Sylt: Bürgermeister Häckel lehnt Rücktritt ab
Dem Bürgermeister der Gemeinde Sylt, Nikolas Häckel, wird vorgeworfen als Verwaltungschef überfordert zu sein. Trotzdem will Nikolas Häckel Bürgermeister von Sylt bleiben - das machte er am Dienstag über seinen Anwalt klar.
Der seit Wochen kranke Bürgermeister der Gemeinde Sylt (Kreis Nordfriesland), Nikolas Häckel (parteilos), will trotz massiver Kritik seinen Posten behalten. Sein Anwalt sagte am Dienstag nach einer Sitzung des Hauptausschusses, es werde keinen Rücktritt geben. Ziel sei es nun, gemeinsam mit der Gemeinde Sylt eine Lösung auszuhandeln und ein zuletzt diskutiertes Abwahlverfahren zu verhindern.
Abwahlverfahren droht
"Der Hauptausschuss der Gemeinde Sylt hat den Beschluss gefasst, dass die beiden Anwälte von Häckel und der Gemeinde Sylt bis zum nächsten Hauptausschuss am 28. Mai 2024 ein Gespräch führen sollen mit dem Ziel, eine einvernehmliche Lösung zu finden", sagte auch Florian Korte, Sprecher der Gemeinde Sylt nach dem Treffen. Häckel droht ein Abwahlverfahren, das von der Gemeindevertretersitzung am 23. Mai beschlossen werden müsste. Findet ein möglicher Antrag die nötige Zweidrittelmehrheit, würde das Verfahren zur Abwahl Häckels starten. Über die Abwahl selbst entscheiden dann die Bürger in der Gemeinde Sylt.
Häckel lässt sich von Anwalt vertreten
Häckel selbst war zu dem Treffen am Dienstagabend im Rathaus in Westerland nicht erschienen. Sein Anwalt hatte ihn vertreten. Grund dafür war laut Anwalt Trutz Graf Kerssenbrock die Gesundheit des 50-Jährigen. Lokalpolitiker auf der Nordseeinsel hatten auf das Treffen gedrungen und den Bürgermeister dazu aufgefordert, sich zur öffentlich geäußerten Kritik zu positionieren.
Häckel, der seit 2015 im Amt ist, wird vorgeworfen als Verwaltungschef überfordert zu sein. Ein Kritikpunkt ist, dass die Gemeinde seit Jahren keinen gültigen Haushalt hat. Häckel ist seit Mitte Februar krankgeschrieben. Vertreten wird er derzeit durch seinen Stellvertreter, Carsten Kerkamm (CDU).