Nachtclub Classics
Donnerstag, 08. August 2024, 20:00 bis
21:00 Uhr
Eine Sendung von Olaf Maikopf
Johnny Guitar Watson ist eine in der Musikgeschichte zwar etwas vergessene Figur, nimmt aber einen einzigartigen Platz im Kanon des R&B ein. Er lernte das Gitarre spielen von seinem Großvater, einem Pfarrer und Kirchenmusiker, der ihn als Voraussetzung für seinen Musikunterricht davor warnte, "Teufelsmusik" zu spielen. Dennoch ließ sich Johnny durch die Musik des Texaners T-Bone Walker inspirieren und begann bald seine eigene Karriere als Blues-Wunderkind zu starten.
Ab den frühen 1950er Jahren erwarb sich Watson einen Ruf als aufregender R&B Entertainer, spielte mit Little Richard und Albert Collins und "erfand" dabei den Musik- und Vortragsstil, der später durch Jimi Hendrix berühmt wurde: die Gitarrensaiten mit den Zähnen spielen, einen Handstand vollführen und dazu die Gitarre aggressiv heulen lassen.
1972 unterschrieb Watson bei Fantasy Records in Berkeley, Kalifornien, spielte einige kleinere Hits für das Label ein, produzierte Aufnahmen von anderen Künstlern und war ein gefragter Gitarrist, der von Frank Zappa, Funk Inc., Nat Adderley oder Freddie Hubbard ins Studio geladen wurde.
Johnny Guitar Watsons Soloalben
Doch erst im Alter von 41 Jahren fing Watson an, intensiv eigene Alben zu veröffentlichen. Gleich seine ersten beiden für das Label DJM, "Ain't That A Bitch" (1976) und "A Real Mother For Ya" (1977), wurden dank jeweils über 500.000 verkaufter Einheiten mit Gold ausgezeichnet. Was wenig verwundert, beherrschte Watson in seiner Blues-Funk-Fusion doch den Gesang und die Gitarre sehr souverän, lieferte dazu Mitsingzeilen wie "That's a real mother for ya/Make you wanna run for cover".
Am 17. Mai 1996 brach Johnny Guitar Watson auf einer Konzertbühne im japanischen Yokohama zusammen. Er spielte gerade seinen Hit "Superman Lover". Kurz darauf verstarb der Gitarrist und Sänger an einem Herzinfarkt.