Henstedt-Ulzburg: Fast 500 Menschen tanzen gegen Gewalt an Frauen

Stand: 14.02.2023 20:25 Uhr

Mit der friedlichen Tanz-Demo "One Billion Rising" haben am Dienstag rund 500 Menschen in Hendstdt-Ulzburg auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam gemacht. Die Gemeinde unterstützt die Aktion bereits seit Jahren.

von Corinna Below

An diesem Montag sind viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf den Platz vor dem City Center in Hendstedt-Ulzburg (Kreis Segeberg) geströmt. Sie trugen pinke T-Shirts über ihren Jacken. Darauf stand: "One Billion Rising Henstedt-Ulzburg". Und auf dem Rücken: "Nein zu Gewalt an Frauen und Mädchen". Die Gleichstellungsbeauftragte Svenja Gruber hatte im Namen der Gemeinde zur Aktion gegen Gewalt an Frauen und Mädchen am Montag aufgerufen.

Alle Fraktionen im Gemeinderat hatten bereits 2019 beschlossen, die Aktion jährlich zu unterstützen. Seitdem ist Henstedt-Ulzburg Veranstalterin und Schirmherrin. "Die Gemeinde steht geschlossen hinter der Aktion. Sie will ein Zeichen setzen", erklärt Gruber.

Aktion mit Tanzchoreografie

"Jede dritte Frau hat Gewalt erlebt. Da muss ich doch was gegen tun!", sagt auch Jenny Winter von der Tanzschule Winter. Sie stand auf der Bühne, kam extra zur Unterstützung, genau wie eine Trommel-Gruppe aus Hamburg. Die Aktion ist der Choreografin wichtig, ihr Engagement für sie selbstverständlich. Für die Aktion hatte Winter eine einfache Choreografie vorbereitet, "damit möglichst wenige scheitern", erklärte sie lachend.

Bianga: "Jeder Mann sollte mitmachen"

Unter den Tanzenden war auch Waldemar Bianga. Der CDU-Politiker hatte vor fünf Jahren die Idee zu der Aktion und den Antrag im Gemeinderat eingebracht. Erst musste er aber seine Fraktion überzeugen. "Ich hatte Angst davor, weil in der CDU ja vor allem alte, weiße Männer sind. Aber nein, alle waren einstimmig dafür." Für Bianga sei es unbegreiflich, dass weltweit so viele Mädchen und Frauen unter Gewalt leiden müssen. "Jeder Mann sollte mitmachen, um seine Solidarität zu bekunden", findet er. "Für mich ist es eine Ehre, dabei zu sein. Ich bin Feminist."

Das diesjährigen Motto: "Rise for freedom"

In Deutschland wird jeden dritten Tag eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet - weltweit sogar alle elf Minuten. Laut einer Statistik der Vereinten Nationen wird ein Drittel aller Frauen und Mädchen auf dieser Welt in ihrem Leben Opfer von Gewalt. Die weltumspannende friedliche Protest-Aktion "One Billion Rising" setzt dagegen seit zehn Jahren ein Zeichen. Weltweit tanzen Menschen immer am 14. Februar für eine gewaltfreie Kultur. In diesem Jahr sind es geschätzte eine Milliarde Menschen. 500 davon in Henstedt-Ulzburg.

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Eine Frau, die eine FFP2-Maske trägt, hält ein Plakat, auf dem "Billion Rising" und "Keine Gewalt" steht. © picture alliance/dpa | Annette Riedl

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Schleswig-Holstein Magazin | 14.02.2023 | 19:30 Uhr

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