1001. Stanislav Kochanovsky dirigierte "Scheherazade" und mehr

Stand: 14.11.2024 22:38 Uhr

Pianist Nikolai Lugansky war zu Gast in Hannover und präsentierte Medtners Klavierkonzert Nr. 3. Dazu spielte die NDR Radiophilharmonie unter ihrem neuen Chefdirigenten "Scheherazade" und "Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch" von Nikolaj Rimskij-Korsakow.

Mit Musik aus seiner Heimat eröffnete Stanislav Kochanovsky die Reihe der Sinfoniekonzerte C. Hierfür schlug er wie ein Erzähler das große Buch der russischen Legenden, Balladen und Märchen auf: Wir tauchten ein in eine versunkene Stadt, lauschten den Klagen einer Meerjungfrau und erlebten die Welt des Orients. Zu den Komponisten Rimskij-Korsakow und Medtner gesellte sich mit Nikolai Lugansky ein Pianist, der "einer der herausragenden Künstler unserer Epoche ist" (Le Monde).

1001.

Sinfoniekonzert C1
Do, 14.11.2024 | 20 Uhr | auch im Videostream
Hannover | NDR Konzerthaus, Großer Sendesaal (Rudolf-von-Bennigsen-Ufer 22)

Stanislav Kochanovsky Dirigent
Nikolai Lugansky Klavier
NDR Radiophilharmonie
            
Nikolaj Rimskij-Korsakow 
"Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch"
Suite für Orchester
Nikolaj Medtner
Klavierkonzert Nr. 3 e-Moll op. 60 "Ballade"  
Nikolaj Rimskij-Korsakow      
"Scheherazade"
Sinfonische Suite nach "Tausendundeiner Nacht" op. 35


19 Uhr, Großer Sendesaal
Konzerteinführung "Auftakt mit Edelmann & Cello"

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Das Programmheft zum Konzert "1001" mit Stanislav Kochanovsky und Nikolai Lugansky in der Saison 2024/25 © NDR

1001. Sinfoniekonzert mit Stanislav Kochanovsky und Nikolai Lugansky

Programmheft (PDF) zum 1. Sinfoniekonzert C am 14. November im Großen Sendesaal des NDR Konzerthauses. Download (857 KB)

Unterwasserwelten komponiert von Rimskij-Korsakow und Medtner

Kitesch, das ist Russlands Atlantis. Als die mythische Stadt an der Wolga von den Tataren bedroht wird, versinkt sie im nahegelegenen See. Ein sagenhafter Stoff, der Rimskij-Korsakow zu seiner vielschichtigen Opern-Partitur inspirierte, aus der später auch eine 15-minütige Suite für Orchester zusammengestellt wurde. Um eine magische Unterwasserwelt geht es auch in Medtners Klavierkonzert Nr. 3: Der Spätromantiker mit deutschen Wurzeln nahm die Ballade von der unglücklichen Rusalka, einer Meerjungfrau, zum Anlass für sein letztes großes Orchesterwerk. Seine Musik erzeugt einen ungeheuren Sog, der in einen hymnisch überhöhten Schluss mündet - anders als in der Gedichtvorlage gönnt Medtner Rusalka und ihrem Menschenfreund ein Happy End.

Ein ganz großer seiner Zunft: Pianist Nikolai Lugansky

Mit Nikolai Lugansky kam auch ein Stück russische Musikgeschichte nach Hannover: Seine Lehrerin war die legendäre Tatjana Nikolajeva, Widmungsträgerin von Schostakowitschs Präludien und Fugen op. 87 und eine der ersten, die Medtners Konzert auf Platte einspielte. Lugansky wiederum zählt seit seinem Sieg beim Moskauer Tschaikowsky-Wettbewerb mit 22 Jahren zu den ganz Großen seiner Zunft. Vergangene Saison spielte er in Seoul sämtliche Rachmaninow-Konzerte an zwei Abenden - Dirigent damals: Stanislav Kochanovsky.

Orientalischer Bilderbogen

Welche Kraft dem Erzählen innewohnt, davon handeln die berühmten "Märchen aus Tausendundeiner Nacht": Die kluge Scheherazade entgeht dem Tod nur, indem sie dem grausamen Sultan Schachtyar jede Nacht eine neue Geschichte vorträgt. Der bunte Bilderreigen der Märchen rief geradezu nach einer Vertonung. Und wer wäre besser geeignet gewesen als Nikolaj Rimskij-Korsakow, der Magier der Instrumentalfarben? Bis heute hat seine Orchestersuite nichts an Frische verloren: Als die Sologeige mit ihren Arabesken anhob, umfing uns sofort der Zauber des Orients.

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Komonist Nikolai Rimskij-Korsakow mit In-ear-Kopfhörern (Bildmontage). © picture-alliance / akg-images | akg-images
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Klassik

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