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Madonna - "Like A Prayer"
Zurück zur Übersicht MMadonnas "Like A Prayer" aus dem Jahr 1989 soll die erste Single zu ihrem gleichnamigen neuen Album werden. Damit die Platte gleich gut durchstartet, macht Madonna einen Deal mit einem Limonadenhersteller, der zu einem Skandal wird.
Werbespot für Pepsi
Seit Jahrzehnten schon führen die Konzerne Pepsi und Coca Cola einen Werbekrieg miteinander und engagieren für ihre Fernsehspots mit Vorliebe Mega-Popstars. Madonna zieht also für Pepsi ins Feld. Der Zwei-Minuten-Werbespot ist am 2. März zum ersten Mal zu sehen, in einer Werbepause der familienfreundlichen "Bill Cosby Show". Ein harmloses Filmchen, unterlegt mit Musik aus Madonnas noch nicht veröffentlichter Single "Like A Prayer". Madonna singt und tanzt, dazu werden fiktive Szenen aus ihrer Kindheit gezeigt. Madonna sagt am Ende zu ihrem kindlichen Alter Ego: "Wünsche werden wahr - mit Pepsi."
"Like A Prayer": Offizielles Musikvideo sorgt für Aufruhr
Das offizielle Musikvideo zu "Like A Prayer", das einen Tag später auf dem Musiksender MTV gezeigt wird, ist dagegen explosiver Zündstoff. Madonna tanzt vor brennenden Kruzifixen, den Symbolen des Ku-Klux-Klans. Sie hat blutende Stigmata an beiden Händen, die Wundmale von Jesus Christus, die die Kamera in Großaufnahme zeigt. Außerdem macht sich Madonna in der Kirche an eine Heiligenfigur heran, die nicht nur an Jesus erinnert, sondern die auch noch farbig ist. Religiöse Symbolik kombiniert mit sexuellen Anspielungen?
Skandal: Proteste gegen Musikvideo
Es hagelt Proteste von Seiten der katholischen Kirche und von zwei US-amerikanischen Religionsgemeinschaften. Die American Family Association droht dem Brausefabrikanten mit einem Boykottaufruf. Madonna deutet diese Reaktionen Jahre später in einem Interview mit dem Fernsehsender Anglia TV so: "Der Clip stellt sich gegen Rassismus. Es ist wohl immer noch ein Tabu, eine Beziehung zwischen Schwarz und Weiß zu zeigen! Und dann noch fröhliche Ausgelassenheit in einer Kirche. Ja, das waren viele Tabus. Das hat einigen Leuten Angst gemacht. Wahrscheinlich genau den Leuten, die ein Problem mit genau diesen Themen haben!"
Pepsi nimmt den Werbeclip schnell aus dem Programm - mit der Begründung: Die Zuschauer können nicht zwischen Werbeclip und Musikvideo unterscheiden. Den Madonna-Fans ist das aber alles egal. Sie machen "Like A Prayer" zu Madonnas siebter Nummer-Eins-Single in den USA.
Bei den MTV Music Video Awards im Jahr 1989 bekommt Madonna für das Skandal-Video den Publikumspreis: "Der Preis bedeutet, dass ihr mich mögt! Und ich danke Pepsi, dass sie für diesen Skandal gesorgt haben."