"Rigoletto" - ein Drama um Rache und Intrigen
Gesellschaftskritik und psychologische Tragödie vereint Verdi in seinem gefeierten Operndrama "Rigoletto". Inhaltlich basiert das Libretto von Francesco Maria Piave auf Victor Hugos Drama "Der König amüsiert sich", das nach 1832 lange Jahre von der Zensur verboten blieb. Zu erleben ist Verdis Operndrama beim 4. NDR Klassik Open Air im Juli 2017 im Maschpark in Hannover.
Laster und Leidenschaft herrschen am Hofe: Der Herzog von Mantua ist bekannt für seine wechselnden Eskapaden. Vor Verführung und Entehrung ist keine Dame sicher. Rigoletto, der bucklige Hofnarr des Herzogs von Mantua, treibt seinen Spott mit den Entehrten: Er verhöhnt den Grafen Ceprano, dessen Ehefrau der Herzog gerade ins Auge gefasst hat, und den Graf von Monterone, dessen Tochter entehrt wurde. Außer sich, schwört Ceprano Rache, und Monterone verflucht schließlich den Herzog und Rigoletto. Mit diesem Fluch nehmen die verhängnisvollen Verwicklungen in Verdis Meisterwerk "Rigoletto" ihren Lauf.
Heimtückische Intrigen und Verwicklungen
Der Fluch des Monterone hat Rigoletto beunruhigt: Schnell will er sich vergewissern, dass seine schöne Tochter Gilda in Sicherheit ist. Eindringlich schärft er ihr ein, das Haus nicht zu verlassen. Doch das Unheil lauert schon vor der Tür: Der Herzog selbst hat sich als Student verkleidet ins Haus geschlichen, erkennt in Gilda das schöne Mädchen, das ihm seit längerer Zeit aufgefallen war und macht ihr den Hof. Gleichzeitig bereiten Höflinge des Herzogs die Entführung Gildas vor, da sie sie für die Geliebte Rigolettos halten und dem Hofnarren eine Lehre erteilen wollen.
Eine verhängnisvolle Liebe
War der Herzog gerade noch erzürnt über die Entführung seiner neuen Geliebten, so freut er sich nun umso mehr, dass sie ihm direkt ins Haus gebracht worden ist. Gilda verliebt sich in ihren Verführer, während ihr Vater Rigoletto gnadenlos von den Höflingen verspottet wird. Endgültig verzweifelt ist Rigoletto, als er Gildas Gefühle für den Herzog entdeckt. Er versucht, ihr die Liebe auszureden, indem er ihr vor Augen führt, dass der Herzog sofort die nächste Frau umgarnt. In Männerkleidung schickt er Gilda fort.
Ein Fluch geht in Erfüllung
Rigoletto schwört, die Rache Monterones, der in den Kerker geworfen wurde, zu vollenden. Kurz zuvor war ihm der Mörder Sparafucile begegnet, den er nun beauftragt, den Herzog zu ermorden und ihm die Leiche in einem Sack zu bringen. Doch Sparafucile wird von seiner Schwester abgehalten, die gerade den Verführungskünsten des Herzogs erlegen war. Stattdessen will er den nächsten Mann ermorden, der durch die Tür kommt - mitten in einem Gewitter trifft dies ausgerechnet die verkleidete Gilda. Aus Liebe hatte sie sich entschieden, für den Herzog in den Tod zu gehen, nachdem sie die beiden belauscht hatte. Als Rigoletto den Sack öffnet, bleibt ihm nur noch die verzweifelte Klage über den Fluch, der ihn getroffen hat.