Nachtclub Classics

Soul statt Bombast

Donnerstag, 22. August 2024, 21:00 bis 22:00 Uhr

Eine Sendung von Goetz Steeger

Der Musiker Phil Collins 1980 bei einem Konzert. © picture alliance / Avalon/Retna | Michael Putland Foto: Michael Putland
Phil Collins schrieb "Face Value"während er mit Genesis eine Pause machte.

Die quirligen Drums wirkten bei Genesis oft ein wenig einsam im Monumentalsound der Keyboard und Gitarrenflächen plus dröhnendem Taurus-Basspedal. Nebenbei tobte sich Phil Collins ja schon bei der Band BrandX mit quirligem Jazz-Rock aus. Seine Hingabe zu Tamla Motown und sein Talent Ohrwürmer zu kreieren trat allerdings erst mit "Face Value" in Erscheinung.

Abkehr von der Opulenz von Genesis

Die Version des Genesis- Songs "Behind The Lines" auf dem Album wirkte damals fast wie ein Statement: weg vom behäbigen Bombastsound hin zu Up Tempo Groove mit knackigen Bläsersätzen, gespielt von den renommierten Phenix Horns. Der große Hit des Albums "In The Air Tonight" bediente mit seiner Düsterheit noch eher die Erwartungen des Genesis-Following. Allerdings herrschte hier auch ein neuer Minimalismus vor: 3 Harmonien, das Pattern eines Roland Drum-Computers und später im Song die knalligen Drums; dazu ein Text, der mit wenigen Worten nur andeutet, anstatt eine lange Genesis-Saga zu erzählen.

Phil Collins wurde im Laufe der 80er der Inbegriff von Pop-Mainstream mit seinen aufeinanderfolgenden Hits, die sich doch sehr ähnelten. "Face Value" strahlt dagegen eine kreative Frische aus, die auch über 40 Jahre später noch Spaß macht.

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