Ostsee-Irrgast: Toter Kalmar bei Hohwacht entdeckt
In der Ostsee sind Kalmare eigentlich nicht heimisch. Doch ein Hobbyforscher hat in der Nähe von Hohwacht ein totes Tier gefunden - angespült vor der Steilküste.
"Das Tier sah noch sehr gut aus, hat offenbar nur eine Nacht dort gelegen", berichtet Thomas Freiberg. Bereits Anfang Dezember hatte der Hobby-Paläontologe den mutmaßlichen Kurzflossenkalmar am Strand bei Wangels (Kreis Ostholstein) gefunden, eingesammelt und konserviert. Zuvor hatte eine Frau den Tintenfisch entdeckt und ein Foto im Internet geteilt.
Freiberg - der bereits 2023 einen Sensationsfund bei Kiel gelandet hatte - geht davon aus, dass es sich bei dem toten Kalmar um einen "Illex coindetii" handelt. Das sind intelligente Kopffüßer, die jedoch hauptsächlich im Atlantik und im Mittelmeer beheimatet sind.
Wie kam das Tier in die Ostsee?
Bei dem Tintenfisch handele es sich um eine Art mit sehr großer ökologischer Flexibilität und einem extrem weiten natürlichen Verbreitungsgebiet, sagt Biologe Thorsten Reusch vom Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel. Die Fotobestimmung sei zwar schwierig, aber Kurzflossenkalmare hätten in der Nordsee mittlerweile eigene Bestände etablieren können, erklärt der Wissenschaftler.
Illex coindetii und andere Kalmararten lebten sozusagen vor der Haustür der Ostsee. "Und manchmal tragen ihn die passenden Tiefenströmungen hier durch die Belte auch ein", sagt Reusch.