Brasilien : Costa Rica

Damit verabschieden wir uns. Doch der Fußballtag, er geht natürlich weiter: Schauen Sie doch ab 16:45 Uhr wieder auf sportschau.de vorbei, dann tickern wir das zweite Spiel des Tages: Nigeria gegen Island.

Betrachtet man die Spielanteile und die Chancenverteilung, dann ist dieser Sieg für Brasilien durchaus verdient.

Der Jubel auf Seiten der Brasilianer ist dementsprechend riesig, Neymar etwa kniet am Mittelkreis und weint hemmungslos.

Damit ist Costa Rica als fünfte Mannschaft aus dem Turnier ausgeschieden. Und Brasilien hat beste Chancen, sich für die nächste Runde zu qualifizieren.

Und dann ist Schluss! Brasilien siegt in einer zähen Partie mit 2:0 gegen tapfere Costa Ricaner, die bis in die Nachspielzeit die Null hielten. Dann traf erst Coutinho und wenig später Neymar.

Abpfiff 2. Spielhälfte

Noch ein Tor für Brasilien, das ist die Entscheidung: Douglas Costa bedient Neymar und der hat keine Mühe, freistehend und aus kurzer Distanz zu vollenden - 2:0.

Jetzt zaubert auch Neymar: er macht den Okocha-Trick, zieht den Ball mit der Hacke von hinten über den Kopf. Sieht schick aus, bringt aber nichts. Nur Ballbesitz Costa Rica.

Brasilien setzt sich in der gegnerischen Hälfte fest. Hereingabe Marcelo, Duarte klärt zur Ecke.

Noch 75 Sekunden.

Costa Rica wäre damit raus, die Mittelamerikaner müssen unbedingt den Weg nach vorne finden, wenn ihr WM-Abenteuer nicht vorzeitig enden soll.

Wahnsinn: Wie schon gegen die Schweiz heißt Brasiliens Torschütze Coutinho, diesmal trifft er aus kurzer Distanz, Navas ist chancenlos. Die Vorlage kam von Gabriel Jesus.

Und da ist das Tor, es hatte sich angedeutet.

Es gibt sechs (!) Minuten Nachspielzeit.

Mit dem üblichen Bild: Brasilien im Angriff, hohe Flanke von der rechten Seite, dann kann Ruiz zunächst klären.

Doch Navas steht wieder, Brasilien reklamiert noch. Das Spiel geht trotzdem weiter.

Er ist mit dem Kinn auf den Hinterkopf von Casemio geprallt, das tut schon weh.

Das Spiel läuft wieder. Costa Ricas Keeper Navas klärt mit beiden Fäusten eine Hereingabe und geht dann benommen zu Boden.

Nein, jetzt steht Acosta wieder. Muss sich aber einige Worte von Neymar anhören, der dann auch gleich wieder auf Schiri Kuipers einredet.

Duarte stieß mit Neymar zusammen und dann stießen Marcelos linker Arm und Acostas Kopf aneinander. Der Costa Ricaner sinkt zu Boden und bleibt dort auch liegen.

Es ist viel Hektik drin in diesen letzten Minuten. Es liegen zwei Costa Ricaner auf dem Boden, Duarte und Acosta.

Nächster Angriff der Brasilianer, wieder über die rechte Seite: Costa mit dem doppelten Übersteiger und der flachen Hereingabe, aber Casemiros Abschluss landet genau bei Torhüter Navas.

Fast im Minutentakt jetzt Möglichkeiten für Brasilien. Diesmal können die Costa Ricaner im Kollektiv noch eben vor dem einschussbereiten Firmino klären.

Alle Costa Ricaner sind jetzt am oder um den eigenen Sechzehner versammelt. Sie können aber nicht verhindern, dass Coutinho zum Abschluss kommt - genau in die Arme von Keeper Navas.

Gelb für Acosta, der sich bei einem eigenen Einwurf zu viel Zeit lässt.

Letzter Tausch bei Costa Rica: Für Guzman ist jetzt Tejeda drin. Sechser für Sechser.

Und Costa Rica bekommt Schwierigkeiten. Duarte prüft den eigenen Keeper mit einem Querschläger, aber Navas schnappt sich die Kugel.

Brasilien erhöht in diesen letzten Minuten noch einmal das Tempo. Sie wollen den Siegtreffer erzwingen.

Die Brasilianer haben sich jetzt auf Schiri Kuipers eingeschossen: Neymar und Coutinho bekommen Gelb wegen Reklamiers und Ballwegschlagens.

Und revidiert dann seine Entscheidung - kein Elfmeter. Die Zeitlupe zeigt, dass diese Entscheidung richtig ist. Der Kontakt ist da, aber Neymar fällt einfach zu leicht.

Kuipers nimmt den Videobeweis zur Hilfe.

Ein Konter der Brasilianer endet bei Neymar, der erst einen Schlenker gegen Gonzalez macht und dann vom Arm des Abwehrspielers getroffen wird. Neymar geht zu Boden und reklamiert.

Elfmeter für Brasilien!

Und jetzt ist Stimmung drin: Neymar ist mal wieder zu Boden gegangen, diesmal im Zweikmapf mit Calvol. Natürlich hätte er gerne einen Elfmeter, es war bloß keiner. Sieht Schiri Kuipers auch so, da kann Neymar noch so verärgert lamentieren.

Zweiter Tausch bei Costa Rica: Calvo ersetzt Gamboa - Außenverteidiger für Außenverteidiger, ein positionsgetreuer Wechsel.

Da wäre Costa Ricas Keeper Navas chancenlos gewesen.

Da ist sie, die Riesenchance für die Brasilianer: Costa Ricas Gamboa verliert auf Höhe des eigenen Sechzehners die Kugel an Neymar. Und der zieht in die Mitte und dann direkt ab - hauchzart rechts oben am Eck vorbei.

Und er findet Casemiro, der Navas genau in die Arme köpft.

Für Venegas geht es weiter. Ecke Brasilien. Und die bringt Costa vorher.

Aufregung jetzt im Lager von Los Ticos, weil Venegas nach einem Zweikampf zu Boden gegangen ist, Brasilien aber weiterspielt. Alles regelkonform.

So, da ist Firmino im Spiel. Er ersetzt Paulinho, den Mann aus dem zentralen Mittelfeld. Coach Tite stellt also auf zwei Stürmer um. Was bleibt ihm auch anderes übrig?

Und während sich Brasilien auf diesen Wechsel vorbereitet, kommt Costa Rica mal wieder zu einer Chance: Nach einem langen Ball kommt Borges per Kopf an den Ball, versucht dann aber, noch einmal quer zu legen. Brasilien kann in Person von Miranda klären.

Und da ist er auch schon: Die Trainingsjacke hat Firmino ausgezogen, er wird gleich eingewechselt werden.

Vielleicht könnte den Brasilianern ein Mann wie Roberto Firmino helfen? Der Ex-Hoffenheimer sitzt noch auf der Bank. Womöglich könnte er vorne mehr Bälle festmachen und Neymar und Co. besser in Szene setzen.

Es scheint, als habe sich Costa Rica wieder gesammelt. Sie stehen jetzt wieder geordneter und verteidigen geschickt. Mal schauen, wie lange sie das halten können.

Und die Brasilianer schalten ganz schnell um, könnten Costa Ricas Defensive jetzt vielleicht einmal unsortiert erwischen. Aber das dauert zu lange, Chance vorbei.

Jetzt darf Bolanos flanken, aber Brasilien kann klären.

Die Ecke kann noch nicht ausgeführt werden, weil Neymar zu Boden gegangen ist. Kuipers mahnt zur Ruhe und redet auf Neymar ein.

Gut eine Stunde ist rum, wir sehen die erste Ecke für Costa Rica. Bolanos wird ausführen.

Es ist jetzt mehr Tempo im Spiel, für die Costa Ricaner mitunter zu viel. Brasilien bekommt mehr Räume und spielt zielstrebiger, die Chancen häufen sich: Coutinho prüft Navas, der den Ball im Nachfassen hat.

Das war knapp, Costa Rica wieder im Glück: Coutinho bringt den Ball flach und präzise in den Sechzehner, wo Neymar steht und direkt abzieht. Keeper Navas kommt mit den Fingerspitzen noch dran, eine Weltklasseparade.

Erster Wechsel bei Costa Rica: Urena, der sich im Sturm alleine abmühen musste, hat seinen Dienst erledigt. Ihn ersetzt Bolanos, der einzige Costa Ricaner, der schon zum dritten Mal an einer WM teilnimmt.

Douglas Costa bringt die vorher, aber Duarte wirft sich in diese Flanke und klärt per Kopf.

Und Costa Rica wackelt. Die Mittelamerikaner kommen kaum noch aus dem eigenen Strafraum, es gibt direkt die nächste Ecke.

Was für eine Anfangsphase der Brasiliener: Erst trifft Gabriel Jesus nach Flanke von Marcelo per Kopf die Querlatte, dann wird Coutinhos Schuss abgefälscht und landet knapp links neben dem Pfosten. Glück für die Costa Ricaner.

Und es dauert keine 120 Sekunden in Halbzeit zwei, da wird es hektisch: Nach einem brasilianischen Angriff bekommt Costa Ricas Oviedo den Ball, bringt dann aber Keeper Navas mit einem zu kurzen Rückpass in Bedrägnis. Glück für Costa Rica, dass Navas aufgepasst hat und den Ball klärt.

Gleiches Bild wie zu Beginn des ersten Durchgangs: Brasilien hat den Ball und sucht den Weg nach vorne, Costa Rica steht tief gestaffelt.

Bisher ist bei dieser Weltmeisterschaft in jedem Spiel zumindest ein Tor gefallen. Hoffen wir mal, dass diese Serie nicht heute Nachmittag endet.

Weiter geht es.

Anpfiff 2. Spielhälfte

Bei den Brasilianern gibt es einen Wechsel: Douglas Costa ersetzt Willian. Costa Rica kommt personell unverändert aus der Kabine.

In diesem Moment kommen die Mannschaften auf den Platz zurück.

Kuriose Szene noch nach dem Halbzeitpfiff: Neymar beschwerte sich gleich zweimal bei Schiedsrichter Kuipers, er werde zu hart angegangen und zu oft gefoult. Doch Kuipers, der mit dem Spiel bislang keinerlei Probleme hat, lässt sich nicht irritieren und wimmelt den Superstar ab.

Auch wir gehen kurz in die Pause, melden uns aber rechtzeitig zur zweiten Halbzeit zurück.

Costa Rica spielt es sehr konzentriert und clever, die Brasilianer haben mehr Ballbesitz und kommen öfter zum Abschluss. Doch wirklich gefährlich wurde es nur ganz selten einmal. Bezeichnend: Die wohl beste Möglichkeit im ersten Durchgang hatte der Außenseiter aus Mittelamerika in der 13. Minute durch Borges.

Pause in St. Petersburg, noch keine Tore zwischen Brasilien und Costa Rica.

Abpfiff 1. Spielhälfte

Ein Beispiel: Ruiz spielt auf Urena, der wieder Ruiz in Szene setzen möchte, den Ball aber genau in die Beine von Miranda spielt.

Die Costa Ricaner spielen ihre wenigen Angriffe meist über die Flügel und schaffen mit weiten Verlagerungen Raum. Doch auch bei ihnen kommt der letzten Pass nicht.

Nächster Angriff der Selecao, wieder fehlt es an der Präzision, es ist das Thema dieser ersten Halbzeit. Paulinho wird auf der rechten Seite in Szene gesetzt und flankt dann flach und wuchtig in die Mitte, nur steht da niemand, auch nicht Gabriel Jesus, der Mittelstürmer.

Trotzdem gelingt es den Brasilianern immer wieder, den Abwehrriegel zu knacken: Marcelo bekommt den Ball auf seiner linken Seite, legt ihn sich auf den rechten Fuß und zieht ab. Genau in die Arme von Navas.

In Brasiliens Spiel finden sich auch ungewohnt viele Nachlässigkeiten. Mal fehlt einem Pass das Tempo, dann geht wieder einer ins Leere. Sieht man selten von diesem Team.

Willian tritt den Ball von rechts, in der Mitte geht Paulinho zu Boden und beschwert sich. Schiri Kuipers stand gut und winkt sofort ab - kein Strafrstoß.

Brasilien holt sich eine Ecke, es ist die erste dieses Spiels.

Nächster Angriff Brasilien, aber Costa Ricas Ruiz schnappt sich den Ball. Doch dann zeigt sich der Nachteil dieser doch arg defensiven Grundaufstellung: Als er einen Mitspieler sucht, den er im Aufbau mitnehmen kann, findet er keinen. Sie stehen fast alle noch am eigenen Strafraum.

Und jetzt bekommt Willian doch mal einen Ball und zieht dann energisch von seiner rechten Seite in die Mitte, den Ball am linken Fuß. Sein Schuss geht aber einige Meter über den Kasten.

Kurzer Blick auf die Statistik: Brasilien hat mittlerweile knapp 70 Prozent Ballbesitz.

Der Treffer hätte aber ohnehin nicht gezählt, das Schiedsrichtergespann entscheidet auf Abseits. Richtige Entscheidung.

Das brasilianische Spiel ist auch in diesem Spiel wieder sehr linkslastig, klar: Neymar. Auf rechts steht Willian meist alleine da.

Tolle Aktion von Neymar. Eben lag er noch am Boden, jetzt zieht er mit Tempo in den Strafraum, lässt zwei Gegenspieler stehen und flankt dann. Costa Ricas Duarte klärt so eben noch per Kopf.

Costa Rica wird in diesen Minuten arg in die Defensive gedrängt, Brasilien stürmt und kommt zu Chancen: Philippe Coutinho zieht von links in die Mitte und dann mit dem rechten Fuß ab - knapp drüber.

Brasilien wird besser. Nächster Abschluss, diesmal von Marcelo. Der kommt rund 20 Meter vor dem Tor an den Ball und zieht mit dem linken Fuß ab - links vorbei.

Und nur wenige Sekunden später wird Neymar mit einem langen Ball auf die Reise geschickt, aber Brasiliens Superstar kommt nicht mehr entscheidend an den Ball. Costa Ricas Verteidiger Duarte und Keeper Navas klären mit vereinten Kräften.

Kaum geschrieben, da hätten sich mich beinahe eines Besseren belehrt: Jesus kommt im Strafraum auf Vorlage von Neymar und Marcelo an den Ball und drischt den Ball in die Maschen. Aber Schiedsrichter Kuipers und sein Team entscheiden richtig - Abseits!

Und die Brasilianer? Die Selecao hat viel Ballbesitz, es fehlt aber an Ideen und Genauigkeit.

Costa Rica spielt bei vielen Umschaltmöglichkeiten über die eigene rechte Seite. Weil sich Brasiliens Linksverteidiger Marcelo in bewährter Art und Weise immer wieder nach vorne einschaltet, entstehen dort Lücken.

Und der ist schon ein wenig besser: Neymar flankt den Ball aus dem Halbfeld in den Strafraum, wo Thiago Silva zum Kopfball kommt. Aber der geht dann doch einige Meter vorbei.

Es geht mit einem Freistoß weiter, wieder für Brasilien.

Ja, Brasiliens Trainer Tite scheint auch nicht zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. Er steht am Rand und gestikuliert wild. Ob ihn seine Spieler verstehen?

Brasilien zieht sich jetzt selbst mal ein Stück weiter zurück und überlässt Costa Rica mehr Ballbesitz. Schauen wir mal, ob die Ticos diesen nutzen können.

Sehen wir heute das nächste Spiel bei dieser WM, in dem sich ein Favorit schwer tut mit einem aufmüpfigen Underdog?

Natürlich führt auch diesmal Neymar aus, seine Hereingabe fischt sicher aber Costa Ricas Keeper Navas.

Neymar geht schon wieder zu Boden, diesmal ist Venegas der Übeltäter. Nächster Freistoß von der rechten Seite.

Nächster Freistoß für Brasilien, wieder aus dem Halbfeld, wieder macht es Neymar. Und wieder findet er nur einen Abwehrspieler des Gegners. Da ist noch Steigerungspotential!

Die Costa Ricaner spielen es sehr diszipliniert. Wenn Brasilien in Ballbesitz ist, greift Urena als erster Verteidiger erst 30, 35 Meter vor dem eigenen Tor an.

Schiedsrichter Kuipers belässt es bei einer Ermahnung.

Und jetzt liegt Neymar am Boden, Guzman hat ihn da am Fuß getroffen.

Und die Mittelamerikaner bleiben in Ballbesitz. Über Ruiz und Urena landet der Ball bei Borges, dann geht Casemiro dazwischen und bereinigt die Situation.

Da war mehr drin für Costa Rica!

Aber noch steht Brasiliens Hintermannschaft unsortiert, Costa Rica kommt zur ersten richtig guten Chance: Gamboa treibt den Ball über rechts nach vorne, legt dann gut auf Borges quer. Doch der Mittelfeldstratege trifft den Ball nicht voll und schiebt ihn knapp vorbei.

Und in dieser Sekunde zeigt Casemiro an, dass er gerne wieder mitspielen möchte. Kuipers lässt ihn auch, Brasilien wieder vollzählig.

Brasilien spielt in Unterzahl weiter, Thiago Silva schiebt sich eine Position weiter nach vorne.

Kurze Unterbrechung, weil Casemiro Nasenbluten hat. Brasiliens Sechser spielt den Ball ins Aus und lässt sich behandeln.

Und so ist es. Aber die Freistoß-Flanke ist zu ungenau, Gonzalez köpft den Ball entschieden aus dem Strafraum.

Halbrechte Position. Das sieht nach eienr Hereingabe aus.

Das dürften etwa 22, 23 Meter zum Tor sein. Neymar steht bereit.

Jetzt wird es hektischer, Kuipers pfeifft einen Freistoß für die Selecao. Guzman brachte Willian zu Fall.

In der Defensive steht Costa Rica in diesen ersten Minuten stabiler, als man das nach dem schwachen Auftaktspiel vermuten durfte. Brasilien tut sich schwer gegen dieses Bollwerk.

Auch Costa Rica spielt mit: Nach einem Einwurf landet die Kugel bei Rechtsverteidiger Gamboa, der das Tor aber deutlich verfehlt.

Jetzt könnte die Ticos, wie die Elf Costas Ricas genannt wird, mal umschalten, doch Ruiz tritt auf den Ball und schlägt stattdessen den Weg zurück ein.

Costa Rica hat sich jetzt ganz weit in die eigene Hälfte zurückgezogen, alle Feldspieler tummeln sich dort.

Und da ist sie schon, die erste Chance des Spiels: Brasiliens Philippe Coutinho kommt gut 20 Meter vor dem Tor an den Ball und zieht ab - drüber.

Die ersten Sekunden zeigen bereits ein Bild, das so auch während der restlichen Minuten zu erwarten ist: Brasilien hat viel Ballbesitz, Costa Rica ist darauf bedacht, die Defensive zu schließen.

Und los geht es. Brasilien spielt in blauen Trikots, Costa Rica trägt weiße Jerseys.

Anpfiff 1. Spielhälfte

Ein letzter Fakt zur Mannschaft von Costa Rica: Das Durchschnittsalter der Mannschaft liegt bei knapp 30 Jahren. Für viele dürfte es die letzten WM sein.

Der 45-Jährige hat große Turnier-Erfahrung: Er war schon bei der WM 2014 dabei, bei den Europameisterschaften 2012 und 2016 sowie beim Confed Cup 2013.

Geleitet wird die Partie von Björn Kuipers aus den Niederlanden.

Alle restlichen Spieler der Selecao dürften Ihnen bekannt sein, sie heißen Allisson, Marcelo, Casemiro, Philippe Coutinho, Neymar oder Gabriel Jesus. Und sie gehören zu den besten der Welt!

Vielleicht erinnern Sie sich noch dunkel: Fagner stand einst beim VfL Wolfsburg unter Vertrag (26 Bundesligaspiele).

Auch bei den Brasilianern, die unter Coach Tite stets in einem 4-1-4-1 auflaufen, gibt es nur eine Änderung. Für Danilo, der sich im Abschlusstraining am Hüftbeuger verletzt hat, verteidigt heute Fagner rechts in der Viererkette.

Ein kurzer Blick auf die Schlüsselspieler: Achten Sie auf Keylor Navas im Tor, der Mann spielt nicht umsonst bei Real Madrid. Dazu Celso Borges, der Stratege im defensiven Mittelfeld. Und Kapitän Bryan Ruiz, ein feiner Techniker mit ganz viel Übersicht. Er beginnt im linken offensiven Mittelfeld.

Es gibt nur einen personellen Wechsel im Vergleich zum Auftaktspiel: Links auf dem defensiven Flügel beginnt Bryan Oviedo für Francisco Calvo.

Costa Ricas Trainer Óscar Ramírez hat sich erwartungsgemäß für eine eher defensive Ausrichtung entschieden. Sein Team wird bei Ballbesitz hinten mit drei Innenverteidiger agieren, wenn Brasilien den Ball hat, erweitern die beiden Außenverteidiger die Kette. Davor spielen zwei Sechser, zwei offensive Flügelspieler und nur ein Stürmer.

Schauen wir auf die Formationen beider Mannschaften.

Das Stadion in St. Petersburg ist zum einem großen Teil in Gelb gekleidet, es wird lautstark mitgesungen.

Beide Mannschaften sind auf dem Platz, es ertönt die brasilianische Hymne.

Und heute? Wir dürfen gespannt sein!

1990 mühte sie sich im 2. Vorrundenspiel zu einem 1:0-Sieg (Torschütze Müller), 2002 gab es zum Abschluss der Gruppenphase ein spektakuläres 5:2 (Tore: 2-mal Ronaldo, Edmilson, Rivaldo und Junior / Wanchope, Gomez).

Beide Nationen trafen bislang zweimal bei Weltmeisterschaften aufeinander, beide Male gewann standesgemäß die Selecao.

Und glaubt man Berichten aus Costa Rica, dann ist auch um die Stimmung im Team nicht gut bestellt. Der Verband trat diesen Spekulationen entschieden entgegen, ein fader Geschmack bleibt trotzdem.

Doch von den letzten neun Länderspielen verlor Costa Rica sieben. Auch beim Auftakt gegen Serbien enttäuschte das Team. Nur 42 Prozent gewonnene Zweikämpfe, da war man von den sonst so robusten Costa Ricanern anderes gewöhnt.

Noch bei der WM 2014 waren Los Ticos die ganz große Überraschung gewesen, damals scheiterte man erst im Viertelfinale und im Elfmeterschießen gegen die Niederlande.

„Von 20 Spielen gegen Brasilien gewinnen wir vermutlich nur eins“, sagte Kapitän Bryan Ruiz. Na dann.

Und Costa Rica? Nach der Auftaktniederlage ist von der guten Stimmung, die die Mittelamerikaner vor dem Turnier verbreitet hatten, nicht mehr allzu viel zu spüren.

Denn Brasilien muss gewinnen, um ein Zitterspiel im letzten Vorrundenspiel gegen Serbien zu vermeiden.

„Es ist alles im grünen Bereich“, sagte Nationaltrainer Tite. Eine ganze Nation atmet auf!

Immerhin, das steht jetzt fest, wird Neymar spielen können. Gegen die Schweiz hatte er einige Tritt einstecken und in den Tagen danach immer mal wieder mit dem Training aussetzen müssen.

Gegen die Schweiz spielte er unauffällig und musste sich anschließend kritisieren lassen. Fox Brasil warf ihm „Eigensinnigkeit“ vor, ESPN „Egoismus“ – von Neymar werden eben immer die besonderen Momente erwartet.

Dazu kommen die Sorgen um Superstar Neymar, der nach seinem Mittelfußbruch im März gerade noch rechtzeitig fit wurde, aber noch nach seiner Bestform sucht.

Rechnet man die letzten beiden Spiele der WM 2014 (Niederlagen gegen Brasilien und die Niederlande) hinzu, dann wartet man seit drei Spielen auf einen Sieg.

Die Stimmung, sie könnte besser sein am Zuckerhut: Bei den vergangenen neun Weltmeisterschaften hatte Brasilien immer das Auftaktspiel gewonnen. Zuletzt verpatzte die Selecao 1978 ein Auftaktspiel – auch damals hieß es 1:1, allerdings gegen Schweden.

Und dann ist da noch Brasilien, der fünffache Weltmeister, der mit einem 1:1 gegen die Schweiz gestartet ist. Alles andere als ein Sieg gegen Costa Rica ließe sich mit dem Selbstverständnis der Südamerikaner kaum vereinbaren.

Costa Rica verlor zum Auftakt 0:1 gegen Serbien und muss heute zumindest einen Punkt holen, um am letzten Spieltag gegen die Schweiz noch Chancen auf das Weiterkommen zu haben. Bei einer Niederlage wären die Mittelamerikaner vorzeitig ausgeschieden.

Und es wird spannend, denn beide Teams stehen an diesem zweiten Vorrundenspieltag unter Druck.

Willkommen zum neunten Tag der WM im Liveticker von sportschau.de. Wir begleiten für Sie zunächst die Begegnung Brasilien – Costa Rica. Es ist das frühe Spiel in dieser Gruppe E.