Kirchensanierungen auf Eiderstedt laufen nach Plan
Mit der Neu-Einweihung der Kirche in Oldenswort schließt der Kirchenkreis Nordfriesland das wohl aufwendigste Sanierungsprojekt auf Eiderstedt ab. Auch bei den zwölf noch fehlenden Kirchen verläuft die Instandsetzung zumindest zeitlich nach Plan. Weil eine Millionensumme fehlt, werden einige Häuser allerdings nur abgespeckt saniert.
Die Chorkonstruktion rutschte einseitig ab und drohte auseinanderzubrechen und auch der Turm stand nicht mehr sicher, weil die Holzkonstruktion verrottet war: Mit der Kirche in Oldenswort (Kreis Nordfriesland) wurde am Sonntag das wohl schwierigste Projekt der Kirchensanierung auf Eiderstedt neu eingeweiht.
Sanierungsarbeiten an acht Kirchen parallel
Zumindest zeitlich liegt der Kirchenkreis Nordfriesland damit bei seinem Großsanierungsprojekt im Plan. Insgesamt sollen 16 historische Kirchen auf Eiderstedt erneuert werden. "In diesem Jahr haben wir an acht Kirchen parallel gearbeitet", sagt die beim Kirchenkreis zuständige Architektin Anne Sax. Nach Oldenswort wird im Dezember noch die Kirche in Tönning und damit das fünfte sanierte Gotteshaus neu eingeweiht, während mit der Kirche in Welt im Januar die Nummer sechs folgt.
Im kommenden Frühjahr fertig werden sollen auch die Kirchen in Uelvesbüll, Witzwort und Kating. Als letzte Kirche wird wohl die in Tating im Jahr 2025 neu eingeweiht - ziemlich genau fünf Jahre nach Projektbeginn.
Zehn Millionen Euro fehlen: Sanierungen fallen kleiner aus
Was den Umfang der Sanierung anbelangt, mussten die Verantwortlichen allerdings bei einigen Projekten vom Plan abrücken. "Einerseits hat es, wie etwa in Oldenswort, während der Bauphase teure Überraschungen gegeben, andererseits haben wir mit Kostensteigerungen von bis zu 30 Prozent zu kämpfen", begründet dies Anne Sax.
Insgesamt würden gut zehn Millionen Euro bei dem Projekt fehlen, das mit rund 19 Millionen Euro veranschlagt war. Lediglich das Land erhöhte seinen Anteil laut Sax um zehn Prozent auf 550.000 Euro. Weder der Bund noch der Kirchenkreis, die zusammen 18,3 Millionen Euro aufbringen, wollten oder konnten Geld nachschießen, so Sax.
Kirchensanierung in Kotzenbüll ganz gestoppt
Das hat Folgen: In Uelvesbüll zum Beispiel beschränkten sich die Planer darauf, das Notwendige zu tun - in diesem Falle war das der Austausch großer Balken im Turm, um dessen Stand zu sichern. "Die Außenhaut des Dachs wird hingegen nicht wie geplant ersetzt, sondern es werden lediglich Leckagen repariert", erklärt Architektin Sax. In Witzwort wiederum stellten die Verantwortlichen zum Beispiel Arbeiten an der Außenmauer zurück, die sich später auch ohne großes Gerüst erledigen lassen.
Und die Kirche in Kotzenbüll wurde erst einmal ganz von der Sanierungsliste gestrichen: "Die Arbeiten dort hätten den Kostenrahmen absolut gesprengt, weshalb wir sie lediglich notgesichert haben", erzählt Anne Sax. Die Gemeinde sei jetzt dazu aufgerufen, zunächst einen Plan für den weiteren Betrieb zu entwickeln.
Zur Übergabe gibt es eine To-Do-Liste
Die Kirchen, die jetzt nicht im geplanten Umfang saniert werden können, werden mit der Übergabe eine Liste mit Arbeiten erhalten, die mittel- und langfristig folgen müssen. "Letztlich", sagt Architektin Anne Sax, "muss bei so alten und bedeutenden Gebäuden so oder so immer etwas getan werden."