Tunesien : England

England besiegt Tunesien dank zweier Tore von Superstar Harry Kane mit 2:1. Natürlich ist das verdient, denn England war die bessere Mannschaft, dazu kommt: der Elfmeter für Tunesien war umstritten. Aber natürlich ist das auch bitter. Denn die Nordafrikaner haben tapfer gekämpft und England vor allem nach der Pause eigentlich gut unter Kontrolle gehabt. Am Ende reichte Kane aber eine Chance kurz vor Schluss für den Sieg. Das war es für heute, bis bald!

Abpfiff 2. Spielhälfte

Das ist ein Nackenschlag für die Tunesier. In der zweiten Hälfte haben sie stark verteidigt und kaum etwas zugelassen. Aber am Ende war es wieder ein Standard, der die Entscheidung bringt.

Englands Kapitän und Star rettet hier den Sieg. Doppelpack für den Torjäger mit der unfassbar guten Quote. In 24 Länderspielen hat er damit 14 Tore erzielt.

Oder halt mit einem Standard. Eckball für England, der Ball wird von Maquire verlängert und am langen Pfosten steht Harry Kane.

Trotzdem, so kann es gehen: England muss an die Grundlinie kommen, um die engen Ketten vor Herausforderungen zu stellen. Nur von vorne sind die Tunesier kaum zu knacken.

Das war aber auch schwer für ihn, denn der eigentlich besser postierte Rashford ließ den Ball etwas überraschend durch.

Da war die Gelegenheit. Loftus-Cheek wird gut an der Grundlinie freigespielt, lässt noch einen Verteidiger aussteigen und sucht in der Mitte dann Lingard. Doch der kann den Ball nicht kontrollieren.

Für Tunesiens Star Khazri ist der Arbeitstag beendet. Er hat ordentlich geackert, viele offensive Impulse konnte er aber nicht setzen - das war aber auch nicht wirklich das Ziel nach dem Ausgleich.

Der tunesische Keeper braucht etwas länger, um hochzukommen. Noch einen verletzten Torhüter könnten die Nordafrikaner jetzt nicht wirklich brauchen. Und es geht weiter für ihn.

Der Eckball kommt an den Fünfmeterraum, in der Luft prallen dort Stones und Ben Mustapha zusammen.

Der eingewechselte Rashford hat da was dagegen. Er versucht es mal mit einem Dribbling und bekommt dafür zumindest einen Eckball.

Patzt nach Spanien, Argentinien, Deutschland und Brasilien der nächste Favorit? Auch wenn England nicht ganz oben auf der Liste der Titelkandidaten steht - einen Sieg heute hatten die meisten schon eingeplant.

Alli jetzt raus - er ist ein bisschen das Sinnbild der zweiten englischen Halbzeit. Vor der Pause noch auffällig, ist er nach dem Seitenwechsel untergetaucht.

Aber er muss noch etwas warten, denn in der Mauer wird diskutiert und ein bisschen geschubst. Jetzt kann Young schießen, aber der Ball geht drüber.

Ashley Young tritt an.

Alli wird gut 20 Meter vor dem tunesischen Tor geblockt. Der Schiedsrichter wertet das als Foul. Gute Freistoßdistanz.

Und es sieht immer mehr danach aus als könnte der Underdog das schaffen. Denn England fehlen derzeit die Ideen, um die tunesische Abwehr zu überwinden. Lange, präzise Bälle - in der ersten Hälfte noch erfolgsversprechend - gibt es kaum mehr und auch die Anzahl der erarbeiteten Standards ist deutlich zurückgegangen.

Tunesien bringt damit noch einen defensiven Spieler mehr. Klar. Eine gute Viertelstunde vor Schluss geht es für die Nordafrikaner hier nur noch darum, dieses Ergebnis über die Zeit zu retten.

Tunesien wagt sich in dieser besonderen Atmosphäre mal nach vorne und wir notieren den ersten Abschluss seit einer gefühlten Ewigkeit. Khazri war es, gefährlich war das aber nicht.

Die Fans zünden ihre Taschenlampen auf den Rängen an, wie bei einem langsamen Lied bei einem Popkonzert.

Und es ist Trippier, der sich versucht. Der Ball geht schön über die Mauer, aber einen guten Meter am Tor vorbei. Schön anzuschauen, aber nicht wirklich gefährlich.

Ein weiterer Unterschied zur ersten Hälfte: England bekommt weniger Freistöße. Jetzt gibt es einmal einen aus zentraler Position, Young und Trippier stehen bereit.

Wieder laufen die Engländer an. Doch unter dem Jubel der tausenden tunesischen Anhänger verschieben die Außenseiter gut und lassen auch jetzt keine Chance zu.

Aber trotz dieser Feldüberlegenheit, die klaren Gelegenheiten aus dem ersten Durchgang fehlen den Engländern bisher nach dem Seitenwechsel.

Auffällig ist in dieser Phase: Die Tunesier können sich nicht mehr spielerisch befreien, sondern müssen den Ball zuletzt immer wieder ins Aus bolzen.

Tunesien wird jetzt zunehmend eingeschnürt. Noch stehen die Nordafrikaner kompakt, aber das Netz wird zunehmend enger.

England erhöht jetzt den Druck. Eben wurde Sterling im Strafraum gerade noch geblockt, doch die Engländer gehen sofort ins Gegenpressing und haben den Ball schon wieder.

Da hätte es sich fast gerächt, dass die Tunesier immer noch einen Pass spielen wollen. Kane gewinnt den Ball, schickt Alli, aber dessen Flanke ist etwas zu ungenau.

Tunesien versucht wirklich fast alles spielerisch zu lösen. Gegen die hoch stehenden Engländer ist das Chance und Risiko zugleich. Kommen sie an der ersten Reihe vorbei, gibt es plötzlich Raum. Bleiben sie aber hängen...

Es ist jetzt vor allem Sterling, der mit seinem Tempo und seinen Dribblings Gefahr ausstrahlt. Insgesamt hat England aber die Offensivstärke der Schlussphase der ersten Halbzeit noch nicht gefunden.

Trippier bringt die Ecke rein, Kane und Maquire werden ordentlich gehalten, aber ein anderer Engländer kommt zum Eckball. Doch Ben Mustapha hält sicher.

Tunesien jetzt mit deutlich mehr Ballbesitz, England lauert auf Konter. Beinahe hätte Sterling einen Fehler ausgenutzt. Immerhin einen Eckball holt er raus.

Insgesamt zeigten die Statistiken die Vorteile der Europäer: Mehr Schüsse, mehr gewonnene Zweikämpfe, mehr Ballbesitz. Nur beim Ergebnis steht es 1:1.

Schöne Statistik am Rande: England hat in der ersten Hälfte nur zwei Fouls gemacht... eines davon führte halt zum Elfmeter.

Tunesien zuerst einmal länger in Ballbesitz. Das bedeutet aber vor allem Pässe zwischen Verteidigung und Sechsern.

Es geht weiter in Wolgograd. Auf den ersten Blick gab es keine Wechsel.

Anpfiff 2. Spielhälfte

Jetzt ist Pause. Das Fazit nach 45 Minuten: Es steht 1:1 und das ist doch sehr glücklich für Tunesien. Denn erstens war der Elfmeterpfiff durchaus hart und zweitens hat England speziell nach dem Gegentor echt ordentlich Offensivpower gezeigt. Alleine Lingard hätte mehrere Tore machen können oder sogar müssen. Wir sehen in der zweiten Hälfte, ob die "Three Lions" ihre Chance nützen können. Bis gleich.

Abpfiff 1. Spielhälfte

Noch einmal eine kurze Verletzungsunterbrechung. Maaloul bekam einen Schuss aus kurzer Distanz in die Seite. Leberhaken würde man beim Boxen sagen, da geht man schon mal zu Boden.

Drei Minuten Nachspielzeit gibt es. Klar, zwei Tore sowie die Verletzungspause haben ordentlich Zeit von der Uhr genommen.

Pfostentreffer! Lingard wird lang geschickt und spitzelt den Ball am herausstürmenden Keeper vorbei. Doch er trifft eben nur das Aluminium. Wow, das war knapp.

Mal ein Standard ohne große Gefahr. Auch mal interessant. Der Eckball gerät zu lange, die anschließende Hereingabe von Trippier hält der Keeper sicher.

Freistoß, Chance, kein Tor. Das wird hier langsam ein Muster. Dieses Mal ist es Henderson, der das Kopfball-Duell gewinnt und so für Lingard auflegt. Doch der vergibt erneut. Eckball.

Nächster Freistoß, dieses mal ein Chip von Trippier, aber wieder können die Tunesier klären. England erhöht nach dem Gegentor noch einmal den Druck. Bringt Tunesien das 1:1 in die Pause?

Vor allem Stones wird sich da ärgern, wenn er das noch einmal in der Wiederholung sieht. Er hatte aus gut sieben Metern freie Bahn, traf den Ball aber nicht richtig.

Wow. Was für ein Chaos im Strafraum. Der Ball geht auf den langen Pfosten, Keeper Ben Mustapha springt vorbei und danach flippert der Ball von einem Bein zum nächsten, aber keiner bringt ihn ins Tor.

Freistoß für England an der linken Eckfahne. Wieder eine Standardsituation, die Trainer Southgate extra ausführlich üben ließ.

So. Alles wieder auf Null. Ein harter Elfmeterpfiff, aber England hatte zuletzt nicht mehr genug gemacht und so Tunesien ins Spiel zurück gebracht.

Kurzer Anlauf, flach ins linke Eck. Keine Chance für Pickford, der die Ecke zwar erahnt und den Ball sogar berührt, aber er kann ihn nicht halten.

Aber die Entscheidung bleibt. Sassi tritt an.

Walker trifft Fakhreddine Ben Youssef mit dem Arm im Gesicht. Der Schiedsrichter spricht mit den Video-Assistenten.

Elfmeter für Tunesien.

Die tunesischen Fans sind hier übrigens deutlich in der Überzahl, das hört man bei jeder Entscheidung des Schiedsrichters.

Naja. Tor wurde es keines, aber immerhin ein Kopfball von Maquire.

Freistoß aus dem linken Halbfeld. Das Tor entstand ja auch aus einem Standard, von daher müssen die Tunesier jetzt aufpassen.

Knapp 30 Minuten sind rum. England führt verdient, drückt aber nicht wirklich zwingend auf das zweite Tor. Im Gegenteil, dank Patzern kommt Tunesien zunehmend zumindest in die gefährliche Zone und zu einzelnen Standards.

Erneut patzt England auf der linken Abwehrseite, dadurch kommen die Tunesier gefährlich ins letzte Drittel des Spielfeld. Der Abschluss von Sassi wird abgefälscht. Aber die Ecke bringt nichts ein.

Im Gegenzug gleich wieder die Engländer. Young mit einer passgenauen Flanke an den langen Pfosten, doch Lingard trifft den Ball nicht gut. Schon die zweite Gelegenheit, die der Mann von Manchester United auslässt.

Khazri bringt die Ecke rein, aber die ist etwas zu hoch angesetzt. Sliti schnappt sich danach den Ball und schießt. Weit übers Tor zwar, aber immerhin.

Da hat Alli mal nicht aufgepasst auf der rechten Seite. So kann Bronn fast gerade bis zur Grundlinie durchlaufen und holt eine Ecke für Tunesien raus.

Ein großes Problem hier sind übrigens die Mücken. Gefühlt Tausende der kleinen Plagegeister sind unterwegs und umfliegen die Spieler.

Erster Einsatz für den neuen Keeper. Henderson prüft ihn mit einem Weitschuss - sicher gehalten.

Tunesien greift hier übrigens auch sehr weit in der englischen Hälfte an. Das stört das Aufbauspiel der Southgate-Truppe - aber das ist auch gefährlich. Mit langen Bällen haben die Engländer hier schon zwei gute Chancen herausgespielt.

Ersatzkeeper Ben Mustapha spielt in Saudi Arabien bei al-Shabab. Er ist deutlich erfahrener als Hassen, aber der hatte hier in der kurzen Zeit zwei gute Aktionen.

Verletzt hatte er sich ja bereits nach wenigen Minuten und zwar ohne Fremdeinwirkung.

Eben hat Hassen noch sensationell pariert. Aber jetzt geht es offenbar nicht mehr weiter für ihn. Der Keeper wird auf dem Rasen behandelt, aber das sieht nicht gut aus.

Der Eckball bringt die Führung. Stones steht hoch in der Luft, Hassen pariert seinen Kopfball stark, aber den Abpraller muss Kane aus kurzer Distanz nur noch reindrücken.

Jetzt kommen die Engländer mal über die Mitte. Kane und Sterling mit einem Doppelpass, aber der Abschluss des Tottenham-Stars wird geblockt. Eckball.

Da haben sich die Engländer beim offensiven Pressing mal verschätzt, aber Tunesien kann mit dem überraschend großen Raum nichts anfangen. Trotzdem: So könnte es klappen für die Nordafrikaner.

Auch er kann weitermachen.

Der nächste Tunesier liegt am Boden, Fakhreddine Ben Youssef ist es. Er hat den Ellbogen von Young abgekriegt.

Tunesien jetzt erstmals mit dem Ball, aber gegen das aggressive Pressing der Europäer können sie den Ball kaum gesichert nach vorne bringen. Schon ist der Ball wieder weg.

Er versucht es erst mal, greift sich aber immer wieder an die linke Schulter. Mal schauen, ob und wie lange er noch weiterspielen kann.

Bei der Abwehraktion hat sich Keeper Hassen offenbar an der Schulter weh getan.

Und der nächste schöne Angriff der Engländer, Alli findet den durchstartenden Lingard auf der linken Seite, doch der steht knapp im Abseits.

Das Spiel ist erst zwei Minuten alt und schon ist hier die erste große Chance: Nach einem langen Ball auf Alli landet das Leder bei Lingard, doch der schießt aus kurzer Distanz zu zentral.

Es sind hier übrigens gute Bedingungen, die Hitze untertags ist am Abend etwas zurückgegangen. Es hat noch gut 20 Grad.

Jetzt geht es los. England hat Anstoß.

Anpfiff 1. Spielhälfte

Schlüsselspieler sind nun die Frankreich-Legionäre Khazri (Rennes) und Skhiri (Montpellier).

Trotz dieser personellen Rückschläge sollte man Tunesien nicht unterschätzen. Die Nordafrikaner gelten als gut ausgebildet und bauen auf eine stabile Grundordnung. Das bewiesen sie auch in den Testspielen vor dem Turnier: Gegen Portugal und die Türkei gab es jeweils ein 2:2.

Werfen wir noch kurz einen Blick auf Tunesien. Der Außenseiter musste im Vorfeld der WM zwei harte Ausfälle verkraften: Mit Msakni und Khenissi konnten zwei der besten Offensivkräfte wegen Verletzungen nicht mit nach Russland reisen.

Nun werden die Hymnen gespielt, Tunesien tritt ganz in weiß an, die Engländer tragen rot.

Mit dabei: Schiedsrichter Wilmar Roldan. Der Unparteiische kommt aus Kolumbien und war schon vor vier Jahren bei der WM in Brasilien dabei. Die allerbeste Rolle spielte er dort nicht. Nach Fehlentscheidungen im ersten Spiel wurde einer seiner Assistenten nach Hause geschickt...

"Seven Nation Army" kommt aus den Lautsprechern und die Mannschaften kommen aufs Feld.

Doch obwohl Stürmer Kane der wohl größte Star ist, haben die Engländer in der Vorbereitung von ihrer Defensive gelebt. Seit zehn Partien sind sie ungeschlagen, in diesen Tests kassierte das Team von Trainer Southgate lediglich drei Gegentore.

Der Kader – der nur aus Spielern von Premier-League-Clubs besteht – ist natürlich dennoch hervorragend bestückt. Vor allem die Achse mit ManCity-Verteidiger Stones, Liverpools Henderson im Mittelfeld und dem Tottenham-Duo Alli und Kane ist beeindruckend.

Trotzdem ist die Erwartungshaltung nicht so hoch wie in den vergangenen Jahren. Denn die "Three Lions" kommen mit einer talentierten, aber auch richtig jungen Mannschaft nach Russland. Lediglich fünf Spieler haben WM-Erfahrung, nur zwei von ihnen (Sterling und Henderson) gehören zur Startelf.

England wartet nun schon seit 52 Jahren darauf, wieder in ein Finale bei einer EM oder WM einzuziehen.

Ab 20 Uhr geht es los und ähnlich wie vor ein paar Stunden sind die Rollen klar verteilt. England ist der natürliche Kandidat für die K.o.-Phase, Tunesien hofft darauf, sich ordentlich aus der Affäre zu ziehen.

Nach dem souveränen Sieg von Belgien gegen Panama kommt es in Wolgograd zum zweiten Spiel der Gruppe G, England gegen Tunesien.

Guten Abend und willkommen zum dritten Spiel des heutigen WM-Tages.