10.000 Menschen demonstrieren in Flensburg gegen Rechtsextremismus
Am Wochenende hat es in Schleswig-Holstein viele Demonstrationen gegen Rechtsextremismus gegeben. In Flensburg waren am Sonntagnachmittag laut Polizeiangaben etwa 10.000 Menschen unterwegs, um ein Zeichen für den Zusammenhalt zu setzen.
Unter dem Motto "Zusammen für Demokratie - Gemeinsam Haltung zeigen" ist die Kundgebung am Sonntag am Südermarkt in Flensburg gestartet. Acht Privatpersonen hatten die Demo angemeldet - zu den Initiatoren und Unterstützern zählen auch Akteure aus Kirche und Flüchtlingshilfe. Der Einsatzleiter der Polizei Flensburg ging zunächst von 3.000 bis 4.000 Demonstrierenden in der Stadt aus, die Organisatoren dagegen sprachen von etwa 10.000 Menschen. Diese Zahl wurde inzwischen von dem Einsatzleiter der Polizei bestätigt.
Organisator: Ausländer und Deutsche gehören zusammen
Mitorganisator Emin Yilmaz erklärte vorab, die Demo bedeute ihm sehr viel: "Ich bin Migrant - in Deutschland geboren als Türke. Ich lebe seit 52 Jahren hier und ich denke, für uns Ausländer und ausländisch Geborene, aber auch für alle Deutschen ist es ein sehr wichtiges Zeichen, das wir zusammenstehen und auch zusammengehören." Nicht nur die Initiatoren sollten zu Wort kommen: Für die Kundgebung waren laut Nordkirche auch Redebeiträge und ein "open mic" geplant, bei dem sich jeder Demo-Teilnehmende, der wollte, beteiligen konnte. Laut Polizei verlief die Demonstration friedlich.
Yilmaz zeigte sich nach der Demo rundum zufrieden: "Für uns war sehr wichtig, dass wir es schaffen, etwas zu organisieren, wo alle dabei sind. Wir merken, glaube ich, alle, dass wir einfach unsere Demokratie stärken müssen." Er betonte, dass es besonders wichtig gewesen sei, dass es verschiedenste Veranstalter gab, welche die bürgerliche Mitte darstellen würden.
Weitere Demos in SH am Tag der Befreiung von Auschwitz
Am Sonntag wurde auch in Pinneberg demonstriert, 3.500 waren nach Behördenangaben dabei. Bei einer Demo in Henstedt-Ulzburg (Kreis Segeberg) kamen laut Veranstalter 3.500 Menschen zusammen. Weitere Aktionen sind am 27. Januar, dem Tag der Befreiung von Auschwitz, in Elmshorn (Kreis Pinneberg), Husum (Kreis Nordfriesland) und Lübeck geplant.