Internationales Musikfest: Langrée, Tamestit, Ehnes & Cornelius
Impressionen aus Frankreich und ein Abstecher nach Salzburg. Im Festivalkonzert unter Leitung von Louis Langrée treffen Werke von Ravel und Saint-Saëns auf Mozart mit Antoine Tamestit - am 8. Juni in der Elbphilharmonie.
Feine Farbtupfer
Das NDR Elbphilharmonie Orchester setzt über die ganze Saison verteilt einige französische Farbtupfer. Auch bei der Begegnung mit Louis Langrée beim Internationalen Musikfest Hamburg, einem gebürtigen Elsässer und erfahrenen Dirigenten, der Werke aus drei verschiedenen Epochen und ganz unterschiedlichen Klangwelten ausgewählt hat.
Märchenfiguren bei Ravel …
Das Programm beginnt mit einem Ausflug ins Märchenland. Maurice Ravel, der sein Haus mit kleinen Figürchen, Muscheln, Spielzeug und sonstigem Nippes vollgestopft hatte, war ein Fan der kindlichen Perspektive. Musikalisch hat er das nirgends so demonstrativ ausgelebt wie in seinem Stück "Ma mère l’oye", wörtlich übersetzt "Meine Mutter, die Gans". Inspiriert von einer fast gleichnamigen Märchensammlung, schreibt Ravel einen Zyklus von fünf musikalischen Geschichten. Sie erzählen von Figuren wie Dornröschen, dem kleinen Däumling oder einem Tanz der Schönen mit dem Biest - und das alles in einer klaren, schlichten Sprache, die der Komponist 1911 vom Klavier zu vier Händen auf das große Orchester übertragen hat.
… und eine ungeheuerliche Sinfonie
Ein großes Orchester verlangt auch Camille Saint-Saëns in seiner "Orgelsinfonie". "Ich warne Sie: es wird ungeheuerlich", schrieb der Komponist an seine Auftraggeber. Die Besetzung umfasst neben der "Königin der Instrumente" - gespielt von Thomas Cornelius an der ihm bestens vertrauten Orgel der Elbphilharmonie - auch einen wiederum vierhändigen Klavierpart, reichlich Bläser und einen entsprechend satten Streicherapparat.
Kammermusikalischer Dialog bei Mozart
Anders als in der 1779 in Salzburg entstandenen Sinfonia concertante von Wolfgang Amadeus Mozart. Ein Hybrid aus Sinfonie und Konzert, der oft auf delikate Klänge setzt und einen kammermusikalischen Dialog inszeniert. Auch und gerade mit den beiden Soloinstrumenten, einer Geige und einer Bratsche. Letztere spielt der Artist in Residence Antoine Tamestit, den Violinpart übernimmt der Geiger James Ehnes.