Nachbarn verfolgen Einbrecher in Schenefeld und stellen sie
Ein Mann hat die mußtmaßlichen Einbrecher von der Pferdekoppel aus gesehen und die Verfolgung aufgenommen - erst im Auto, später zu Fuß, erzählt er. Mit Erfolg: Am Ende konnte die Polizei sie festnehmen.
Am Sonnabend ist in einem Einfamilienhaus in Schenefeld im Kreis Pinneberg durch einen Einbruch der Alarm ausgelöst worden. Das erklärte die Polizei am Montag. Aufmerksame Nachbarn bemerkten daraufhin die beiden mutmaßlichen Einbrecher und nahmen die Verfolgung auf. Parallel dazu rief ein Helfer, Maurice, die Polizei und gab während der Flucht immer wieder die Standorte durch. Schließlich konnten die beiden Tatverdächtigen auf einem Garagenhof festgehalten werden, bis die Beamten eintrafen. Das fallen gelassene Diebesgut wurde noch von der Polizei eingesammelt. Die beiden Tatverdächtigen wurden an die Jugendanstalt Schleswig überstellt.
Verfolgungsjagd beginnt auf der Pferdekoppel
Im Interview mit NDR Schleswig-Holstein sagte der Verfolger Maurice am Dienstag, dass er zum Zeitpunkt des Einbruchs mit seiner Partnerin auf der Pferdekoppel war. Sie haben Heunetze gestopft und Pferdeäpfel abgesammelt, sagt er. "Dann haben wir halt gesehen, wie zwei komplett schwarz gekleidet, maskierte Männer an der Pferdekoppel vorberigerannt sind. Und das ist ziemlich untypisch, weil von der Seite tatsächlich kein öffentlicher Zugang ist." Seine Partnerin habe ihn zudem darauf hingewiesen, dass weiter hinten eine Alarmanlage klingelt. Daraufhin sei er direkt zu seinem Auto gesprintet, währenddessen alarmierte er mit seinem Handy die Polizei. So begann die Verfolgung.
Verfolgung im Auto und zu Fuß
Maurice erzählt, dass er den weglaufenden Tatverdächtigen im Auto hinterherfuhr - und sie "sehr schnell einfangen" konnte, wie er sagt. Er hielt aber Abstand: "Nach Rücksprache mit der Leitstelle, so ein bisschen im Abstand, dass das halt nicht auffällt, dass sie nicht einfach übers Feld wegrennen können." Bis zur Hauptstraße sei er den fliehenden Tatverdächtigen im Auto gefolgt und gab der Polizei dabei immer wieder die Standorte durch. Die beiden schienen ihn nicht zu bemerken, sagt Maurice.
An der Hauptstraße sei die Verfolgung für ihn aufgrund des vielen Verkehrs "ein bisschen knifflig" geworden, doch sie gelang ihm weiterhin. Am Ende nahm er sie sogar noch zu Fuß auf: "Ich bin denen querfeldein über einen Acker hinterhergesprintet. Tatsächlich habe ich es noch nicht mal mehr geschafft, den Motor von meinem Auto auszumachen." Etwa 200, 300 Meter sei er ihnen hinterhergerannt, bis die Täter in einen privaten Garten gingen, so erzählt Maurice es.
Tatverdächtige stellen sich der Polizei
Auf dem Privatgrundstück hätten sie versucht, ihre Kleidung und ihre Beute zu verstecken. Da hätte Maurice das erste Mal Augenkontakt mit ihnen gehabt. Etwas nervös und fertig vom Joggen und Sprinten hätten sie auf ihn gewirkt, sagt er. Am Ende hätten sie wohl gemerkt, dass ihre Flucht chancenlos sei. Als auch der Besitzer des Betriebs mit seinen Arbeitern kam, haben sie sich laut Maurice ohne Widerstand gestellt. Die kurz darauf eintreffende Polizei legte ihnen die Handschellen an. Auf die Frage, ob er während der Verfolungsjagd Angst hatte, antwortete Maurice: "Nein, tatsächlich nicht."
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