Karfreitag in Lübeck: 600 Gläubige beschreiten Kreuzweg
Unter dem Motto "Was eint" haben sich am Karfreitag 600 Menschen in Lübeck versammelt, um gemeinsam den traditionellen Kreuzweg zu gehen. Dabei haben sie dem Leiden und Sterben Jesu Christi gedacht.
An fünf Stationen von der Jakobi-Kirche bis zum Jerusalemsberg haben sich am Karfreitag rund 600 Menschen an das Leiden und Sterben Jesu Christi erinnert - mit Liedern, Gebeten und Ansprachen. "Viele Menschen fühlen sich in diesen unruhigen Zeiten einsam und hoffnungslos", erklärt Bischöfin Kirsten Fehrs das diesjährige Motto "Was eint". Deshalb sei es wichtig, dass vom Kreuzweg die Botschaft von Zusammenhalt und Mitgefühl ausgehe. Fehrs warnte außerdem davor, Hass und Gewalt zu relativieren.
Warnung vor gesellschaftlicher Spaltung
"Wenn es um gemeinsame Werte geht, ist es wichtig, keine Angst zu haben und nicht zu zögern. Was uns eint, ist die Nächstenliebe", sagte Landtagspräsidentin Kristina Herbst (CDU). Probst Christoph Giering von der katholischen Kirche Herz Jesu in Lübeck beschäftigte sich in seiner Ansprache mit der Frage, wie Risse und Spaltungen aufgehalten werden können. "Die Nazis oder der Nationalsozialismus war die spalterische Gesellschaft überhaupt und ähnliche Dinge haben wir überall auf der Welt im Moment und man sieht, wie schrecklich das ist."
Der Weg von der Verurteilung zur Hinrichtung
Christen in aller Welt erinnern am Karfreitag an das Leiden und Sterben von Jesus am Kreuz. Neben den Gottesdiensten gehen Gläubige auch an vielen Orten den Kreuzweg, der bekannteste ist der am Kolosseum in Rom.
Der ökumenische Lübecker Kreuzweg ist einer der ältesten bundesweit. Jedes Jahr nehmen mehrere Hundert Menschen daran teil. Mit einem Holzkreuz ziehen die Teilnehmenden von der Altstadt zum Jerusalemsberg außerhalb der Innenstadt. Der Kreuzweg soll den Weg nachstellen, den Jesus der Überlieferung nach vom Ort seiner Verurteilung bis zum Ort seiner Hinrichtung gegangen sein soll.
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