Lübeck. Mozart-Requiem im Abschlusskonzert des SHMF
Das war ein packender Konzertabend zum Abschluss des Schleswig-Holstein Musik Festivals: mit Mozarts Requiem und der NDR Radiophilharmonie.
Wolfgang Amadeus Mozart schrieb hauptsächlich Werke in Dur. Die wenigen Moll-Kompositionen aus seiner Feder - wie die Sinfonie Nr. 25 g-Moll oder das Requiem d-Moll - haben in ihrer aufrüttelnden Dramatik und seelenvollen Melancholie eine besonders ergreifende Wirkung. Dabei ist es erstaunlich, dass die Sinfonie das Werk eines erst 17-Jährigen ist. Auffallend ausdrucksstark und gespickt mit Dissonanzen und Synkopen scheint sie einerseits ganz das Produkt einer "Sturm-und-Drang"-Phase des jungen Komponisten zu sein und andererseits stellenweise bereits die musikalische Sprache später Werke wie dem Requiem vorauszuahnen. Kaum eine andere Komposition Mozarts ist wohl so von Mythen und einem Nimbus des gleichermaßen Großartigen wie Geheimnisvollen umgeben wie dieses letzte, unvollendete Werk des Wahlwieners. Kunstvoller Kontrapunkt im Kyrie, rhythmischer Drive im Dies irae und Confutatis, Gänsehaut und Trost im Lacrimosa.