Klassik Kompakt: Vasily Petrenko & Anaëlle Tourret
Glières Harfenkonzert Es-Dur mit der wundervollen Anaëlle Tourret als Solistin, dazu Prokofjews Siebte Sinfonie: zwei Stundenkonzerte mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester unter Leitung von Vasily Petrenko.
Solo-Debüt eines bekannten Gesichts: Anaëlle Tourret
"Eine der besten Harfenspielerinnen, die ich je in meinem Leben gehört habe. Sie ist sehr, sehr besonders", schwärmte Stardeiger Joshua Bell von der Französin Anaëlle Tourret. Das NDR Elbphilharmonie Orchester nahm die Musikerin bereits 2018 als Solo-Harfenistin in seine Reihen auf. Damals war sie erst 25 Jahre jung. Inzwischen konzertiert Anaëlle Tourret regelmäßig mit renommierten Ensembles überall auf der Welt. Nun gibt sie auch bei ihrem Stammensemble ihr Solo-Debüt. Dafür hat sich die einstige Schülerin und jetzige Assistentin der Harfen-Legende Xavier de Maistre das Harfenkonzert Es-Dur op. 74 von Reinhold Glière ausgesucht. Das Werk des 1875 in Kiew geborenen Komponisten ist geprägt von spätromantischen Klangfarben und Melodien der russischen Volksmusik.
Vasily Petrenko: Feines Gespür für die lyrische Linie
Prokofjews erstaunlich selten gespielte, Siebte und letzte Sinfonie beschließt das Konzert. Es ist eine durchsichtige Komposition, beseelt von märchenhaft-orientalischem Charakter und einem zauberhaften Melodiereichtum. Von lyrisch bis beschwingt tänzerisch im Ausdruck, kann der russische Dirigent hier sein Talent entfalten, insbesondere vielschichtige Kompositionen beredt zu machen. Schließlich bescheinigte ihm das britische Tageblatt The Guardian: "Ein feines Gespür für die lyrische Linie, aber am meisten fesselte seine Beherrschung der wechselnden Stimmungen und Temperaturen".