Attacke auf CDU-Generalsekretär Lukas Kilian - Polizei erhöht Präsenz
Eine offenbar verwirrte Frau schlug am Mittwoch mit einem Hammer auf die Frontscheibe von Kilians Auto ein. Der 36-jährige Landtagsabgeordnete blieb unverletzt. Die Polizei fährt nun vermehrt Streife.
Nach dem Angriff auf CDU-Generalsekretär Lukas Kilian am Mittwoch hat die Polizei ihre Präsenz vor dem Landtagsgebäude in Kiel verstärkt. "Aufgrund des gestrigen Vorfalls haben sowohl gestern Abend als auch heute verstärkt Bestreifungen vor dem Landtag stattgefunden", sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstag. Ob die Sicherheitsmaßnahmen grundsätzlich erhöht werden, müsse das Landeskriminalamt entscheiden. Die Polizei sei im engen Austausch mit dem Landtag und bewerte die Gefährdung tagesaktuell.
Landtag bestätigt Vorfall
Ein Sprecher des Landtags wollte am Donnerstag nicht zu den Sicherheitsvorkehrungen äußern. Am Mittwoch hatte Landtagssprecher Frank Platthoff bestätigt, dass es einen sicherheitsrelevanten Vorfall gegeben, bei dem ein Fahrzeug beschädigt wurde. Er kündigte an, dass die Landtagsverwaltung die aktuell bestehenden Sicherheitsvorkehrungen für den Zugang zum Landeshaus überprüfen wird.
Kilian war am Mittwochnachmittag nach eigenen Angaben von einer offenbar verwirrten Frau attackiert worden. Dabei wurde die Frontscheibe seines Dienstwagens zerstört.
Kilian: "Frau folgte mir, als ich zum Auto ging"
Es war gegen 16 Uhr, als der CDU-Politiker aus Schleswig-Holstein vor dem Landeshaus in Kiel in seinen Dienstwagen steigen wollte. Dort sei er dann von einer Frau abgefangen worden, die zuvor offenbar mehrere Fahrer vor dem Parlamentsgebäude angesprochen hatte. Kilian sagte: "Die Frau wirkte verwirrt, folgte mir dann, als ich zum Auto ging." Sie habe ihn in gebrochenem Deutsch angesprochen, er wiederum habe ihr gesagt, dass er nicht weiterhelfen könne. Sie sei ihm dann zunächst hinterher gegangen, habe die Fahrertür des Autos geöffnet und wirr auf ihn eingeredet, so Kilian weiter.
Kilian bleibt unverletzt
Als er den Wagen starten wollte, habe sie dann etwas aus ihrer Tasche geholt, sei auf das Auto zugestürmt und habe dann mit einem Hammer auf die Scheibe eingeschlagen, beschreibt der CDU-Politiker. Dann habe sie "Minister, Minister" gerufen. Der Abgeordnete blieb unverletzt und sagte NDR Schleswig-Holstein: " Mir geht es gut. Ich bin froh, dass nicht mehr passiert ist." Die Frau wurde von der Polizei in Gewahrsam genommen und in eine Fachklinik gebracht. "Jetzt ist es ein Fall für die Justiz", so Kilian.
Bei der Frau handelt es sich laut Polizei um eine 42-Jährige, die nach Informationen der Deutschen-Presse-Agentur bereits mehrfach psychisch auffällig gewesen sein soll. Sie ließ sich am Donnerstag widerstandslos festnehmen.
Landtagspräsidentin Herbst bestürzt über Vorfall
Landtagspräsidentin Kristina Herbst (CDU) zeigte sich entsetzt über die Attacke vor dem Parlamentsgebäude. "Natürlich sind wir alle schockiert. Es hätte auch anders ausgehen können." Die Betroffenheit im Landtag sei groß. Ihr sei nicht bekannt, dass etwas Derartiges schon einmal vorgefallen sei.