Preise für Benzin und Diesel sinken auch in SH
An den Tankstellen werden Kraftstoffe seit einigen Tagen wieder günstiger. Grund dafür ist unter anderem der niedrige Rohölpreis. Wie lange die Entwicklung anhält, ist laut Expertinnen und Experten aber unklar.
Um 17 Cent sind die Preise für einen Liter Diesel im bundesweiten Durchschnitt innerhalb einer Woche gefallen - auf rund 1,90 Euro. Auch an den Tankstellen in Schleswig-Holstein bekamen Autofahrende in den vergangenen Tagen den Liter für unter zwei Euro. Einen Liter Benzin gab es zum Teil für 1,70 Euro.
Niedriger Rohölpreis und schwächelnder Dollar
Nach Angaben des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel liegt das vor allem daran, dass die Rohölpreise am Weltmarkt aktuell relativ niedrig sind. Außerdem wirkt sich der Umrechnungskurs von Dollar in Euro positiv aus. So beobachtet es auch der ADAC.
Wie lange diese Entwicklung noch anhält, lässt sich laut den Expertinnen und Experten nicht zuverlässig abschätzen. Hinter dem recht niedrigen Rohölpreis am Weltmarkt steht laut Institut für Weltwirtschaft auch die Sorge um die Konjunktur in China - das liegt beispielsweise an neuen Corona-Lockdowns dort. Generell wirken beim Kraftstoffpreis viele Variablen zusammen.
ADAC: Preise könnten sich noch eine Woche halten
Das Verfahren sei sehr dynamisch, sagt auch Rainer Pregla vom ADAC Schleswig-Holstein. Es ändere sich zwar nicht täglich, aber von Woche zu Woche. Er geht deshalb zumindest davon aus, dass das derzeitige Preisniveau noch rund eine Woche relativ stabil bleibt oder sogar weiter sinkt.
Außerdem beobachtet der ADAC, dass Verbraucherinnen und Verbraucher aktuell stärker denn je die Preise vergleichen und dort tanken, wo es am günstigsten ist. Das verstärke den Wettbewerb unter den Tankstellen. Der Preis-Vergleich, zum Beispiel mithilfe von Apps, sei also auf jeden Fall ratsam. Daneben rät der ADAC, den Wagen so oft wie möglich stehen zu lassen.
Weitere Sanktionen gegen Russland könnten für Preisanstieg sorgen
Spätestens wenn ab Dezember weitere Sanktionen gegen Russland in Kraft treten, könnte es mit den sinkenden Preisen vorbei sein. Denn dann werden europäische Länder mit wenigen Ausnahmen kein Öl mehr aus Russland beziehen. Das wiederum könnte laut IfW für temporäre Engpässe sorgen und in der Folge die Preise steigen lassen. Aktuell kommt noch immer rund die Hälfte des Rohöls in Europa aus Russland, nach Angaben des IfW außerdem rund ein Drittel der Produkte aus Öl - darunter vor allem Diesel.