5 | 30 René Weller mit 16: Seine Mutter wollte zunächst nicht, dass er sich beim Boxen versuchte. Nach Erfolgen im Judo wechselte er aber mit 14 schließlich doch zum Boxsport.
6 | 30 "Seinetwegen wollte ich boxen", berichtete Weller 2014 bei den Dreharbeiten zur NDR Reihe "Sportclub Stars". Das Plakat von Muhammad Ali hängt im Keller der "Ritze", ...
11 | 30 Ab Mitte der 1970er-Jahre lebte er mit Doris Heinz zusammen, mit der er auch zwei Kinder hat (Tochter Kim, geb. 1982, und Sohn Tim, geb. 1986). Von seiner Lebensgefährtin wurde er sowohl geschäftlich als auch sportlich unterstützt.
13 | 30 Musische Ader: Früher malte er gerne und verbrachte einen großen Teil seiner knapp bemessenen Freizeit an seiner Staffelei. In seiner Zeit im Gefängnis schrieb er Gedichte.
14 | 30 Er spielte auch Gitarre und vermarktete 1981 seine "sanfte Schwabenstimme" (Sport-Bild) sogar einmal auf einer Schallplatte, deren Titel bezeichnenderweise "Knock out" lautete. 1985 veröffentlichte er den "René Weller Rap (To be or not to be)". Zwei CD-Produktionen folgten.
16 | 30 1977 und 1978 holte Weller EM-Bronze, 1979 EM-Gold. 1981 wechselte er als 27-Jähriger mit 298 Siegen in 335 Kämpfen ins Profilager und wurde noch im selben Jahr deutscher Meister im Leichtgewicht.
17 | 30 1983 sicherte sich Weller den WM-Sieg im Superfedergewicht gegen Jimmy Ortega, allerdings in der unbedeutenden WAA. Immerhin konnte er sich aber als dritter deutscher Weltmeister nach Max Schmeling und Eckhard Dagge fühlen.
18 | 30 Nach einem umstrittenen Unentschieden 1983 im EM-Kampf gegen Titelverteidiger Italiener Lucio Cusmo, der seinen Titel behielt, gelang 1984 die Revanche. Viermal verteidigte Weller in den folgenden 14 Monaten erfolgreich seinen Titel.
19 | 30 Seine erste Niederlage als Profi kassierte der Pforzheimer schließlich am 10. Januar 1986 im dänischen Randers. Allerdings war sie mehr als umstritten, denn Herausforderer Gert Bo Jacobsen entthronte den Europameister nur, weil dieser in der achten Runde wegen einer geringfügigen Verletzung vom Ringarzt aus dem Kampf genommen wurde. Weller war stocksauer.
20 | 30 Im zwölften Kampf nach dem Titelverlust bekam René Weller am 5. März 1988 in Karlsruhe seine nächste Titelchance. Europameister Jacobsen war der Titel aberkannt worden, weil er verletzungsbedingt nicht zum Rückkampf gegen seinen deutschen Vorgänger antreten konnte. Gegner im Kampf um den vakanten Titel war der Franzose José Maillot. Weller dominierte und gewann.
22 | 30 ... 1992 kehrte er aber mit einer österreichischen Lizenz in den Ring zurück. In mehreren Kämpfen ähnelte er aber einem Preisboxer mehr denn einem Athleten. 1993 zog er sich zurück. 1996 siegte er in einem weiteren Abschiedskampf, brach sich aber die Hand. So ganz verschwand der Gedanke an eine Rückkehr in den Ring nie.
23 | 30 Privat versuchte sich Weller in verschiedenen Bereichen. Nach Abschluss der Schule machte er eine Ausbildung als Heizungsmonteur bzw. Installateur und arbeitete kurzzeitig auch als technischer Zeichner. Dann erlernte er den Beruf eines Goldschmiedes, begann mit Schmuck, Uhren und Lederwaren zu handeln. Doch eigentlich lockte ihn immer das gleißende Scheinwerferlicht.
24 | 30 Weller trat in zweifelhaften Shows auf, wie in der Reality-Show "Die Alm" und bei "Big Brother". Für große Schlagzeilen sorgte auch seine Klage gegen Günther Jauch wegen dessen Äußerung bei "Wer wird Millionär?", er sitze dauernd im Knast.
27 | 30 2003 dachte Weller erneut über ein Comeback nach. In Polen erhielt der 49-Jährige tatsächlich eine Lizenz, der Kampf gegen den Slowaken Rasto Kovacs fand statt. Der Verband schritt ein, konnte aber zumindest zahlreiche Schaukämpfe des Ex-Champions nicht verhindern.