Schleswig-Holstein Musik Festival 2023: Abschlusskonzert
Im Abschlusskonzert des Schleswig-Holstein Musik Festivals 2023 spielte die NDR Radiophilharmonie unter Richard Egarr Georg Friedrich Händels "Messiah" mit dem Schleswig-Holstein Festivalchor.
Nach fast 200 Konzerten endete das diesjährige Schleswig Holstein Musik Festival mit einem umjubelten Konzert der NDR Radiophilharmonie, des Schleswig-Holstein Festival Chores und Gesangssolisten unter der Leitung von Richard Egarr.
Am Pult und am Cembalo: Barockspezialist Richard Egarr
Richard Egarr leitet die NDR Radiophilharmonie und den Schleswig-Holstein Festivalchor„Ein zeitloses Meisterwerk“ nennt Richard Egarr Georg Friedrich Händels Messias, der 1743 in London uraufgeführt wurde und damit ein stimmiger Schlusspunkt des diesjährigen Festivalschwerpunkts war. Mit der NDR Radiophilharmonie, dem Schleswig-Holstein Festivalchor und einem hochkarätigen britischen Solisten Ensemble gelang Egarr ein würdiger Abschluss der Festival Saison. Dabei leitete Egarr die präzise aufspielende NDR Radiophilharmonie vom Cembalo aus. Auch die über hundert ehrenamtlichen Sängerinnen und Sänger des Schleswig Holstein Festivalchors wussten mit einer hoch energetischen Darbietung zu überzeugen. Das Publikum war restlos begeistert und drückte dies in einem lang anhaltenden Applaus aus.
Eine Medienpartnerschaft, die verbindet
Zu Beginn des Abends begrüßten Festival-Intendant Christian Kuhnt und der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Daniel Günther, die zahlreichen Besucher*innen und dankten unter anderen dem NDR, der Medienpartner war und sich auch in der diesjährigen Ausgabe des Festivals mit seinen Ensembles und vielen Übertragungen in hohem Maße engagierte.
Das Festivalthema 2024
Christian Kuhnt hat bereits verraten, wo die Reise inhaltlich im nächsten Jahr hingeht: nach Venedig.
Zum Nachhören
Den Konzertmitschnitt vom 27. August 2023 und einen Bericht gibt es auf NDR Kultur zum Nachhören.
Ein Libretto für einen guten Zweck
Kaum zu glauben, aber wahr: Hätte der irische Vizekönig William Cavendish 1741 nicht versucht, Georg Friedrich Händel um einen gewichtigen Beitrag für die Wohltätigkeitskonzerte in Dublin zu bitten, wäre das Libretto von Charles Jennens womöglich in der Schublade geblieben. Ohne Aussicht auf eine Aufführung komponierte Händel gar nichts. So aber sah der motivierte, doch durch das Londoner Publikum seit ein paar Jahren frustrierte Komponist eine Perspektive für den in vielerlei Hinsicht sehr guten Text von Jennens. Innerhalb eines Sommermonats schrieb Händel voll neu entfachter Schaffensfreude auf dessen Grundlage ein gefeiertes Schlüsselwerk der Musikgeschichte.
Der Anfang der großen Oratorienbewegung
Für die Uraufführung am 13. April 1742 in Dublin, die der Wahl-Londoner Händel selbst leitete, sah er lediglich Streicher und Trompeten für das Orchester vor. Die Londoner Erstaufführung zwei Jahre später trumpfte mit einem um Oboen und Fagotte erweiterten Klangbild auf. Anders als bei seinen italienischen Opern setzte Händel diesmal auf die heimischen englischen Sangeskräfte und brachte damit einen Stein ins Rollen, der in der großen Oratorienbewegung des 19. Jahrhunderts gipfelte - und letztlich sogar noch bis heute den Nährboden für den Schleswig-Holstein Festivalchor mit seinen über hundert besonders ambitionierten ehrenamtlichen Sängerinnen und Sängern bildet.