Stadtjäger aus Lübeck mahnt: Waschbären nicht selbst jagen
Weil die Tiere viel Schaden anrichten, gehen einige Menschen offenbar selbst gegen Waschbären vor. Lübecks Stadtjäger appelliert, das nicht zu tun. Das sei eine Ordnungswidrigkeit.
Sie verwüsten Dachböden, fressen heimische Amphibien und plündern Vogelnester: Waschbären. Fünf bis zehn Mal am Tag wird Lübecks Stadtjäger Christoph Benett aktuell nach eigenen Angaben von besorgten Anwohnern angerufen, die die Tiere loswerden wollen. Der Stadtjäger hilft gerne und stellt Fallen auf. Er ruft aber dazu auf, auf keinen Fall selbst gegen die Tiere vorzugehen. Eine Privatjagd sei eine Ordnungswidrigkeit.
Privatjagd ist Ordnungswidrigkeit
Die private Jagd der Tiere könne außerdem dramatische Folgen haben, so Benett. Er berichtet von einem Fall, in dem eine Privatperson eine Waschbärenmutter gefangen habe. Wenig später seien vier Jungtiere gefunden worden, eines sei bereits verendet gewesen.
Seminare bei Stadtjägern möglich
Auch die für Stockelsdorf und Bad Schwartau (beide Kreis Ostholstein) zuständigen Stadtjäger rufen dazu auf, auf keinen Fall selbstständig Fallen aufzustellen. Menschen, die auf ihrem eigenen Grundstück mit Waschbären zu kämpfen haben, können an einigen Wochenenden in Seminaren allerdings bei den Stadtjägern lernen, wie man den Tieren beikommen kann.
1934 in Deutschland ausgesetzt
Laut dem Naturschutzbund NABU kam der Waschbär als Pelzlieferant in den 1920er-Jahren aus Nordamerika nach Deutschland, lebte zuerst in Pelzfarmen. 1934 wurde er erstmals in Hessen bewusst ausgesetzt. Seitdem breitet er sich aus - und ist an einigen Orten ein Problem: zum Beispiel für Amphibien, den bodenbrütenden Kiebitz oder auch den Rotmilan.