Tausende Todesfälle in SH hängen mit Luftverschmutzung zusammen
Feinstaub oder Stickstoffdioxid kann zu Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen führen. Laut einer Auswertung aus dem Jahr 2022 führt das auch in SH zu Tausenden Toten.
Laut einer Auswertung der Europäischen Umweltagentur (EEA) gab es in Schleswig-Holstein 2022 knapp 3.000 Todesfälle durch Luftverschmutzung - aufgrund von Feinstaub und Stickstoffdioxid. Die Zahlen hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) jetzt zusammengetragen und veröffentlicht.
Kreis Pinneberg am stärksten betroffen
Konkret starben demnach 759 Menschen in Schleswig-Holstein durch Stickstoffdioxid, die meisten von ihnen (104) im Kreis Pinneberg, in Flensburg wurden die wenigsten Todesopfer (24) gezählt. Durch Feinstaub starben laut der Auswertung der EEA im Jahr 2022 insgesamt 2.152 Menschen in Schleswig-Holstein. Die höchste Zahl lag auch hier wieder im Kreis Pinneberg (243), die geringste in Neumünster (58).
Studien bilden Grundlage für Zahlen
Grundlage für die Zahlen zu den Todesfällen sind laut DUH langfristige Studien, die den Zusammenhang zwischen Luftschadstoffen wie Feinstaub oder Stickstoffdioxid und Krankheiten wie beispielsweise Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen zeigen.
69.865 Todesfälle deutschlandweit
Im deutschlandweiten Vergleich steht Schleswig-Holstein laut der Auswertung relativ gut da. Demnach gab es in Norden - gemessen an der Bevölkerungszahl - die wenigsten Todesfälle durch Feinstaub. Insgesamt gab es laut EEA im Jahr 2022 in Deutschland 69.865 Todesfälle durch Luftverschmutzung aufgrund von Feinstaub und 28.464 aufgrund des Dieselabgasgifts NO2. Bundesweiter Spitzenreiter ist - laut der Auswertung - Berlin. Dort sterben demnach jedes Jahr 3.527 Menschen aufgrund der hohen Feinstaubbelastung und 1.414 aufgrund von Stickstoffdioxid.
Umwelthilfe fordert Umsetzung der EU-Grenzwerte für Luftschadstoffe
Die DUH fordert von der künftigen Bundesregierung eine schnellstmögliche Umsetzung der EU-Grenzwerte für Luftschadstoffe spätestens bis 2028. "Bis spätestens 2035 müssen wir unbedingt die strengeren Grenzwertvorschläge der Weltgesundheitsorganisation einhalten. Keinen Tag länger dürfen die Finanzinteressen der Automobilkonzerne die Luftreinhaltepolitik unserer Bundesregierung bestimmen", sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.
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