihen, finden allerdings keine Lücke der kompakten Hintermannschaft des französischen Meisters.

Satte sieben Minuten Nachspielzeit bleiben den Gastgeber für den Ausgleich. Das ist bei all den Unterbrechungen, hektischen Aktionen und Diskussion auf jeden Fall auch vertretbar.

Lopetegui gestikuliert wild an der Seitenlinie und ist offensichtlich stocksauer. Die Blanquirrojos haben eine sichere Führung leichtfertig verspielt und steht nun dicht vor der ersten Niederlage.

Die Mannschaft von Lopetegui erhöht die Schlagzahl. Zunächst kommt eine Ecke von Joan Jordán bei keinem Mitspieler an, dann holt Keeper Ivo Grbić gegen Youssef En-Nesyri das Offensivfoul heraus.

Yusuf Yazıcı hebt einen Eckstoß von der linken Seite gefühlvoll in den Rückraum. Dort geht Jonathan David volles Risiko ein, donnert die Kugel aber per Volley weit über den Balken.

Die Uhr tickt gnadenlos gegen die Blanquirrojos. Eine Niederlage würde den Traum der Andalusier vom Achtelfinale in der Champions-League wohl frühzeitig beenden.

Joan Jordán bedient den eingewechselten Érik Lamela an der Sechzehnergrenze. Aus halbrechter Lage schlenzt der Argentinier die Kugel auf die linke Ecke, wo Ivo Grbić sicher zupackt.

Fast von der Grundlinie aus schlägt Renato Sanches von rechts einen Freistoß an den Fünfer. Dort gewinnt Tiago Djaló das Kopfballduell, doch das Leder landet hinter dem Tor.

Durch die vielen Fouls und ständigen Spielunterbrechungen ist das temporeiche Offensivspiel mit Torchancen auf beiden Seiten momentan zum Erliegen gekommen.

Die Gangart auf dem Platz wird deutlich rauer. Quasi im Sekundentakt fallen Akteure auf den Rasen, zudem nehmen die Diskussionen zwischen den Mannschaften nicht ab.

Gäste-Trainer Jocelyn Gourvennec musste insgesamt vier Plätze in seinen Aufgebot freilassen. Trotzdem verfügt der Kader vor allem mit Amadou Onana und Yusuf Yazıcı noch über vielversprechendes Potenzial, welches er einwechseln könnte.

Jesús Navas fällt nach einem Pass ohne Gegnereinwirkung auf den Rasen und fasst sich an den Oberschenkel. Jules Koundé zeigt direkt an, dass es bei seinem Teamkollegen nicht weiter geht.

Der eingewechselte Joan Jordán schnappt sich direkt einen Freistoß aus hervorragender Position. Der Schuss aus dem Zentrum und 18 Metern Torentfernung schlägt der Spanier jedoch in die Mauer.

Lopetegui kann Offensivspiel noch mit klangvollen Namen ankurbeln. Die Kreativität von Ivan Rakitić und Érik Lamela sowie die Abschlussstärke von Youssef En-Nesyri sind sicherlich zu gebrauchen, die auf der Bank auf den Einsatz warten.

Die Blanquirrojos hatten über weite Strecken des Spiels eigentlich alles unter Kontrolle. Die gute Ausgangsposition gaben die Gastgeber aber mittlerweile ohne Not völlig aus der Hand.

Auf der Gegenseite visiert Suso vom rechten Strafraumeck aus den langen Pfosten an. Der Ball fliegt jedoch am Tor vorbei, auch der einlaufende Lucas Ocampos kommt zu spät.

Die nächste Chance für Lille folgt! Vor der Sechzehnergrenze darf Timothy Weah völlig ungestört schießen und knallt das Leder über das rechte Kreuzeck.

Jonathan Ikoné setzt sofort das erste Zeichen nach der Pause und zieht gleich doppelt ab. Der zweite Versuch aus 18 Metern wird von Jules Koundé zur Ecke geblockt, die wiederum keine Gefahr einbringt.

Der zweite Durchgang im Estadio-Ramón-Sánchez-Pizjuán läuft! Wer dieses Spiel verliert, der kann sich langsam aus der Champions-League verabschieden. Demzufolge lastet ein gewisser Druck auf beiden Teams.

Halbzeitfazit:
Zur Pause steht es zwischen dem FC Sevilla und dem OSC Lille 1:1-Unentschieden! Nach kurzen Abtasten übernahmen die Andalusier schnell die Spielkontrolle und wurden durch den Treffer von Lucas Ocampos belohnt. Anschließend benötigen die Nordfranzosen einige Zeit, um in der Begegnung anzukommen. Erst ein Schuss von Jonathan Bamba weckte den Offensivgeist der Mannschaft von Jocelyn Gourvennec. Unmittelbar von der Halbzeit verursachte Thomas Delaney, der schon zuvor einmal Glück hatte, einen unnötigen Strafstoß, den Jonathan David sicher verwandelte. Wenige Augenblicke später verpasste es Jonathan Ikoné sogar, den Spielstand komplett auf den Kopf zu stellen.

Jonathan Ikoné vergibt die Großchance zur Führung! Nach einem dicken Patzer in der Hintermannschaft des FC Sevilla rennt der Franzose alleine auf Yassine Bounou zu. Der 24-Jährige will den Torhüter mit viel Tempo umkurven, doch das gelingt ihm nicht. Auch Diego Carlos störte noch im letzten Moment.

Jonathan Bamba markiert den zweiten Treffer der Nordfranzosen in der Königsklasse und eröffnet seinem Team plötzlich wieder alle Möglichkeiten in der Gruppe G.

Diese Situation hat für die Mannschaft von Lopetegui doch noch ein Nachspiel! Der VAR macht Schiedsrichter István Kovács auf die Szene aufmerksam, der in der Folge auf Elfmeter für Lille entscheidet.

Im Strafraum der Hausherren liegt Jonathan Bamba auf dem Rasen, nachdem er abseits des Balles den Ellbogen von Thomas Delaney abbekommen hat. Das war das nächste recht unnötige Risiko des Dänen.

Fehlpass auf der einen Seite, Fehlpass auf der anderen Seite - einen fußballerischen Leckerbissen bekommen die Fans im Stadion definitiv noch nicht präsentiert.

Rafa Mir feuert die Kugel aus Frust auf die Zuschauerränge, nachdem er die Ballannahme leichtfertig verpatzte. Sevilla macht aktuell nicht mehr als nötig.

Aus der Mitte verteilt Jonathan David den Ball auf die linke Seite zu Jonathan Bamba. Der Franzose legt sich das Leder auf den rechten Fuß und zwingt Yassine Bounou zu seiner ersten Parade.

Das Match gönnt sich im Moment eine Verschnaufpause. Während die Führung der Gastgeber verdient ist, haben die Doggen einige Probleme, in der Offensive Chancen zu kreieren.

Mit Thomas Delaney sowie Renato Sanches prallen zwei Ex-Bundesliga-Spieler im Mittelfeld zusammen. Beide Akteure schütteln sich kurz und können anschließend weiterspielen.

Ein langer Schlag der Blanquirrojos aus der eigenen Hälfte bringt Tiago Djaló als letzten Mann gegen Rafa Mir kurzzeitig in Bedrägnis. Letztlich köpft der Portugiese das Leder aber zu Keeper Ivo Grbić zurück.

Suso legt sich in halbrechter Lage die Kugel für einen Freistoß zurecht. Der 27-jährige Spanier probiert es aus rund 18 Metern direkt, verfehlt allerdings den Kasten von Ivo Grbić.

Die Mannschaft von Lopetegui hat die Begegnug bis zu diesem Zeitpunkt völlig im Griff. 5:0 Torschüsse zugunsten der Hausherren sprechen eine dementsprechend deutliche Sprache.

In der Fremde gab es für die Nordfranzosen in der Champions-League schon lange nichts mehr zu holen. Der letzte Auswärtssieg datiert aus dem November 2012, dazu verloren die Doggen die vergangenen drei Partien auf spanischen Boden. Der Zwischenstand weckt nicht unbedingt Hoffnung auf Besserung.

Nächster Torabschluss von Lucas Ocampos! Der Torschütze verschafft sich in halblinker Position durch ein erfolgreiches Dribbling etwas Freiraum, knallt das Leder aber aus der Ferne auf die Tribüne.

Aufregung auf der anderen Seite! Im Strafraum räumt der ehemalige Dortmunder Thomas Delaney den Gäste-Stürmer Jonathan David per Grätsche ab. Nach kurzer Rücksprache mit dem VAR lässt Schiedsrichter István Kovács die Partie jedoch weiterlaufen.

Der Druck der Gastgeber nimmt allmählich zu. Óliver Torres führt einen Eckball von rechts kurz zu Gonzalo Montiel aus, dessen folgende Flanke Ivo Grbić sicher abfängt.

Erneut tasten sich die Blanquirrojos heran. Infolge einer Hereingabe aus dem linken Halbfeld erreicht Rafa Mir die Kugel am Fünfmeterraum, allerdings kann der 24-Jährige den Kopfball nicht mehr platzieren.

Dem Offensivduo Yusuf Yazıcı und Burak Yılmaz, letzterer reißte aufgrund einer Erkältung gar nicht mit nach Sevilla, ist der hervorragende Verfassung aus der Vorsaison abhanden gekommen. Stattdessen heißt der Hoffnungsträger bei LOSC neuerdings Jonathan David, der siebenmal in den vergangenen sechs Ligaspielen traf.

Einen Eckball von der linken Fahne hebt Marcos Acuña in die Mitte. Am kurzen Pfosten steift Lucas Ocampos das Leder per Kopf, doch der Ball fliegt über den Balken.

In dem Anfangsminuten verbuchen die Nordfranzosen überraschend viel Ballbesitz, wobei die erste gefährliche Torraumszene noch auf sich warten lässt.

Jonathan Ikoné treibt die Kugel auf der rechten Seite nach vorne und zieht ins Zentrum. Anschließend setzt der Franzose Timothy Weah an der Sechzehnergrenze ein, der allerdings von Diego Carlos vom Ball getrennt wird.

Die Gruppenverhältnisse haben sich in der Zwischenzeit leicht verschoben. Im Parallelspiel siegte der VFL Wolfsburg am frühen Abend mit 2:1 gegen RB Salzburg. Damit springen die Deutschen vorerst mit fünf Punkten auf den zweiten Rang.

Der Ball rollt in Andalusien! Die Begegnung der spannenden Gruppe G läuft unter der Aufsicht des rumänischen Schiedsrichters István Kovács und seinen Assisten.

Sogar noch einen Treffer weniger als beim FC Sevilla stehen bei den Nordfranzosen nach drei absolvierten Partien auf dem Konto. Dennoch wird Trainer Jocelyn Gourvennec zu Beginn wieder einen großen Wert auf die Abwehr legen. "Wir wissen, dass Sevilla eine starke Mannschaft ist. Wir müssen natürlich defensiv gut stehen, um ihren Offensivspielern etwas entgegenzusetzen, vor allem auf den Außenbahnen", erklärte der 49-Jährige. Im Gegensatz zum Hinspiel stehen Jonathan Ikoné sowie Timothy Weah für Amadou Onana und Burak Yılmaz in der Anfangsformation.

Eine Schwäche der Andalusier in der Königsklasse war bisher das Offensivspiel. Die beiden einzigen Treffer erzielte Ivan Rakitić per Strafstoß. "Wir spielen gut, lassen aber die Effektivität vermissen, um die Spiele in dieser ausgeglichenen Gruppe auch zu gewinnen", sagte Lopetegui. Auf dem Weg zur erhofften Besserung nimmt der 55-jährige Coach im Vergleich zum ersten Aufeinandertreffen eine Veränderung in der Startelf vor. Jules Koundé beginnt in der Innenverteidigung für Karim Rekik, der zunächst auf der Bank sitzt.

Das Hinspiel zwischen den beiden Teams endete mit einem enttäuschenden 0:0-Unentschieden, wo der französische Meister jegliche Angriffslust vermissen ließ. In der Ligue 1 läuft es für die Doggen, die im Sommer sowohl Sportdirektor Luis Campos als auch Trainer Christophe Galtier verloren haben, ebenfalls überhaupt nicht nach Plan. Vier Siege stehen mittlerweile fünf Niederlagen gegenüber, wodurch Lille nur auf dem zwölften Platz rangiert. Aufgrund der engen Gruppensituation können sich die Gäste jedoch mit einem Überraschungssieg in Spanien in eine gute Ausgangsposition für das Achtelfinale bringen.

Hinter Spitzenreiter RB Salzburg liefern sich der FC Sevilla, OSC Lille sowie der VFL Wolfsburg ein Schneckenrennen und den zweiten Platz. Zur Halbzeit der Gruppenphase haben die Andalusier nach drei Unentschieden mit drei Zählern dabei knapp die Nase vorne. Hoffnung dürfte der Mannschaft von Lopetegui aber die starke Verfassung in der Primera División machen. Dort liegen die Blanquirrojos unmittelbar hinter dem Tabellenführer Real Sociedad und präsentieren sich vor allem im eigenen Stadion als Macht. Alle fünf Heimspiele gewann Sevilla mit mindestens zwei Toren Vorsprung.