Jumoke Olusanmi
Jumoke Olusanmis Interesse an der wundersamen Wirkung von Musik wurde während ihrer Kindheit im Lagos in Nigeria der 80er Jahre geprägt. Die zermürbenden Verkehrsstaus dort waren für die Familie nur erträglich, wenn sie zu Nat King Coles samtweichen Gesang mitträllern konnte. Und wie alle Erwachsenen vom Tanzen zu Afro-Beat high wurden, konnte sie als Kind in Fela Kutis Schrein beobachten. Ihre Jugend wurde in der Bremer Vorstadt dank Breakbeat und Bossa-Nova ein kleines bisschen aufregender und irgendwie auch mondäner. Und als ihr ein paar Jahre später in Barcelona der Harmoniegesang von 60er Pop-Gruppen und die Bach-Suites von Pau Casals begegneten, wurde endlich alles auf einmal erhaben, rosig und leicht.
Radio war schon immer ein faszinierendes Medium für Jumoke Olusanmi. Für die deutschen Großeltern produzierte sie als Schulkind Beiträge am Kassettenrekorder über den Alltag auf dem afikanischen Kontinent, als junge Erwachsene lauschte sie selbst bis tief in die Nacht den späteren Kollegen. Und noch immer stellt Jumoke Olusanmi mit Faszination fest, wie das Gehörte hin und wieder den Blick auf die Welt auf den Kopf stellen kann.