Leonie Hartge
Leonie Hartge ist seit August 2022 Volontärin beim NDR und Teil des NDR MV Podcast: "Aufruhr - Über Wut, Demos und Zusammenhalt". Gemeinsam mit Aniko Schusterius und Margareta Kosmol ist sie im Frühjahr 2023 von Demo zu Demo durch Vorpommern gereist, um herauszufinden, was die Menschen aus den unterschiedlichsten politischen Spektren auf die Straße treibt und verbindet.
Geboren und aufgewachsen ist Leonie Hartge in Hamburg. Nach einem Jahr Auszeit führte das Psychologie-Studium die Hamburgerin nach Trier in Rheinland-Pfalz. Bereits während des Studiums gründet sie ein Studierendenmagazin, das sie zwei Jahre leitet. Beim Projektmagazin der JP Rheinland-Pfalz unternimmt Leonie Hartge ihre ersten journalistischen Ausflüge, beim ZDF in Kiel absolviert sie ihr erstes Rundfunk-Praktikum. Schon früh begeistert sie sich für Europa. Bereits nach dem Abitur arbeitete Leonie Hartge deswegen in einem sozialen Projekt in Brüssel mit und kehrt auch während der Pandemie nach Brüssel zurück, absolviert von dort ihr Studium und ist dort Praktikantin im ZDF Studio. Leonie Hartge ist seit 2022 Volontärin beim Norddeutschen Rundfunk in Göttingen, Schwerin, Greifswald, bei Think Audio und SPIN.
"Lügenpresse": Wie es sich anfühlt, als Journalistin zur Zielscheibe zu werden
Eine Demonstration in Binz auf Rügen wird zu einer prägenden Erfahrung. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck besuchten die Insel, um Gespräche über geplante LNG-Terminal zu führen. "Was mich sehr überrascht hat: In der Gegendemo standen Menschen aus allen Ecken des politischen Spektrums zusammen - von Fridays-For-Future Aktivisten und Aktivistinnen bis hin zu AfD-Politikern und Politikerinnen", berichtete Leonie Hartge. Ein Interview wird dabei zur prägenden Erfahrung im Zuge der Recherche zum Podcast.
"Als ich versucht habe, einem Mann, der meiner Wahrnehmung nach eher dem Querdenken-Spektrum zuzuordnen war, zu interviewen, versammelten sich hinter mir einige Männer. Ich würde sie vielleicht so auf Mitte/Ende 40 schätzen. Die haben mich erst einfach nur ganz unangenehm, mit einem starren Lächeln, angestarrt. Dann haben sie angefangen das Interview mit Zwischenrufen wie 'Lügenpresse!' oder 'Wir kriegen euch Pack!' zu unterbrechen. Als ich dann versucht habe, sie zu interviewen, haben sie mich wieder einfach nur angestarrt. Das fand ich schon ziemlich bedrohlich. Das hat mir das erste Mal klargemacht, wie man als öffentlich-rechtliche Journalistin so schnell zu einer Zielscheibe für - ja wirklich eine Art Hass - wird." Leonie Hartge