Gummistiefel in einem Beet, davor liegen Karotten. © istock Foto: istock

Pilze auf Holz und Stroh selbst anbauen: So geht's

Sendung: Gartenpodcast: Alles Möhre, oder was?! | 04.11.2024 | 18:00 Uhr | von Witt / Walter
37 Min | Verfügbar bis 04.11.2026

Im Herbst zieht es viele Menschen in die Wälder, um dort Pilze zu sammeln. Wer die richtigen Stellen im Wald kennt und auch noch etwas Glück hat, kommt nach einiger Zeit mit einem prall gefüllten Korb nach Hause. Leckere Speisepilze können aber auch im eigenen Garten angebaut werden - das ist gar nicht so schwer. Pilze, die in Symbiose mit einem Baum leben (zum Beispiel Steinpilze und Maronen), sind davon aber ausgenommen. Es funktioniert nur mit Pilzen, die Holz oder Stroh zersetzen. Dazu zählen unter anderem das Stockschwämmchen und der Shiitake-Pilz.

So funktioniert es:
Im Internet können entweder sogenannte Impfdübel oder Körnerbrut bestellt werden. Bei den Impfdübeln handelt es sich um Holzdübel, die vom Mycel (Pilzgeflecht) bereits komplett durchzogen sind. Die Körnerbrut besteht aus bestimmten, ebenfalls vom Mycel durchwachsenen Getreidekörnern.

Beispiel Stockschwämmchen: Um in einigen Wochen frische Pilze im eigenen Garten zu ernten, werden neben den entsprechenden Impfdübeln noch ein Stück eines Laubbaumstammes benötigt. Rotbuche eignet sich besonders gut. Der Klotz sollte etwa 40 Zentimeter lang sein und einen Durchmesser von 20 Zentimetern haben. Mit einer Bohrmaschine werden nun circa 15 Löcher ringsherum in den Klotz gebohrt. In diese Löcher werden die Impfdübel mit einem Gummihammer bündig eingeschlagen. Wichtig ist, dass das Holz gesund und nicht zu alt ist. Nach dem Schlagen sollte der Baumstamm allerdings aber auch knapp vier Wochen gelagert haben, damit die natürlichen Abwehrkräfte des Baumes nicht mehr vorhanden sind. Sonst würde sich das feine Mycel im Klotz nicht ausbreiten können. Die beimpften und feuchten Holzklötze kommen nun für einige Monate im Haus in einen frostfreien Raum und werden abgedeckt. Nach 5 bis 6 Monaten ist es an der Zeit, die Holzklötze in den Garten zu bringen. Die Kötze an einer schattigen Stelle zu einem Drittel oder bis zur Hälfte eingraben. Nach einigen Wochen sollten sich die ersten Stockschwämmchen zeigen. Mit der Körnerbrut läuft der Anbau ähnlich. Anstelle der Dübel die durchzogenen Getreidekörner in die Bohrlöcher füllen und diese eventuell mit Klebeband verschließen. Der Vorteil des Anbaus mit Körnerbrut liegt darin, dass das Mycel die Klötze schneller komplett durchwächst.

Weitere Infos zum Pilz-Anbau auch im Gartenblog:
https://www.ndr.de/ratgeber/garten/Wir-gaertnern-Der-Alles-Moehre-Gartenblog-zum-Podcast,gartenblog120.html

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Gummistiefel in einem Beet, davor liegen Karotten. © istock Foto: istock

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