Im Nachtclub nachher die Nachlese zum diesjährigen MaMA-Festival in Paris: Mit Dinaa war fast zu rechnen, sie hat Ende Mai schon das Toulouser "Rosa Trampolin" gewonnen. Vor einem Jahr stand sie dort, in Toulouse, noch auf den Plätzen und hat sie einfach so gesungen, ihre eindringlichen Lieder über junge Menschen, die merken, dass sie nicht in die Welt passen, in der sie gerade groß geworden sind. Ähnliches gilt für Noor. Vor dem MaMA war sie auf dem diesjährigen Printemps de Bourges, dem alljährlichen großen nationalen Pop-Festival Entdeckung des Jahrgangs 2024. Mit ihren sehr fragilen Chansons und ihrem selbst gewählten Weg von Paris an die US-Ostküste, an das renommierte Berklee College Of Music, ist sie für mich eine der wichtigsten neuen Stimmen auf dem MaMA 2024.
Außerdem, nachgetragen, das neue, zehnte Album von Raphaël, Raphaël Haroche, Une Autre Vie - Ein anderes Leben; klingt auch so, so locker, unverkopft und trotzdem melancholisch, melodiös, wie Raphaël das lange nicht hinbekommen hat, dieser immer nur Beinahe-Popstar aus Boulogne-Bilancourt, der seit 2017 dann eben für seine Bücher Preise bekommt, für "Retourner A La Mer" sogar den Prix Goncourt für die besten Novellen.
Eine neue spannende Veröffentlichung kommt, zum Schluss, erneut von Infiné, Pariser Label mit Berliner Spielbein: O’o, Duo aus dem Französischen Südwesten, ist nach Jahren in Brcelona zurück auf dem Land, in "ihrem" Südwest-Frankreich, und hat da ein schönes zweites Album aufgenommen, es heißt Songs Of Wishes And Bones. Falls jemand gerade in Berlin ist, mit Zeit heute Abend: O’o spielen um 20:30 Uhr in der Kantine am Berghain.