NDR Kultur Jazz
Sonntag, 24. November 2024, 21:30 bis
22:00 Uhr
Eine Sendung von Hans-Jürgen Schaal
Für Charles Mingus war er der "größte Trompeter", den er in seinem Leben gehört habe, ein "Bartók der Ventile". Thad Jones (1923-1986) hatte nicht nur einen ungewöhnlich "fleischigen" Ton, er improvisierte auch auf ganz eigene Art - und er schrieb einige der intelligentesten Stücke des Hardbop.
"Ich mache manches anders als andere" sagte er selbst. Acht Jahre lang gehörte Thad Jones der Bigband von Count Basie an. Er war dort nicht nur Solist, sondern außerdem Satzführer, Arrangeur und Komponist.
Eine neue orchestrale Jazzsprache - die Thad Jones/Mel Lewis Bigband
1965 aber unternahm er einen mutigen Schritt und gründete sein eigenes Jazzorchester, zusammen mit dem Schlagzeuger Mel Lewis. Mit seiner Originalität und seiner Bigband-Erfahrung setzte Jones neue Maßstäbe für die orchestrale Jazzsprache. Die Thad Jones-Mel Lewis Big Band bot auch Funk- und Rockrhythmen und eine neuartige Verdichtung des Satzspiels. Der Jazzprofessor David Tucker fand: "Thads Musik ist von Grund auf herausfordernd und zeitweise höllisch schwer zu spielen."