Prozess um sexuellen Missbrauch: Haftstrafe für 44-Jährigen
Das Kieler Landgericht hat einen 44-jährigen Mann wegen schweren sexuellen Missbrauchs seiner Tochter zu drei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Angeklagt war er auch wegen sexueller Übergriffe auf zwei weitere Mädchen. In diesen Fällen wurde der 44-Jährige jedoch freigesprochen.
Insgesamt 22 sexuelle Übergriffe auf Kinder im Kreis Steinburg und Neumünster hatte die Staatsanwaltschaft dem Mann vorgeworfen - nachweisen ließen sich nach Angaben der Richter acht Fälle, in denen er seine eigene Tochter missbrauchte - in einem Fall davon schwer. In den anderen 14 Fällen, bei denen es neben der Tochter des Mannes auch um zwei ihrer Freundinnen ging, sprach das Gericht den Mann frei. Die Aussagen der Kinder reichten laut Gericht für eine Verurteilung nicht aus. Die heute elfjährige Tochter des Mannes lebt inzwischen in einer Pflegefamilie.
Staatsanwaltschaft prüft Revision
Mit seinem Urteil blieb das Gericht unter der Forderung der Staatsanwaltschaft. Die Anklagebehörde hatte sechseinhalb Jahre Haft gefordert und will nun eine Revision prüfen. Die Verteidigung hatte dagegen auf einen Freispruch plädiert. Der Missbrauch war bekannt geworden, nachdem sich eines der Mädchen seiner Mutter anvertraut hatte. Der Angeklagte hatte zum Auftakt des Prozesses - der größtenteils unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand - sämtliche Taten bestritten.