Wer Musik liebt, kennt seine Stimme: Peter Urban ist ein absoluter Musik-Insider, der mit seiner unvergleichlichen Art Geschichten erzählen kann. Er war schon auf über 5.000 Konzerten, trifft bis heute die Großen des Musikgeschäfts und ist selbst Musiker. Im Podcast Urban Pop trifft er auf den NDR-Musikjournalisten Ocke Bandixen. Sie reden über Weltstars von Bowie bis Springsteen, von Johny Cash bis Taylor Swift, über Bands von den Beatles bis U2, über Insider-Stories und Musik-Historie. Ein Muss für alle Fans von guten Gesprächen über gute Musik.
Eine Sendung von Henry Altmann
"Nur Jazz"-Clubs in Hamburg sind passé. Birdland und Cotton Club haben sich musikalisch geöffnet, der Dennis Swing Club ge-, die Hamburger Szene sich neue Locations erschlossen. Was einst stilistisch definiert durch wenige Spots strömte, mäandert nun vielfältig durch Venues, die u.a. auch Slots für Jazz bieten, von der Begleitung zum Essen bis zum Konzerthauptgang.
Wo aber entwickeln junge Musiker*innen ihre Ideen? Wo präsentieren, probieren, tauschen sie sich aus? Wer gibt den Ton an? Wie klingt der Hamburger Jazz von morgen? Henry Altmann auf Szenestreifzug durchs Jetzt des Jazz von morgen.
Am Mikrofon: Thomas Haak
John Surman hat viel erreicht in seiner fast 60-jährigen Karriere. Der Brite spielte Blues mit Alexis Korner und freieren Jazz mit John McLaughlin. Sein sphärischer Sound hat seit den 1970er-Jahren etliche bedeutende ECM-Alben veredelt. Surmans Ausdruck auf Saxofon und Bassklarinette ist unvergleichlich - zärtlich und kraftvoll zugleich.
Im August 2024 feierte der Meister des melancholischen Liedes seinen 80. Geburtstag. Auf der Bühne des NDR stand er erstmals 1969. Jetzt kommt er mit einem hochgelobten neuen Album und einem frischen Quartett. Die britisch-norwegische Band ist kongenial besetzt, u.a. mit dem zukunftsweisenden Gitarristen Rob Luft, Träger des Kenny Wheeler-Preises.
Der Titel des Albums - "Words Unspoken" - bezieht sich auch auf den improvisatorischen Ansatz der Band, die Songs ohne große Absprachen entwickelt, vor allem durch intensives Zuhören. Ein Kritiker pries die "verspielten Themen voller Poesie, die von den einzelnen Musikern vorgetragen, ausgeschmückt, variiert, untereinander weitergereicht werden." Das BBC Music Magazine vergab fünf Sterne.
Eine Sendung von Claudia Hartmann
1979 erschien das Debutalbum von Rickie Lee Jones, das - ganz schlicht - nur ihren Namen im Titel trug. Diesen Namen musste man sich merken. Hier tauchte plötzlich ein großes Talent auf, das auf bislang ungekannte Weise die Welten von Pop, Blues und Jazz verband, das auf Anhieb einen Grammy ("Best New Artist") erhielt und den Sprung in die Carnegie Hall und auf das Cover des Time Magazine schaffte. Die Singer-Songwriterin schrieb mit leichter Feder gewichtige Musik und trug sie mit einer Tiefe und einem Jazz-Timing vor, das in den besten Momenten an die große Kunst von Billie Holiday oder Sarah Vaughan erinnerte. Heute, nach einem weiteren Grammy, sieben Nominierungen und mehr als 15 Studio-Alben, steht Rickie Lee Jones immer noch mitten im Leben. Das kommentiert die 68-Jährige mit der ihr eigenen Mischung aus kindlicher Neugier und ironischer Abgeklärtheit.
Pop Klassiker und filigraner Jazz
Am 21. Juni 2023 gab sie im Hamburger Mojo Club ihr einziges Deutschlandkonzert. Gut gelaunt, mal solo, mal im Duo mit dem Gitarristen Vilray Bolles, begeisterte sie das Publikum mit einem breit gefächerten Programm: Im Gepäck waren einige frühe Songs aus ihrer langen Karriere - wie "Weasel and the White Boys Cool" und "Chuck E.'s in Love", der große Hit von ihrem Debutalbum. Daneben gab es Klassiker der US-amerikanischen Pop- und Jazz-Geschichte von ihrer jüngsten Veröffentlichung "Pieces of Treasure", einer sehr persönlichen Sammlung von Songs, die sie zum Teil schon seit ihrer Jugend begleiten. Darunter - in einer augenzwinkernden Interpretation - der Broadway-Evergreen "On the Sunny Side of the Street" und Kurt Weills "September Song", den sie im Konzert mit einer berührenden Intensität vortrug. Rickie Lee Jones Auftritt im Mojo Club war der Auftakt zu einer neuen Reihe von ARTE und NDR Kultur mit dem Titel "Hamburg Sessions".
Eine Sendung von Stefan Gerdes
Jazz ist Echtzeitmusik. Sie entsteht im Moment und entfaltet live eine besondere Stärke. Jeden Freitag gibt es in Musica die stilistische Vielfalt von den Bühnen des Jazz: Mitschnitte von aktuellen Festivals, neue Aufnahmen der NDR Jazzkonzerte und legendäre Schätze aus unserem Archiv.
Heute mit
Motiven aus polnischen Volksliedern, die auf die Improvisationslust des modernen Jazz treffen. "Opus Absolutum" live im Rolf-Liebermann-Studio: mit Charlie Mariano, Vitold Rek, Vladyslav Sendecki und Martin France. Ein NDR Jazzkonzert vom April 2005.