Weihnachts-Botschaften: "Verrückte Hoffnung" auf Frieden und Zusammenhalt
Bischöfe von evangelischer und katholischer Kirche in Schleswig-Holstein ermutigen in ihren Weihnachtsbotschaften dazu, die Welt ein klein bisschen besser zu machen - und Kraft zu schöpfen.
Weihnachten ist das Fest der Liebe und des Friedens - für die Landesbischöfin der evangelischen Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, ist Weihnachten das Einschreiten der Liebe Gottes. Denn an Weihnachten geschehe Unerwartetes mitten in einer Welt voller Unheil und Leid, schreibt sie in ihrer Weihnachtsbotschaft.
"Christus, dessen Geburt wir an Weihnachten feiern, tritt mit seiner Liebe zwischen Verfeindete und Streitende", schreibt Kühnbaum-Schmidt. Damit schaffe er neue Verbindungen, Versöhnung und Gemeinschaft.
Bischöfin Kirsten Fehrs: Es gibt Grund für Hoffnung und Zuversicht
Inmitten so vieler düsterer Nachrichten, in Zeiten von Krisen und Krieg gebe es dennoch Grund für Hoffnung und Zuversicht, schreibt Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Nordkirche. In ihrer Weihnachtsbotschaft sagt sie: "Weihnachten wirft ein anderes Licht auf diese Welt. Wie haben wir uns nach diesem Licht gesehnt! Gott setzt all der Angst und Gewalt Menschlichkeit entgegen, indem er selbst Mensch wird."
Mit dem kleinen, schutzlosen Kind in der Krippe komme diese verrückte Hoffnung, dass etwas ganz und gar Neues beginne, das uns rettet. "Wir brauchen den Weihnachtsmut der Engel, die mit Hoffnungstrotz ihr 'Friede auf Erden!' singen. Wir brauchen das Weihnachtslicht, das uns einleuchtet und unsere Sehnsucht groß macht."
Bischöfin Nora Steen: Mit den Worten "Fürchtet euch nicht!" Kraft schöpfen
"Fürchtet euch nicht", für Nora Steen, Bischöfin im Sprengel Schleswig und Holstein der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, sind das in diesem Jahr die wichtigsten drei Worte in der biblischen Weihnachtsgeschichte. "Es sind die Worte, die der Engel damals zu den Hirten auf dem Feld sagte: 'Fürchtet euch nicht'." Es sind die Worte, die damals Licht in eine eigentlich dunkle Nacht brachten, sagt Steen.
"Die Ängste der Menschen haben zugenommen, denn Vieles ist gefährdet: unsere Demokratie, der Frieden in der Welt und in Europa, unser sozialer Zusammenhalt, unsere Wirtschaft. Fürchtet euch nicht, diese Ermutigung gilt jedem und jeder Einzelnen von uns, ganz persönlich." Bischöfin Nora Steen will in ihrer Weihnachtsbotschaft ermutigen, sich nicht zu fürchten und aus den Worten: "Fürchtet euch nicht" Kraft zu schöpfen.
Erzbischof Stefan Heße will ermutigen die Welt zu verändern
Der auch für Schleswig-Holstein zuständige katholische Erzbischof aus Hamburg, Stefan Heße wünscht sich, dass die Gläubigen nicht nur Beobachter der Welt sind, sondern handeln und damit die Welt verändern. "Mit Weihnachten verbinden wir die Krippen, man kann sich vor eine Krippe stellen und sie anschauen, man kann aber auch einen Schritt weitergehen und sich in das Geschehen hineinbegeben und Mitspieler werden. Ich wünsche mir, dass wir zusammen mit dem Kind handeln."