Schrillende Smartphones: So lief der Warntag 2023 in SH
Unwetter, Brände, Überflutungen - im Ernstfall sollen Bürgerinnen und Bürger künftig auf möglichst vielen Wegen vor Katastrophen gewarnt werden. Am bundesweiten Warntag wurde das System getestet - Schleswig-Holsteins Innenministerium spricht von einem Erfolg.
Womöglich hallt er hier und da noch nach: der eingängige Ton, der am Donnerstagvormittag aus sämtlichen Smartphone-Lautsprechern in Schleswig-Holstein schallte. Pünktlich - mancherorts auch überpünktlich - um 11 Uhr wurden überall im Land verschiedene Warnsysteme gleichzeitig ausgelöst. Das sogenannte Modulare Warnsystem (MoWaS) sendet dabei nicht nur per Radio, Fernsehen, Sirenen und Anzeigetafeln, sondern auch über diverse Warn-Apps und "Cell Broadcast". Letzteres hat am Warntag dafür gesorgt, dass auch bei denjenigen, die keine spezielle Anwendung installiert hatten, das Handy klingelte. Um alarmiert zu werden, musste das Smartphone lediglich in einem Funkmast eingewählt sein.
Traditionelle Sirenen waren in Schleswig-Holstein ebenfalls zu hören. Zentral gesteuert gingen diese am Donnerstag laut Innenministerium zum Beispiel in den Kreisen Dithmarschen, Steinburg und Pinneberg los. Im Kreis Segeberg dagegen blieb es etwas leiser. Laut Kreis sind viele Sirenen noch nicht ans Alarmierungsnetz angeschlossen. Eine kleine Panne gab es im Kreis Nordfriesland: Wie der Leiter des dortigen Katastrophenschutzes sagte, wurde aus Versehen bereits um 10.40 Uhr der Ton zur Entwarnung ausgelöst.
Schleswig-Holsteiner waren gut vorbereitet
Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) spricht von einem erfolgreichen Warntag - vor allem, weil offenbar viele Menschen im Land gut darauf vorbereitet waren: "Das kann man so ein bisschen daran ablesen, dass wir nur 50 Anrufe bei den Rettungsleistellen in ganz Schleswig-Holstein hatten. Von Menschen, die nicht so genau wussten, was da gerade auf ihrem Handy passiert ist." Mittlerweile verstehe die Mehrheit der Menschen im Land den Warntag inzwischen wohl auch als Test für die eigene Erreichbarkeit, so die Ministerin weiter.
Mit dem bundesweiten Warntag will das Bundesamt für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz (BBK) herausfinden, wie viele Menschen eine Warnung vor Gefahren im Ernstfall erreichen würde. Eine Online-Umfrage der Behörde soll nun herausfinden, wie viele Menschen über welchen Warnkanal erreicht wurden.