Warntag in Dänemark: Handy-Testalarm auch im Grenzgebiet
Jährlich am 1. Mai ist in Dänemark landesweiter Warntag, um die Warnsysteme des Landes für den Ernstfall zu überprüfen. Auch im nördlichsten Teil Schleswig-Holsteins war dies teilweise zu hören.
Manch einer könnte sich erschreckt haben, als das Handy oder die Smartwatch schrill piepte: Zwar gab es in Schleswig-Holstein erst im September vergangenen Jahres am bundesweiten Warntag Probealarme im ganzen Land. Aber immer am ersten Mittwoch im Mai, also dieses Jahr am 1. Mai, ist Dänemark an der Reihe. Das Nachbarland ließ gegen 12 Uhr überall mehrfach die Sirenen heulen. Neben den Alarmen wurden auch Testwarnmeldungen und Notsignale verschickt, zum Beispiel an Smartphones. Diese sollen die Bevölkerung im Ernstfall schnell warnen.
Alarm in Flensburg, Schleswig-Flensburg und Nordfriesland
Auch Mobiltelefone in der Grenzregion, also in Flensburg und den Kreisen Schleswig-Flensburg und Nordfriesland, könnten via Cell Broadcast die dänische Warnmeldung empfangen haben. Dies betreffe vor allem Smartphones mit einem neueren Betriebssystem, die mindestens LTE-fähig (4G) sind, wie die dänische Polizei erklärt. Grenznahe Gebiete in Mecklenburg-Vorpommern waren laut dem Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung ebenfalls betroffen. Doch Grund zur Sorge bestand nicht: Die Testmeldung wurde nach Angaben der dänischen Polizei klar als solche deklariert.
Digitale Warnmeldungen sind nach EU-Richtlinie Pflicht
Das digitale Warnsystem wurde 2023 eingeführt - es heißt "S!RENEN". Damit können neben einem zwölfsekündigen Warnton auch Texte versendet werden, durch die die Polizei und der dänische Katastrophenschutz die Bürgerinnen und Bürger informieren. Das Land kommt mit den mobilen Warnungen einer EU-weiten Richtlinie von 2018 nach, die vorschreibt, dass im Notfall direkt per Handy gewarnt werden kann.
Der sogenannte "store hyledag" findet seit 1994 einmal im Jahr statt. Der nächste bundesweite Warntag in Deutschland ist am 12. September 2024 geplant. Dann heulen auch wieder in Schleswig-Holstein die Sirenen und Smartphones im ganzen Land piepen.