Zweite Sichtung in SH: Goldschakal läuft nahe Laboe in Fotofalle
In der Nähe von Brodersdorf ist ein seltenes Wildtier vor die Kamera gelaufen: ein Goldschakal. Das teilte das Landesamt für Umwelt mit. Diese ist die erste Sichtung mit Fotobeweis in ganz Schleswig-Holstein.
Das Tier war in der Nacht vom 3. Mai auf einer Wiese in der Nähe der B502 bei Brodersdorf in der Nähe von Laboe (Kreis Plön) unterwegs. Gegen 23 Uhr knipste eine Wildtierkamera, eine sogenannte Fotofalle, den im Norden besonderen Gast. Das schleswig-holsteinische Wolfsmanagement wertete die Bilder aus und bestätigte das Tier.
Zweiter Nachweis in Schleswig-Holstein
Es ist nach März 2017 laut Landesamt das zweite Mal, dass ein Goldschakal in Schleswig-Holstein nachgewiesen wurde. Damals machte das erste Tier durch gerissene Schafe in der Nähe von St. Annen in Dithmarschen auf sich aufmerksam. Doch erst eine genetische Untersuchung konnte einen Goldschakal als Täter identifizieren. Nun ist dem schleswig-holsteinischen Wolfsmanagement erstmals ein Foto eines dieser Tiere gelungen.
Bereits Goldschakal-Nachwuchs im Norden
Schakale gehören zur Familie der Hunde. Ähnlich wie der Wolf haben auch sie feste Territorien - allerdings leben sie nicht in Rudeln, sondern als Paare. In Deutschland wurde sogar schon Nachwuchs festgestellt: 2021 streiften durch die Landschaften Baden-Württembergs kleine Goldschakal-Welpen. Und auch im Norden, im niedersächsischen Landkreis Uelzen, bestätigte National Geographic 2022 einen Wurf von drei Jungtieren.
Auch wenn Goldschakale noch immer selten in Deutschland anzutreffen sind, kommt es nach Angaben des Landesamtes für Umwelt immer häufiger zu Nachweisen in Europa. Die ursprünglich im Balkan-Raum heimischen Tiere drangen bereits in die Schweiz und auch nach Skandinavien vor.