1. FC Union Berlin : RB Leipzig

Fazit: Und dann ist es vorbei: Kruse köpft Union Berlin nach Europa. Die Kirsche ist auf der Torte. Union gewinnt nicht unverdient und dank eines überragenden Luthe und eines cleveren Kruses. Leipzig verliert das letzte Spiel unter Julian Nagelsmann. Jetzt geht hier in der Alten Försterei die Party los.

Abpfiff 2. Spielhälfte

Das gibt es nicht. Da hatte Mukiele Sekunden vorher den Siegtreffer für Leipzig auf dem Fuß und dann macht Kruse das Tor für Berlin.

Da steht er völlig blank am zweiten Pfosten und nickt das Ding ganz cool ein. Berlin fährt nach Eupopa.

Die Försterei steht Kopf Kruse, Kruse, Kruse - wer sonst.

Aber der Pass in die Spitze ist zu steil. Martinez ist da.

Man, was ist hier jetzt los in den letzten Minuten. Union ist schon wieder auf dem Weg nach vorne.

Mukiele an den Pfosten!

Leipzig ist auf jeden Fall am Drücker.

Die letzte Minute läuft. Gelingt Union noch der Treffer zu Europa? Oder trifft Leipzig zum Vereinsrekord?

Wahnsinn, was der Berliner Keeper da alles herausgefischt hat heute.

Jetzt ist hier richtig Musik drin. Denn Laimer ist schon wieder mit einem Versuch am Tor der Union. Aber wieder ist Luthe da.

Und auf der anderen Seite hat Awoniyi die Möglichkeit für Union. Doch er kommt einen Schritt zu spät.

Sörloth ist sofort zur Stelle und prüft Luthe. Aber der hat seine Arme heute wirklich überall.

Abteilung Attacke ist jetzt auf dem Platz. Urs Fischer will nach Europa.

Das gibt es doch nicht: Der Krake ist zurück. Luthe zuerst gegen Sabitzer, dann gegen Halstenberg und dann gegen Laimer. Wo Leipzig auch hinschießt - Luthe ist da.

Leipzig jetzt mal wieder am Strafraum der Berliner. Aber Haidara kommt nicht durch.

Schlotterbeck kommt zu spät gegen Haidara und sieht zu Recht Gelb.

Berlin macht weiter Dampf. Kruse kommt dieses Mal über die linke Seite, aber dann ist seine Flanke zu ungenau. Ballbesitz Leipzig.

"Kämpfen und siegen" skandieren die Fans. Und Union hängt sich rein. 20 Minuten bleibt Berlin noch.

Schlotterbeck räumt Laimer mit fairen Mitteln ab. Starkes Spiel des Berliners.

Und dann sind die Fans auch wieder da. Pfiffe für die Leipziger. Jubel bei jeder gelungenen Union-Aktion.

Verdienter Ausgleich - und plötzlich sind die Köpenicker wieder im Geschäft um Europa. Ein Treffer noch, und Berlin steht vor Gladbach.

Trimmel bringt die Ecke auf den ersten Pfosten. Da ist Friedrich schneller als Poulsen und trifft den Ball volley. Keine Chance für Martinez im Kasten der Leipziger.

Wow - Friedrich macht´s.

Kruse mit der Flanke auf Ende, der legt auf Teuchert, doch dessen Schuss aus dem Strafraum blockt Klostermann. Es gibt Eckball für Union.

Das war es also für Christian Gentner. Sein letzter Auftritt bei Union ist Geschichte.

Haidara ist nach einer Ecke von Nkunku zur Stelle, kann den Ball aber nicht drücken.

Und da wäre fast der erste Treffer. Nach einer Ecke von Trimmel boxt Martinez im Leipziger Tor den Ball vor die Füße von Ingvartsen. Doch dessen Schuss wird geblockt.

Union müsste Stand jetzt zwei Tore schießen, um noch das Tor zu Europa aufzustoßen. Gladbach führt in Bremen und ist an Union vorbeigezogen.

Da ist Berlin zum ersten Mal wirklich offen. Der Ball kommt vom gerade eingewechselten Nkunku. Und dann ist Kluivert allein vor Luthe, der weit aufgerückt ist, Kluivert umkurvt ihn und schiebt ein.

Und dann kommen die Leipziger nach einem Standard zu ihrere ersten Chance in der zweiten Hälfte. Upamecano ist mit dem Kopf zur Stelle, aber der Ball geht einen deutlichen Meter am Kasten von Luthe vorbei.

Es bleibt bisher auch im zweiten Durchgang dabei. Immer wenn sich für Leipzig eine Chance entwickeln könnte, sind die Berliner da.

Das ist bisher eine sehr gute Mannschaftsleistung der Berliner. Da ist jeder bereit die nötigen Meter mit nach hinten zu machen. Leipzig kommt nicht wirklich durch.

Und dann ist auf der anderen Seite Kluivert im Strafraum der Berliner. Aber sein Schuss wird wie schon das eine oder andere Mal zuvor von der aufmerksamen Berliner Deckung geblockt.

Und Union legt gleich mal den Vorwärtsgang ein: Aber Upamecano kann die Flanke von Lenz verhindern, es gibt Eckball für den FCU

Weiter geht es in Berlin. Keine Wechsel.

Anpfiff 2. Spielhälfte

Halbzeitfazit: Bis auf die Dreifach-Chance kurz vor der Pause, stehen nicht viele Offensivaktionen für Leipzig auf dem Zettel. Union ist der erwartet eklige Gegner in der Defensive. Nach vorne sind die Berliner - unterstützt von 2000 Fans - sogar die bisher bessere Mannschaft. Das Spiel der Köpenicker ist schnörkellos und klar. So kam Berlin zu zwei, drei Torchancen. Die Beste hatte Musa mit seinem Pfostenschuss. Hier ist noch alles drin.

Abpfiff 1. Spielhälfte

Das hätte doch die Führung für Leipzig sein müssen. Dreifach-Chance für Leipzig. Aber wie der Luthe die Dinger da rausholt. Ganz stark. Wie ein Krake fährt er Arme und Beine zunächst gegen Forsberg, dann gegen Hwang aus. Und dann streicht der Nachschuss knapp an seinem Kasten vorbei.

Nächster guter Angriff des FC Union. Es geht über die rechte Seite mit Trimmel. Aber dann komt er mit seinem Pass nicht an Upamecano vorbei.

Fünf Minuten noch bis zur Pause. Die Fans geben noch mal Gas.

Kluivert jetzt mit einer guten Szene im Strafraum der Berliner. Aber dann wird sein Schuss geblockt. Die Kugel landet vor Sabitzers Füßen der aus 25 Metern abzieht, das Tor von Union-Torwart Luthe aber klar verfehlt.

Gerade wurde noch einmal eine Ecke der Berliner überprüft. Da war Kampl der Ball aus kürzester Distanz auf den Ellenbogen gefallen. Der Pfiff von Winkmann blieb aber zu Recht aus.

Lenz versucht es für die Berliner aus der zweiten Reihe. Aber sein Schuss landet auf der Tribüne hinter dem Leipziger Tor.

Da hatten einige Union-Fans schon den Torschrei auf den Lippen. Leipzig hat mehr Ballbesitz, Union die besseren Chancen.

Pfosten! Peter Musa knallt die Kugel an den Leipziger Außenpfosten. Nach einem tollen Angriff über Kruse und Lenz ist er aus 14 Metern da, hat aber Pech, dass der Ball nur ans Aluminium klatscht. Beste Chance des Spiels.

Kampl mit einer starken Grätsche gegen Gentner. Der wäre sonst am 16er der Leipziger durch gewesen.

Gut 30 Minuten sind rum: Die beste Nachricht lautet, es ist Stimmung in der Bude. Die Fans singen wieder. Allerdings haben sie in den ersten 15 Minuten geschwiegen. Und das hatte nicht mit den Vorgaben des Berlienr Gesundheitsamtes zu tun, sondern geschah wohl aus Protest gegen den heutigen Gegner.

Im Nachschuss bringt Ingvartsen den Ball aufs Tor. Aber das stellt Martinez vor keine Probleme. Der Keeper der Leipziger nimmt die Kugel sicher auf.

Musa hat sich da im Zweikampf wehgetan. Upamecano und Kampl haben ihn in die Zange genommen. Freistoß Union.

Leipzig wird aktiver, drängt Union in die eigene Hälfte.

Aber stattdessen sieht Sabitzer von Schiedsrichter Winkmann die Gelbe Karte, weil er sich zu lautstark beschwert, dass der Pfiff ausgeblieben ist.

Die Leipziger fordern vehement einen Freistoß am 16er der Unioner. Da war Kluivert zu Fall gekommen. Das hätte man auch pfeifen sollen.

Aber auch die Berliner haben in der Offensive noch nicht viel auf dem Deckel.

Schlotterbeck, Friedrich und Knoche machen da in der Dreierkette der Berliner bisher einen Superjob. Nach der Häfte des ersten Durchgangs gibt es noch keinen wirklichen Torschuss der Leipziger.

Ekliger Ball von Trimmel auf den ersten Pfosten. Da ist Martinez im Kasten der Leipziger mit einer Hand am Ball. Das reicht, um die Chance zu vereiteln.

Kruse mit viel Platz, dann steckt er durch, aber Upamecano kann klären. Es gibt Eckball für Union.

Guter Ball von Sabitzer ins Zentrum, da ist Kluivert, aber Friedrich kann ihn am Torschuss hindern. Starke Abwehraktion.

Vielleicht werden die Mannschaften jetzt ja auch wacher und mutiger.

2000 Fans können schon Stimmung machen.

Aber jetzt geht es los mit den Gesängen. Das ist herrlich. 15 Minuten haben die Fans geschwiegen. Nicht wegen des Modellprojekts.

Übrigens - stimmungsvolle Fängesänge gibt es bisher nicht.

Hwang setzt sich gut auf der rechten Seite durch, aber dann ist sein Pass in die Mitte, wo gleich vier Leipziger mitgelaufen waren, zu ungenau. Das war für die Berliner dann doch einfach zu klären.

10 Minuten sind rum. In Berlin ist noch nicht viel passiert. Union versucht, Leipzig vom eigenen Tor wegzuhalten, das gelingt gut bisher.

Leipzig versucht es mal mit einem langen Ball auf die Außen, aber Kluivert kommt nicht an den Pass von Klostermann.

Aber kein Problem für Schlotterbeck. Der Berliner köpft die Kugel weit aus der Gefahrenzone.

Und auf der anderen Seite lässt Friedrich für Luthe einen Pass durch, dieser ist überrascht und schießt Friedrich an. Es gibt die erste Ecke im Spiel.

Dieser Kruse - ein Schlitzohr. Der Berliner versucht es mit einem hohen Schlag über den weit aufgerückten Keeper der Leipziger Martinez. Der Ball fliegt zwar über Martinez, aber auch einige Meter am Kasten der Leipziger vorbei.

Beide Teams lassen es zunächst gemächlich angehen. Der Ball bleibt bisher im Mittelfeld.

Die 2000 Tickets für die heute anwesenden Zuschauer wurden übrigens unter den Dauerkarteninhabern verlost.

Die Kugel rollt, RB übrigens in dunklen Trikots mit bunten Sprenkeln. Union ganz in Rot.

Anpfiff 1. Spielhälfte

So, die Mannschaften sind da. Guido Winkmann wird die Partie gleich anpfeifen.

429 Bundesliga-Spiele hat Gentner bestritten. Von den aktuellen Profis hat nur Manuel Neuer mehr auf dem Buckel. Mit Stuttgart und Wolfsburg wurde er Meister - eine beeindruckende Karriere, die da heute wohl zu Ende geht.

Vor dem Spiel wurde hier übrigens schon ein Bundesliga-Urgestein verabschiedet: Christian Gentner verlässt Union. Dass wir den 35-Jährigen noch mal bei einem anderen Klub sehen, ist nicht wahrscheinlich.

Leipzig hat aktuell 59 Tore erzielt und damit 22 weniger als zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison. Werner traf in der vergangenen Saison noch 28 Mal.

Dabei ist die Defensive nicht das Problem: Leipzig stellt die beste Abwehr der Liga – nur 30 Gegentore haben Upamecano, Konaté und Co. bisher zugelassen. Aber es fehlt eben ein Torjäger. Den Abgang von Timo Werner konnte die Mannschaft nicht kompensieren.

Doch das ist an der alten Försterei alles andere als ein Kinderspiel. Denn die Eisernen haben in den letzten 15 Heimspielen nicht einmal verloren. Da kommt Arbeit auf RB zu.

Den hält bisher Ralph Hasenhüttl aus der Saison 2016/2017. Damals holte RB 67 Zähler. Aktuell hat die Mannschaft von Trainer Nagelsmann 65 Punkte auf dem Konto. Ein Sieg und der Rekord ist geknackt.

Leipzig hat das Vize-Double schon sicher – das ist natürlich ein Erfolg. Und dennoch schmerzt vor allem die deutliche Niederlage im Pokalfinale gegen Dortmund. Der erste Titel wäre möglich gewesen. So bleibt nur die Jagd nach dem Punkterekord.

Für Konaté, Henrichs, Laimer, Nkunku und Poulsen laufen Upamecano, Kampl, Haidara, Halstenberg und Hwang auf. Und dann gibt es auch noch einen Torwart-Wechsel. Gulacsi hat Sonderurlaub bekommen, dafür kommt Josep Martinez zu seinem Team zwischen den Leipziger Pfosten.

Ganz anders Julian Nagelsmann. Seine Mannschaft hat ein völlig anderes Gesicht als beim 2:2 gegen Wolfsburg in der Vorwoche. Gleich sechs Wechsel nimmt der Coach vor, der zum letzten Mal auf der Leipziger Bank sitzt, bevor er zum Meister nach München wechselt.

Fischer vertraut seinem Team, das in der vergangenen Woche 1:1 in Leverkusen gespielt hat. Er nimmt nur einen Wechsel vor, und das gezwungenermaßen: Für den gelbgesperrten Andrich läuft Julian Ryerson auf.

Und dann ist da natürlich Max Kruse. Er war Unions spektakulärste Verpflichtung und zeigte einmal mehr, wie wertvoll er für Teams in der Bundesliga ist: Obwohl er wegen einer schweren Muskelverletzung zweieinhalb Monate ausgefallen ist und nur 21 der 33 möglichen Saisonspiele bestritt, ist er mit 15 Torbeteiligungen (10 Tore, 5 Assists) Topscorer der Köpenicker.

Knoche, der heute 29 Jahre alt wird - herzlichen Glückwunsch dazu - und der vor der Saison ablösefrei aus Wolfsburg kam, machte zusammen mit Marvin Friedrich die Berliner Bude dicht. Nur 42 Gegentore ließ die starke Union-Defensive zu. Viertbester Wert in der Liga.

Natürlich hat der Erfolg der Berliner mehrere Namen. Vor allem war es die starke Mannschaftsleistung, die die Truppe von der Alten Försterei unter Fischers Leitung in diese überraschende Lage gebracht hat. Aber zwei Transfers stechen doch heraus: Max Kruse und Robin Knoche.

Wider alle Experten-Meinungen hat sich Union diese Ausgangsposition mit schlauen Verpflichtungen vor der Saison und engagiertem Spiel erarbeitet. Völlig zu Recht steht die Mannschaft derzeit auf Platz 7, noch vor Borussia Mönchengladbach, das als Champions-League-Aspirant in die Spielzeit gestartet war.

„Das wäre die dicke, fette Kirsche auf der Sahnetorte dieser Saison“, sagte Dirk Zingler, Präsident von Union Berlin. Er ließ keinen Zweifel daran, dass die Mannschaft „Bock“ auf Platz 7 und damit auf Europa hat: „Wir starten von der Pole-Position. Und die wollen wir auch halten.“

Was war das bitteschön für eine verrückt gute Saison aus Berliner Sicht. Vor dem letzten Spieltag hat Union zwölf Punkte Vorsprung auf den Stadtrivalen Hertha. Mit einem Sieg kann die Mannschaft von Urs Fischer heute zudem die Tür nach Europa aufstoßen.

Die Fans im Rücken könnten den Köpenickern im Endspurt noch einmal den richtigen Schub geben. Auch wenn mit Leipzig ein Gegner zu Gast ist, gegen den es in den bisherigen drei Begegnungen nichts zu holen gab.

Darauf haben wir lange gewartet: 2000 Fans sind beim letzten Heimspiel der Saison gegen RB Leipzig an der Alten Försterei auf den Tribünen, um ihre Mannschaft im Kampf um den Playoff-Platz für die neue Europa Conference League zu unterstützen – und die wollen mächtig Alarm machen.