SC Paderborn 07 : Bayern München

Und dann ist Schluss: Ein aufopferungsvoll kämpfender SC Paderborn muss sich der individuellen Klasse des FCB geschlagen geben, wird aber zu Recht von den eigenen Fans mit stehenden Ovationen verabschiedet.

Abpfiff 2. Spielhälfte

Nochmal Freistoß für den FCB fast zentral aus 20 Metern: Coutinho zirkelt ihn übers Tor.

Gelb nach Foulspiel.

Die Münchner halten jetzt den Ball in den eigenen Reihen und wollen den knappen Vorsprung nur noch über die Zeit bringen.

Paderborn glaubt an sich: Antwi-Adjej tankt sich links in den Münchner Strafraum, holt die elfte Ecke für den SCP heraus. Die bringt nichts ein.

Drei Minuten Nachspielzeit.

Chance nochmal für München: Gnabry kommt rechts im Paderborner Strafraum aus spitzem Winkel zum Abschluss - Huth pariert.

Neuer wird jetzt gnadenlos ausgepfiffen, weil er auf Zeit spielt.

Die Paderborner Fans sind aus dem Häuschen und feuern ihr Team nochmal nach allen Regeln der Kunst an.

Die Paderborner haben schon eine tolle Moral. Aber ob die sie auch noch zum Ausgleich trägt?

Ja da schau her: Die zehnte Paderborner Ecke wird zunächst geklärt und landet bei Collins. Der zieht sofort ab aus 25 Metern. Neuer, dem die Sicht versperrt ist, kann nicht mehr reagieren. Halbhoch links schlägt die Kugel ein.

Ecke nochmal für Paderborn - da kommt aber keiner ran.

Es war Lewandowskis zehnter Treffer im sechsten Bundesligaspiel.

Er ist zur Stelle, wenn man ihn braucht: Süle spielt den Ball von hinten raus durch die Mitte. Lewandowski schaltet schneller als Kilian, startet durch und hebt den Ball über Huth ins Tor.

Und schon wieder Paderborn: Dräger zieht halblinks aus 18 Metern ab, Neuer ist zur Stelle und begräbt die Kugel unter sich. Da hätte der SCP-Verteidiger wohl besser nochmal abgespielt.

Lewandowski vernascht Kilian im eigenen Strafraum, sein Heber wird geklärt.

Irre! Paderborn drückt auf den Ausgleich, die Münchner ziehen sich zurück und wollen die Ostwestfalen auskontern.

Achte Ecke für den SCP: Die wird kurz ausgeführt. Die anschließende Flanke landet bei Gjasula am zweiten Pfosten, seinen Kopfball auf den kurzen Pfosten hat Neuer.

Ritter wird gleich halblinks angespielt. Sein Schuss ist aber zu schwach, um Neuer ernsthaft in Schwierigkeiten zu bringen.

Antwi-Adjej tankt sich über links nach vorne und passt in den Münchner Strafraum, findet aber keinen Abnehmer.

Paderborn spürt die leichte Verunsicherung der Münchner und schaltet nochmal einen Gang hoch. Dräger passt von rechts an den ersten Pfosten, Boateng klärt.

Nochmal Pröger: An der Strafraumgrenze stoppt er den Ball mit der Brust und zieht sofort ab - links vorbei.

Damit hat Paderborn weiterhin in jedem Spiel mindestens einmal getroffen.

Wird's jetzt nochmal spannend? Dräger bedient von rechts Pröger im Strafraum. Der legt sich den Ball zurecht und versenkt ihn flach im langen Eck.

Doppelchance für Gnabry: Erst scheitert er mit einem Schuss rechts im Strafraum an Huth, dann setzt er eine Direktabnahme nach Zuspiel von Davies übers Tor.

Kimmich serviert die Ecke in den Fünfer, Collins klärt per Hinterkopf.

Gnabry holt die fünfte Ecke für den FCB heraus.

Nochmal Dräger: Seine Flanke von rechts köpft Martínez aus der Gefahrenzone.

Dräger setzt sich rechts stark gegen Coman durch - seine scharfe flache Hereingabe läuft am Tor vorbei, ohne dass ein Kollege herankommen kann.

Paderborn sucht weiterhin sein Heil in der Offensive, aber viele Angriffe werden doch zu überhastet und planlos vorgetragen.

Überhaupt Coutinho: Ein Tor vorbereitet, eins selbst gemacht und derzeit eine Zweikampfbilanz von 86 Prozent - ein ganz starker Auftritt des Brasilianers.

Und da ist es doch passiert: Kimmich spielt von der Strafraumgrenze einen herrlichen Pass rechts in den Sechzehner auf Gnabry, der den Ball direkt vors Tor weiterleitet, wo Coutinho aus kurzer Distanz locker vollendet.

Für Paderborn ist es durchaus ein Erfolg, dass die Münchner nach dem ersten Treffer noch nicht nachlegen konnten, so wie es sich FCB-Trainer Kovac gewünscht hatte.

Langer Ball nach vorne Richtung Bayern-Tor. Neuer ist raus aus dem Kasten und klärt per Kopf.

Ecke für Bayern: Coutinho spielt sie hoch rein, die Paderborner Defensive kann den Ball aber problemlos klären.

Paderborn bemüht sich auch zu Beginn des zweiten Durchgangs, gleich wieder Druck aufzubauen. Zwei schnelle Ecken belegen das, auch wenn sie nichts einbrachten.

Münchens Wechsel werden wohl mit Schonung bezüglich des Champions-League-Spiels am Dienstag bei Tottenham Hotspur zu tun haben.

Ecke für den SCP: Neuer faustet sie im Rückwärtslaufen gerade noch weg.

Der SCP hat zur Pause nicht gewechselt.

Weiter geht's in Paderborn.

Anpfiff 2. Spielhälfte

Pause in Paderborn: Wieder einmal spielt der SCP mutig mit und verteidigt extrem hoch, ist dadurch aber auch höchst anfällig für Konter. Die Münchner führen alles in allem hochverdient, müssen sich nur den Vorwurf gefallen lassen, nicht mehr Tore geschossen zu haben.

Abpfiff 1. Spielhälfte

Michel tankt sich in den Bayern-Strafraum, legt den Ball quer vors Tor, aber ohne Folgen.

Eine Minute Nachspielzeit.

Freistoß für Paderborn von links: Neuer faustet den Ball kompromisslos aus der Gefahrenzone.

Gelb für Süle nach Foulspiel.

Gegenzug der Münchner: Gnabry schließt aus 14 Metern ab - nur knapp rauscht der Ball über die Latte.

Dräger setzt sich rechts gegen Hernández durch, seine Flanke hat Neuer.

Coman bedient Lewandowski an der Strafraumgrenze. Dessen Schuss pariert Huth nach vorne, den Nachschuss setzt Coutinho rechts neben das Tor.

Chance für Paderborn: Michel kommt an der Strafraumgrenze zum Abschluss, der Schuss bleibt aber hängen.

Zweite Ecke für die Münchner: Coutinho schießt sie, Collins klärt.

Michel muss nach Kopfballduell mit Pavard kurz behandelt werden.

Coutinho will Lewandowski steil schicken, der Pass bleibt aber in der Paderborner Defensive hängen.

Jetzt passt Gnabry von rechts in den Paderborner Fünfer - Huth ist unten und begräbt den Ball unter sich.

Die Münchner kontrollieren das Spiel souverän.

Die Bayern wollen den Ball jetzt ins Tor zaubern - doch gegen drei Mann ist auch Coutinho am Strafraum chancenlos.

Langer Ball auf Lewandowski - Huth hat aufgepasst und ist frühzeitig aus dem Kasten gekommen.

Paderborn ackert und rackert. Offensiv kommt aber bislang nicht allzu viel dabei heraus. Die Münchner sind im Angriff deutlich gefährlicher. Jetzt zieht Coman links im Strafraum aus spitzem Winkel ab - knapp geht der Ball am langen Pfosten vorbei.

Coman schaltet den Turbo ein und bedient Lewandowski vorm Paderborner Strafraum. Der Pole legt sich den Ball aber dann zu weit vor.

Nach einem Kopfballduell zwischen Pavard und Zolinski bleibt der Paderborner auf dem Rasen liegen, rappelt sich aber wieder auf.

Hoppla: Thiago spielt den Ball mit viel Effet kurz vor der Mittellinie zurück aufs eigene Tor. Neuer ist überrascht und hätte nicht mehr eingreifen können, der Ball geht aber ans Außennetz.

Erste Ecke jetzt für den FCB: Coutinho zirkelt sie an den ersten Pfosten, wo der Ball geklärt wird.

Vierte Ecke für Paderborn: Pavard köpft sie aus dem Strafraum.

Wie gesagt: Paderborn spielt wieder einmal mutig mit, aber die Münchner nutzen die dadurch entstehenden Räume gnadenlos für Konter aus.

Mit der dritten Großchance haben die Münchner die Führung klargemacht. Mal schauen, ob sie auch Kovac' Forderung nachkommen, möglichst früh nachzulegen und das Spiel zu entscheiden.

Das Tor zeichnete sich ab. Die Münchner hatten bei jedem Konterversuch unglaublich viel Raum. Das ist halt die Kehrseite von Paderborns mutigem, aber riskantem Spiel.

Und da ist es passiert: Coutinho kommt über links und hebt den Ball mit feiner Technik rechts rüber zu Gnabry, der frei vor Huth vollstreckt.

Die nächste Bayern-Chance: Coman wird halblinks im Paderborner Strafraum freigespielt, hebt den Ball dann aber aus 14 Metern übers Tor.

Freistoß für Paderborn aus dem Halbfeld: Der wird zunächst abgewehrt. Dann bekommt Michel an der Strafraumgrenze nochmal eine Chance zum Abschluss. Weil er den Ball nicht richtig trifft, hat Neuer keine Probleme.

Zehn Minuten sind rum: Bayern hätte fast aus der ersten Chance das erste Tor gemacht. Paderborn bemüht sich um offensive Aktionen und spielt hier mutig mit, läuft aber eben Gefahr, wie soeben böse ausgekontert zu werden.

So eine Chance vergibt Lewandowski auch nicht alle Tage.

Konter der Bayern und fast das 0:1: Gnabry wird halbrechts steil geschickt und legt quer rüber zu Lewandowski, der frei vor Huth den Ball links neben das Tor setzt.

Zweite Ecke für den SCP: Neuer hat sie. Eigentlich hätte es aber nach einem Süle-Foul am linken Strafraumeck Freistoß für Paderborn geben müssen.

Fünf Minuten sind rum: Paderborn ist gleich voll da, die Münchner lassen es etwas gemütlicher angehen.

Wie Baumgart versprochen hat, machen die Paderborner gleich mutig Druck und attackieren die Münchner schon vor deren Strafraum.

Paderborn geht gleich aggressiv zu Werke: Antwi-Adjej zieht von der Strafraumgrenze ab - sein leicht abgefälschter Schuss geht links am Tor vorbei. Die anschließende Ecke bringt nichts ein.

Paderborn spielt im schwarz-blauen Heimtrikot, der FC Bayern ganz in Weiß.

Los geht's. Schiedsrichter Felix Zwayer aus Berlin hat die Partie angepfiffen. Bayern hatte Anstoß.

Anpfiff 1. Spielhälfte

Die Paderborner Arena ist mit 15.000 Zuschauern natürlich ausverkauft.

Zwei Änderungen gibt es bei den Münchnern: Coman und Thiago kommen für Perisic (grippaler Infekt) und Tolisso (Bank). Auch Alaba sitzt auf der Bank nach überstandenem Muskelfaserriss.

Einen Wechsel gibt es bei Paderborn: Kapitän Strohdiek sitzt auf der Bank, der erst 20-jährige Luca Kilian gibt sein Profidebüt.

Bayerns Trainer Niko Kovac forderte von seinen Mannen "absolute Seriosität" und will die Partie mit schnellen Toren früh entscheiden.

Lewandowski hat in dieser Saison offenbar eine eingebaute Torgarantie: Er traf als einziger Spieler an den ersten fünf Spieltagen immer. Das war im Bayern-Trikot zuvor nur einem einzigen Spieler gelungen - nicht Gerd Müller, sondern Carsten Jancker (2000/01).

Und bei den Münchnern herrscht eine ganz neue Harmonie. Robert Lewandowski überließ zuletzt Kollege Coutinho freiwillig einen Elfmeter, Jerome Boateng dreht bei einer Auswechslung nicht schmollend ab und Thomas Müller ist nur noch Joker, ohne dass seine Frau öffentlich stänkert.

Der FC Bayern ist in der Liga zudem seit fast acht Monaten oder 19 Spielen ungeschlagen, fuhr dabei 14 Siege und fünf Unentschieden ein. Das kommt selbst beim Rekordmeister nicht allzu oft vor. "Nur" sechsmal gab es eine Serie mit 20 oder mehr Spielen ohne Niederlage. Der Rekord steht bei 53 (!) ungeschlagenen Spielen in Folge vom November 2012 bis März 2014 unter Jupp Heynckes und Pep Guardiola.

Aber wie sollen die Bayern zu schlagen sein? München hat keins der vergangenen 21 Bundesliga-Spiele gegen Tabellenletzte verloren. Es gab drei Unentschieden und 18 Siege, zuletzt acht in Folge.

Paderborns Verantwortliche haben bereits erste Rechnungen für einen erfolgreichen Kampf gegen den Abstieg aufgestellt. 14 Punkte aus den restlichen zwölf Hinrundenspielen sollen reichen, um zumindest in Schlagdistanz zur Konkurrenz in die zweite Saisonhälfte zu gehen.

Baumgarts Zuversicht haben aber auch seine Spieler verinnerlicht. Paderborns Abwehrspieler Uwe Hünemeier stößt ins selbe Horn wie sein Trainer: "Wir hissen doch nicht schon nach fünf Spielen die weiße Fahne."

In der Bundesliga weht natürlich ein anderer Wind: Paderborn ist Letzter der Heimtabelle, hat beide Spiele vor eigenem Publikum verloren, jeweils nach früher 1:0-Führung (1:3 gegen Freiburg, 1:5 gegen Schalke).

Auch seine Heimstärke, Trumpf beim Aufstieg, hat Paderborn verloren. In der vergangenen Zweitliga-Saison holte der SCP zu Hause 36 Punkte, verlor von 17 Spielen nur eins und erzielte vor heimischer Kulisse 50 Tore.

Die Baumgart-Elf kassierte 13 der 14 Gegentore aus dem laufenden Spiel heraus und ließ die zweitmeisten gegnerischen Konter-Torschüsse zu.

Die Ostwestfalen spielen zwar herzerfrischend nach vorne und verteidigen für einen Aufsteiger überraschend hoch - die Abwehrkette steht im Schnitt 32,9 Meter vor dem Tor. So aber rannte der SCP auch ein ums andere Mal ins Verderben.

Paderborn hat in dieser Saison in allen fünf Spielen mindestens einmal getroffen. Der Aufsteiger kassierte aber auch schon 14 Gegentore und ließ ligaweit die meisten gegnerischen Großchancen zu (13).

Baumgarts Selbstbewusstsein trotz des sehr mäßigen Saisonstarts basiert nicht zuletzt auf der weitgehenden Ebenbürtigkeit seiner Mannschaft, auch bei den vier Niederlagen.

SC-Trainer Steffen Baumgart bekommt angesichts der titanischen Herausforderung heute dennoch keine weichen Knie: "Wir spielen unser Spiel. Vollgas nach vorne. Es geht auch gegen die Bayern darum, drei Punkte zu holen", sagt er angriffslustig.

Paderborn ist der einzige Klub, der in dieser Bundesligasaison noch nicht gewonnen hat und folgerichtig auf dem letzten Tabellenplatz steht.

Vom Papier her steht Aufsteiger SC Paderborn vor einer "Mission Impossible" heute im Heimspiel gegen Bayern München. Aber wenn man eh nichts zu verlieren hat, gelingt vielleicht auch mal eine faustdicke Überraschung …