Holtenauer Hochbrücken: Sanierung dauert länger als geplant
Der erste wichtige Teil der Reparaturen an der Olympiabrücke in Kiel ist geschafft - die Stahlarbeiten im Inneren sind abgeschlossen. Doch das mobile Gerüst bereitet weiterhin Schwierigkeiten. Anders als geplant, können die Arbeiten nicht pünktlich zur Kieler Woche abgeschlossen werden.
Nachdem ein Frachter im November vergangenen Jahres mit der Kieler Olympiabrücke kollidiert war, wird die östliche der beiden Holtenauer Hochbrücken seit nunmehr schon gut zwei Monaten repariert. Am Donnerstag meldete der Landesbetrieb für Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV.SH) zwar einen ersten Erfolg, doch die ursprünglich geplante Fertigstellung bis zur Kieler Woche Mitte Juni kann nicht eingehalten werden.
"Die Schweißarbeiten an den gerissenen Nahtstellen sowie die Stahlbauarbeiten zum Austausch der verformten Aussteifungsverbände sind fertiggestellt", teilte das LBV.SH jetzt mit. Die Arbeiten im Inneren der Brücke seien somit abgeschlossen. Schwierigkeiten bereitet jedoch weiterhin das bewegliche Hängegerüst - das bis dato lediglich hängt, sich aber nicht bewegt. "Trotz mehrfach erfolgter Nachbesserungen konnte das Gerüst bislang nicht wie geplant an den Nietverbindungen des Hohlkastens entlang bewegt werden." Das Fahrwerk müsse umkonstruiert und ausgetauscht werden, heißt es weiter. Sollte auch das misslingen, schließt Torsten Conradt, Direktor des LBV.SH, auch eine Teilsperrung des Nord-Ostsee-Kanals für die Reparatur nicht aus.
Fertigstellung erst Ende August
Bereits Ende April hatte es bei einem ersten Versuch mit dem mobilen Gerüst statische Probleme gegeben: Die rund 30 Tonnen schwere und 15 Meter lange Konstruktion musste zusätzlich verstärkt werden.
Bis Mitte Juni - dem ursprünglich geplanten Abschluss-Datum der Sanierung - soll nun zumindest die Betriebsbereitschaft des Hängegerüsts hergestellt werden. Nach Angaben des LBV.SH ist mit einer Fertigstellung der Reparaturarbeiten samt Korrosionsschutz jedoch erst Ende August zu rechnen.
Möglicherweise Freigabe für die Kieler Woche
Es gibt jedoch auch Fortschritte: Bei den Arbeiten im Hohlraum der Brücke wurde inzwischen das beschädigte Bodenblech erneuert, wodurch sich laut LBV.SH die Tragfähigkeit der Brücke verbessert hat. Zwar muss zunächst noch die Statik getestet werden, doch geplant ist, zumindest vom 15. bis 25. Juni die zweite Spur der B503 über die Olympiabrücke freizugeben: "Das LBV.SH prüft derzeit eine Unterbrechung der Arbeiten und eine extra Kieler Woche-Öffnung der Olympiabrücke, um die zusätzlichen Verkehre abzuwickeln", sagte Sprecherin Dagmar Barkmann. Sollte das gelingen, bliebe jedoch die Gewichtsbegrenzung auf maximal 12 Tonnen bestehen. Auch die Auffahrten Kiel-Wik und Kiel-Holtenau wären dann weiterhin nur für den ÖPNV offen.
Nach der Kieler Woche würde dann die Reparatur des Bodenblechs unter der Brücke fortgesetzt. "Da die Stahlbauarbeiten jedoch nicht unter Verkehr durchgeführt werden, wird während der Arbeiten wieder die derzeitig bestehende Verkehrsführung eingesetzt", kündigte der LBV.SH an. Erst nach Ende der Sanierung der Olympiabrücke starten die Arbeiten an der ebenfalls beschädigten Prinz-Heinrich-Brücke, dem westlichen Bauwerk der Holtenauer Hochbrücken.