Beide Fliegerbomben aus der Schwentine sind entschärft
In Kiel wurden am Sonntag gleich zwei Fliegerbomben aus der Schwentine geholt und entschärft. 7.300 Menschen in den Stadtteilen Neumühlen-Dietrichsdorf und Wellingdorf mussten ihre Häuser verlassen.
Bei den beiden Blindgängern handelt es sich um eine 500 Kilogramm schwere US-Bombe und eine britische 250-Kilo-Bombe. Sie wurden nach Angaben der Polizei gegen Mittag aus sieben Metern Tiefe nach oben geholt und an der Kaikante aufgebockt. Anschließend wurden sie nacheinander entschärft. Kurz vor 15 Uhr dann die frohe Botschaft: Der Kampfmittelräumdienst konnte beide Bomben erfolgreich entschärfen.
Die Evakuierung des Sperrgebiets am Vormittag hatte sich etwas verzögert. Eigentlich sollten alle Menschen bis 11 Uhr den Bereich verlassen haben. Allerdings waren nach Angaben der Kieler Polizei auch danach noch vereinzelt Personen im Bereich angetroffen worden - auch die Begleitung von pflegebedürftigen Personen aus dem Sperrgebiet dauerte etwas länger.
Notunterkunft in Schulmensa
In der Ellerbeker Schule war tagsüber eine Ersatzunterkunft eingerichtet. Ab 10 Uhr stand dafür die Mensa der Ellerbeker-Schule im Klausdorfer Weg 62-64 zur Verfügung. Hilfe gab es außerdem sich unter der (0431) 590 55 55 der Kieler Berufsfeuerwehr.
Zweite Bombe erst am Freitag entdeckt
Bei Sondierungsarbeiten waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kampfmittelräumdientes auf eine weitere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg in der Schwentine gestoßen. Das teilte die Polizei am Freitag mit. Sie befand sich in der Nähe der Bombe, deren Entschärfung bereits für Sonntag angesetzt war. An dem geplanten Ablauf und Sperrradius änderte sich durch den zweiten Fund nichts.
Der Bereich rund um die Schwentinemündung war großräumig gesperrt, Straßen auf beiden Seiten waren betroffen. Auch Besatzungsmitglieder von dort liegenden Schiffen mussten diese verlassen. Der Ostring (B502) war nach Auskunft der Polizei nicht betroffen.
Bergung per Hebeballon
Bereits im Oktober war in dem Gebiet eine in der Schwentine gefundene Bombe entschärft worden. Auch diesmal wurden die Fliegerbomben zunächst mit einem Hebeballon auf die Kaikante umgelagert, damit der Kampfmittelräumdienst sie entschärfen konnte. Dazu waren auch wieder Taucher im Einsatz.