Katastrophenschutz in SH: Alle Notstromaggregate sind da
Um auf größere Stromausfälle vorbereitet zu sein, hat das Land Notstromaggregate an Kreise und kreisfreie Städte in Schleswig-Holstein überreicht. Am Mittwoch wurden die letzten fünf Geräte übergeben. Fünf Millionen Euro wurden investiert.
Vor drei Jahren begann das Land Schleswig-Holstein, mehrere leistungsstarke Notstromaggregate, sogenannte Netzersatzanlagen, anzuschaffen und an die ersten Kreise und Städte zu übergeben. Grund für die Anschaffung waren damals größere Stromausfälle in Flensburg und Lübeck. Am Mittwoch sind die letzten fünf Geräte bei der Feuerwehrtechnischen Zentrale des Kreises Plön in Preetz an den Katastrophenschutz überreicht worden - alle Kreise und kreisfreien Städte im Land sind nun damit versorgt, teilt das Innenministerium mit. Sie seien Teil einer umfassenden Stärkung des Katastrophenschutzes. Insgesamt wurden fünf Millionen Euro investiert. Außerdem wurden heute auch sechs vom Bund finanzierte Krankentransportwagen an den Zivilschutz übergeben, so das Ministerium.
Zwei Notstromaggregate können Krankenhaus versorgen
Die Netzersatzanlagen sind in etwa so groß wie ein Feuerwehrauto und erzeugen bis zu 250 Kilowatt Strom. 800 Liter Diesel passen in jede der Anlagen - ausreichend, um 20 Stunden zu Laufen. Fünf Helfer müssen dafür ein Gerät bedienen. Kreise und Städte könnten somit im Ernstfall flexibel auf längere und flächendeckende Stromausfälle reagieren. So lassen sich beispielsweise auch Anlagen miteinander verbinden, um ein ganzes Krankenhaus zu versorgen.
Zusätzlich wurden laut Innenministerium alle Kreise und kreisfreien Städte mit jeweils zwei Notstromaggregaten ausgestattet, um im Ernstfall bestimmte Tankstellen am Laufen zu halten. Nahezu alle wichtigen Grundversorger hätten eigene Notstromaggregate, die meisten davon würden jedoch mit Diesel laufen. Und um diese Geräte mit Kraftstoff versorgen zu können, müssten die Pumpen der Tankstellen mit Strom versorgt werden. So könnten auch im Krisenfall Behörden und wichtige Einrichtungen betrieben werden.
Land will Bevölkerungsschutz sicherstellen
Bis 2030 will das Land Schleswig-Holstein insgesamt etwa 77 Millionen Euro in den Katastrophenschutz investieren, unter anderem in den Aufbau von Sirenen, in Ausrüstung und Fahrzeuge sowie in die Wasserrettung. Jedem Kreis und jeder kreisfreien Stadt stehe bereits jetzt eine Hochleistungspumpe für Hochwasser sowie 52 landeseigene Löschfahrzeuge für den Katastrophenschutz zur Verfügung, so das Innenministerium. Zusammen mit dem Technischen Hilfswerk und dem Landesfeuerwehrverband soll zudem ein Lage- und Kompetenzzentrum entstehen. Außerdem wurden dieses Jahr 15 weitere Stellen im Bereich des Bevölkerungsschutzes bereitgestellt.