Stand: 31.01.2018 19:36 Uhr

21 Reporter, 300 Tiere, eine Familie

von NDR Newcomernews (Ein Medienbildungsprojekt des NDR Landesfunkhauses MV mit Schülerinnen und Schülern.)

Wie schafft man es, Schafe, Bisons und Strauße auf ein und demselben Hof zu halten? Wie geht man mit Kamelen um? Und kann man mit Wölfen spazieren gehen? Einen Tag lang haben sich Emely, Paula, Hanna, Bruno und Paul vom Gymnasium David Franck in Sternberg mit solchen Fragen beschäftigt. Für die NDR Newcomernews Online-Redaktion haben sie recherchiert, fotografiert und geschrieben.

VIDEO: Kann man Kamele in Tierparks artgerecht halten? (4 Min)

Rechts neben dem Büffelgehege, nicht weit von den Kamelen und Eseln, steht die 15-jährige Emely an einem Gatter und beobachtet aus der Ferne die Alpakas. Ihr Job heute bei den NDR Newcomernews: fotografieren. Es ist das erste Mal, dass Emely eine Spiegelreflex-Kamera in der Hand hält. Ein paar Fragen, ein, zwei Änderungen an den Einstellungen und schon wird sie mit der Kamera ins kalte Wasser - beziehungsweise ins Leben des Kamelhofs - geschubst. Die ersten Bilder sind - im wahrsten Sinne des Worte - noch etwas wackelig. Aber von Foto zu Foto wurden Esel, Meerschwein und Wasserbüffel immer schärfer.

NDR Newcomernews Reporter auf einem Kamelhof

Mit Emely ist eine ganze Schulklasse auf dem Ferienhof zu Gast. Der Tag beginnt mit einer Redaktionskonferenz - rauchende Köpfe und so viele Meinungen wie Menschen im Raum. Dann schwärmen die NDR Newcomernews Reporter aus, machen sich auf die Suche nach interessanten Fakten, besonderen Blickwinkeln und faszinierenden Geschichten. Es ist das erste Mal, dass das Medienbildungsprojekt die Schulräume verlässt - um die wilde Welt eines Tierparks zu erleben. Die Natur entdecken mit Tieren und Bewegung - das ist hier das Motto. 300 exotische Haus- und Nutztiere, darunter Alpakas, Lamas, Nandus, Emus und Büffel gibt es hier zum Anfassen.

Der mit dem Wolf spazieren geht

Emely ist mit der Kamera dicht dabei, als ihr Mitschüler Max die Wölfe Timber, Tonka und Tipi an der Leine aus dem Stall ins Außengehege führt. Der Kamelhof gehört dem Vater von Max, der hier viel hilft und sich mit den Tieren gut auskennt. Die Wölfe leben seit rund vier Jahren bei Familie Kohlhaus. Der Timberwolf ist eine eigene Art. Max und sein Vater halten davon einen Hybriden. Das heißt, dass dort alle paar Generationen ein Hund in die Zucht kommt. So sind die Wölfe zahm und lassen sich halten. Trotzdem benehmen sich Timber, Tonka und Tipi nicht wie Hunde: Sie sind nicht stubenrein, haben auch etwas mehr Kraft. Besucher des Kamelhofs, erklärt Max, können ein ganz besonderes Abenteuer erleben: Mit den Wölfen an der Leine und in Begleitung der Familie geht es durchs Warnow-Durchbruchstal.

NDR Newcomernews auf dem Kamelhof Sternberger Burg © NDR Foto: NDR Newcomernews
AUDIO: Wenn Strauße an Fingern lutschen... (5 Min)

Wüstenschiffe im Mecklenburgischen

Weil Kamele die Lieblingstiere von Landwirt Jens Kohlhaus sind, hat er vor dreieinhalb Jahren auch seinen Hof nach ihnen benannt. Heute würde er das anders machen, sagt er. In Skandinavien ersetzen Elchparks die Nische der Zoos, wie wir sie in Deutschland kennen. Dort kommen jedes Jahr Hunderttausende Besucher in die rund 40 Parks. Der Elch wäre also, so hat es Kohlhaus inzwischen festgestellt, ein viel größerer Publikumsmagnet als das Kamel. Aber immerhin: Kamelhöfe gibt es nur eine Handvoll auf der Welt. Das ist ja auch schon etwas. Und weil der Mensch das Kamel nicht über Dominanz gewinnt, sondern über Vertrauen, sind die Trampeltiere auf dem Kamelhof Sternberger Burg die liebsten Bewohner für Kohlhaus.

Kalte Hände, schmutzige Schuhe, große Zufriedenheit

Von den Kamelen, aber auch von den Walliser Schwarznasenschafen und der Eselfamilie, ist Emely echt beeindruckt. Zwei Stunden lang ist sie über den Hof gezogen, hat spitze Schnäbel fotografiert, ausladende Geweihe vor die Linse gekriegt, frisch geborene Meerschweinchen abgelichtet. "Auch bei schlechtem Wetter ist der Besuch des Hofes auf jeden Fall eine Reise wert! Und man lernt einiges dazu: Seit heute weiß ich, dass die Vermarktung von Fleisch auch dem Tierschutz dienen kann und dass Landwirte Fördergelder kriegen, wenn sie Tierrassen halten, die vom Aussterben bedroht sind." Spaß, sagt die 15-jährige NDR Newcomernews Reporterin, hatte ich natürlich auch!

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NDR Newcomernews auf dem Kamelhof Sternberger Burg © NDR Foto: NDR Newcomernews
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Dieser Artikel ist durch Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines Workshops des Medienbildungsprojekts NDR Newcomernews des NDR Landesfunkhauses entstanden.

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