Nah. Matinee-Konzert mit Kammermusik von Brahms und Rabl
Kleine Ensembles, ganz individuell: Die von den Orchestermusiker:innen zusammengestellten Programme bieten Schmuckstücke der Kammermusik sowie Neuentdeckungen, Raritäten und besondere Arrangements.
Bekanntes und Unbekanntes wurde in dieser Kammermusik-Matinee zu einem spannenden Programm zusammengefügt. Der Wiener Komponist Walter Rabl war ein großer Brahms-Verehrer. Als Brahms 1896 das Klarinettenquartett von Rabl hörte, war der verehrte Meister seinerseits höchst begeistert und empfahl den jungen Kollegen flugs an seinen Verleger Simrock: "Das Beste ist jedenfalls ein Pianofortequartett mit Klarinette. … Ich kenne den jungen Mann und seine Sachen wenig, … natürlich behalte ich ihn und sein Stück jetzt im Auge." Herzerfrischend und voller Melodienreichtum ist dieses selten aufgeführte Werk Rabls, das die Musiker der NDR Radiophilharmonie dem berühmten Klarinettentrio von Brahms folgen ließen.
Der alte Brahms ganz frisch
Während Walter Rabl bei der Komposition seines Klarinettenquartetts gerade einmal 23 Jahre alt war, befand sich der 57-jährige Brahms bereits auf der Zielgeraden des Lebens, als er 1891 in seinem Klarinettentrio op. 114 noch einmal sämtliche kammermusikalischen Qualitäten souverän ausspielte: melodische Schönheit, klangliche Wärme, dazu augenzwinkernde Überraschungen wie das ungarische Flair im letzten Satz. Aber auch eine gedankliche Durchdringung, die nichts dem Zufall überlässt, indem sie ein Thema aus dem anderen hervorgehen lässt.